Bienen die ihren Durst löschen sind aber auch gut:
Wenn du da noch Murmeln reinlegst, können die Bienen nicht ertrinken
Bienen die ihren Durst löschen sind aber auch gut:
Wenn du da noch Murmeln reinlegst, können die Bienen nicht ertrinken
Hier noch mal ein besonders schönes Beispiel des so genannten Framings, was ja als Fachbegriff spätestens seit dem Aufstieg der AfD und der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten die Runde macht: Hälfte der Autofahrer schaut nicht beim Abbiegen
Die Überschrift ist noch einigermaßen brauchbar, aber nach der Hälfte des Textes wird wieder mal versucht, den Radverkehr als möglichst rowdyhaft darzustellen:
ZitatBesonders gravierend sei "die Geringschätzung" der Radfahrer gegenüber dem Rotlicht der Ampeln gewesen. Rund zehn Prozent der Radler seien bei Rot weitergefahren. Bei den Autofahrern sei der Anteil noch höher gewesen.
Da stand der Autor also vor dem Problem, dass Autofahrer noch häufiger das rote Licht ignorieren als Radfahrer. Nun ist eben die Frage, wie man das im Text angemessen würdigt, so dass dann doch der Radfahrer der böse ist, also bedient er sich dieses sprachlichen Kniffs. Beim normalen Leser dürfte lediglich hängenbleiben, dass Radfahrer die bösen Regelbrecher sind.
Tja: So funktioniert Sprache: Es wird einfach der Fokus auf die Regelverstöße der lieben Radfahrer gelegt, die eventuell noch viel erschreckenderen Zahlen der übrigen Verkehrsteilnehmer versteckt man heimlich in einem hinten rangeklatschten Nebensatz.
Nicht YouTube, aber gruselig: Bicycle crushed by tanker truck in East Vancouver
Dieser riesige Tanker überholt den Radling, biegt dann nach rechts auf das Tankstellengelände ab, spielt dabei die Übersehen-Karte und reißt dem Radfahrer mit dem riesigen Anhänger noch das Fahrrad aus der Hand, um dann mit der Hinterachse rüberzufahren.
Absolut gruselig. Mir will auch absolut nicht in den Kopf, wie man in so einem Fall den Radfahrer nicht wahrnehmen kann. Oder soll ich tatsächlich glauben, dass das jetzt schon Vorsatz war?
Am Montag wurde polizeilich angekündigt, ab Juli ist das unsere Strecke!
Den Zweirichtungsverkehr durch den Tunnel kann ich mir ja noch irgendwie vorstellen, aber wie soll denn auf dieser stadtauswärts folgenden Strecke mit wassergebundener Oberfläche und ungefähr einem Meter Breite der Rad- und Fußverkehr abgewickelt werden? Oder geht’s dann vorher über die momentan außer Betrieb gesetzte Lichtzeichenanlage direkt an der alten Bushaltestelle wieder zurück auf die andere Straßenseite?
DIE ZEIT arbeitet nach einer ganzen Serie vernünftiger und ausgewogener Artikel über Mobilität wieder daran, den Radverkehr wieder niederzuschreiben: Nach unten treten, nach oben buckeln
Die zugrundeliegende Motorik ist bekannt: Man muss die lieben Radfahrer nur konsequent mit allen negativen Aspekten der Mobilität in Zusammenhang bringen. Wenn man oft genug erklärt, dass Radfahrer rücksichtslos unterwegs sind, immer trotz Radweg mitten auf der Straße fahren und sich eh an keine Regeln halten, dann glauben’s die Leute halt irgendwann.
Im Gegenzug muss natürlich das Automobil wieder romantisch verklärt werden, da stören solche Probleme wie Schadstoffausstoß, Flächenverbrauch und Kosten natürlich immens, die wird der Leser in einem solchen Artikel natürlich nicht mehr finden.
Fotografiert von Mattimat: https://twitter.com/MateuszMatchch…516272162398209
Das ist übrigens auch so eine tolle Stelle, bei der der Radverkehr mit einer so genannten Berliner Lösung vom buckeligen, aber nicht benutzungspflichtigen Radweg kurz vor der Kreuzung herunter auf die Fahrbahn geleitet wird. Als ich noch am Straßenbahnring gearbeitet habe, war das auch so eine Stelle, an der man gerne „übersehen“ wurde. Einen Todesfall gab’s 2013 auch schon mal, das müsste kurz nach der Implementierung ebenjener Berliner Lösung gewesen sein.
Hätte nicht gedacht, dass sich Rechteinhaber für das Forum hier interessieren.
Naja, in diesem Forum war’s tatsächlich eher die „Notice“ seitens anderer Nutzer über den Melden-Button. Bei anderen Projekten, bei denen ich irgendwie technisch involviert war, gab’s dann aber durchaus mal eine freundlich formulierte Mail.
Noch mal ein letzter Schwung an Linktipps:
Das Forum ist auch kommerziell, gibt ja schließlich Bannerwerbung.
Das spricht aber erst einmal für einen „geschäftlichen Betrieb“ — ich verdiene mit der Bannerwerbung schließlich kein Geld. Ein geschäftlicher Betrieb wäre allerdings bei einem Forum auch ohne Bannerwerbung anzunehmen.
User laden dort Texte und Bilder hoch. Diese Inhalte sind urheberrechtlich geschützt, zumindest wenn sie eine gewisse Schöpfungshöhe erreichen.
Mit „Notice and take down“ habe ich ja bislang ganz gute Erfahrungen gemacht. Wenn hier tatsächlich jemand ein urheberrechtlich geschütztes Foto ohne die notwendigen Nutzungsrechte eingebunden hat, war es selten länger als eine halbe Stunde zu sehen. Da greife ich schnell durch.
Das EU-Parlament hat sich mit 318 zu 278 Stimmen gegen die vorliegende Fassung der Uploadfilter und Linktax ausgesprochen: https://twitter.com/Senficon/status/1014814460488413185
Ein großes Dankeschön an alle Beteiligten, die ihre Abgeordneten angeschrieben, angerufen und sonstwie kontaktiert haben. Jetzt haben wir immerhin noch Zeit bis Mitte September, um schlimmeres zu verhindern.
Der letzte Schwung an Linktipps vor der morgigen Abstimmung:
Die taz bemängelt hingegen, dass der Initiator von #SaveYourInternet auch eigene Interessen damit vertrete, weil er eine Plattform zum Teilen von Memes betreibe. Ich bin mir aber nicht sicher, ob ihn das nun so sehr diskreditiert: Jeder ist in irgendeiner Form von dieser Reform betroffen.
Wikimedia Deutschland antwortet auf Axel Voss. Lesenswert.
Passend zur Abstimmung sendet das ZDF noch mal eine laut Titel recht einseitige Dokumentation zu der Reform: Zeitungen in Not: Was ist uns Journalismus noch wert?
Noch ein paar Lesetipps:
Dinge, die man sich nicht ausdenken kann: Bus fahren wird teurer, weil zu viel Stau ist
Kurz vor Mitternacht noch drei Links:
Ich bin ja nun schon etwas häufiger mit diesen als so genannter Nachtzug getarnten InterCitys gefahren, namentlich IC 2020 und IC 478, sowie mit dem ICE 590. Das ist eine Zumutung sondergleichen.
Das geht schon damit los, das beispielsweise der IC 2020 mit dem allerletzten Rumpel-Rollmaterial fährt, das schon zu Zeiten des IRE seine besten Tage hinter sich hatte.
Zweiter Punkt: Es ist halt „normales“ Rollmaterial, will sagen, man sitzt. Klar, es gab auch bei der CityNightLine einen Sitzwagen für preisbewusste Reisende. Weil man nachts aber schlafen möchte, liegen die Leute überall: Quer auf den Sitzen, unter dem Tisch, in den Gängen. Am Freitag hatte ich versehentlich die 1. Klasse gebucht, konnte meinen reservierten Sitzplatz aber nicht wahrnehmen, weil dort zwei Fahrgäste im Abteil jeweils drei Sitze „belagen“ und auf Störungen äußerst unfreundlich reagierten. Überhaupt waren in der 1. Klasse recht viele Leute, bei denen ich mir sicher bin, dass sie kein Ticket für die 1. Klasse hatten. Dem Zugbegleiter mangelte es aber wohl an der Lust, sich mit denen auseinanderzusetzen.
Und drittens halten diese Züge an jeder Milchkanne und sind offenbar auch noch dem Güterverkehr untergeordnet. Das waren die Nachtzüge zwar auch, aber dort konnte man jedenfalls vernünftig schlafen, da fielen zwei Stunden mehr oder weniger nicht so richtig ins Gewicht.
Am Freitag kam dann allerdings auch so ein Typ vorbei und verteilte Fragebögen. Die Deutsche Bahn wollte gerne meine Meinung zu dem Nachtzug wissen. Aus Rücksicht auf die übrigen Fahrgäste habe ich den Fragebogen nicht abfotografiert, aber ich weiß noch, dass man nicht unbedingt nach dem Sitzkomfort fragte, sondern eher nach meinem Bedürfnis zu einem Bistro-Wagen und dessen Öffnungszeiten oder zu Angeboten wie Zahnbürste und Zahnpasta (wo soll ich mir die Zähne putzen, wenn im rammeligen IRE-Wagen die Toilette defekt ist???), Pfefferminzbonbons und Schlummerrolle.
Ich habe druntergeschrieben, dass ich gerne wieder einen richtigen Schlafwagen hätte.
Google verdient sehr viel Geld damit, fremde Inhalte darzustellen. Da ist es nur sinnvoll, den Erzeugern dieser Inhalte die rechtlichen Mittel einzuräumen, daran zu partizipieren: der Markt würde regeln, ob Google am Ende tatsächlich dafür bezahlt oder doch nicht.
Mit Google News, auf das die Verlage dauernd abzielen, dürfte Google allerdings in Ermangelung von dortigen Werbeanzeigen kaum Geld verdienen. Und selbst wenn: Sobald Google die Webseiten der Verlage auslistet, was jene mit einer simplen robots.txt-Datei auch heute schon könnten, wird es wohl auch wieder nicht recht sein.
Nicht Hamburg, aber mit Hohenwestedt immerhin noch in der Region: Autofahrerin übersieht Fahrrad beim Abbiegen – Radfahrer stirbt
Ich sage es ja immer wieder: Zweirichtungsradwege in dörflicher Infrastruktur sind einfach die größte Pest — aber leider auch der Normalfall.
In der ZEIT durften Julia Reda und Axel Voss ihre Standpunkte erläutern. Sehr lesenswert: Das freie Internet ist in Gefahr! Oder?
Ich bin gespannt, was denn nun wirklich dabei herumkommt.
Die CDU schäumt schon mal vor Wut: Mobilitätsgesetz ist Gift für das Klima auf unseren Straßen
Irgendwie ist das allerdings auch nur eine halbherzige Argumentation auf dem Hamburger CDU-Niveau.
Da kommt ja sechs Tage vor der nächsten Abstimmung tatsächlich noch mal Stimmung auf: