RStO - Oberflächenqualität von Radverkehrsanlagen

  • Hallo in die Runde

    es gibt ja eine Vielzahl von Gründen, weshalb ich Radverkehrsanlagen so gut wie nie nutze. Einer davon ist deren notorisch schlechte Oberflächenbeschaffenheit. Komfort, Ebenheit und Leichtigkeit des Fahrens fallen bei Radwegen fast immer schlechter als bei den daneben liegenden Fahrbahnen. Dies gilt auch für neu gebaute oder sanierte Radwege. Entweder weisen sie schon von Beginn an Unebenheiten auf oder es dauert nur kurze Zeit, bis wieder die typischen Wurzelerhebungen usw sicht- und spürbar werden.
    In meiner Umgebung im Rhein-Erft-Kreis kenne ich Vielzahl von traurigen Beispielen solcher Art.

    Nach der Flutkatastrophe vor 2 Jahren (eine Straße incl. begleitendem Radweg wurde an einer Stelle wie mit dem Messer durchtrennt komplett weggerissen) und auch beim Neubau von Straßen mit Radweg konnte ich wiederholt beobachten, dass die Asphalt- und sämtliche anderen Schichten, aus denen der Verkehrsweg aufgebaut ist, beim Radweg sehr viel dünner ausfallen als bei der Fahrbahn. Kein Wunder, dass die Radwege nicht lange halten, was sie anfangs so vollmundig versprechen.

    Bei der Suche nach einer Antwort auf die Frage, warum Radwege immer so schrottig gebaut werden, bin ich auf die RStO gestoßen. Das sind die "Richtlinien für die Standardisierung des Oberbaus von Verkehrsflächen". Sie kommen von der FGSV und man bekommt sie nur bei Kauf für ca 50 € Geld komplett zu lesen - Die FGSV gibt eine Vielzahl von Regelwerken heraus, die für den Radverkehr relevant sind (z. B. ERA); sich die alle als Einzelperson zu kaufen ginge schon richtig ins Geld.

    In den RStO steht offenbar, wie Radwege gebaut werden sollen. Wenn sich die Baulastträger brav daran halten, werden Radwege minderer Qualität und Haltbarkeit gebaut, die m. E. den Ansprüchen an gleichberechtigten Radverkehr von Anfang an nicht genügen.
    M. E. liegt ein Ansatz darin, die RStO so zu ändern, dass am Ende etwas wirklich Befahrbares dabei herauskommt. Aber wie?
    Hat jemand von euch Erfahrungen mit den RStO oder sonst mit der FGSV? Man kann als Privatperson Mitglied der FGSV werden, da diese ein e. V. ist. Ist jemand von euch Mitglied?
    Ich freue mich über jegliche Informationen und Erfahrungsberichte von euch!
    Gruß aus Kerpen
    Fara

    Alltagsradler aus Kerpen. Ich fahre lieber (schneller, bequemer, sicherer, nicht fußgängernervend) auf der Fahrbahn als auf Radwegen und bekomme deshalb notorisch Ärger mit Aggro-Autlern und deren blauen Kumpanen.
    Ich versuche wo und wie ich nur kann, gegen die Radwegbenutzungspflicht vorzugehen. Zur Zeit zwei Klagen.
    Gute Radwege brauchen wir trotzdem für die Leute, die nicht auf die Fahrbahn wollen.
    Helmpflicht lehne ich ab.

  • Peter Viehrig 10. Mai 2023 um 17:38

    Hat das Thema freigeschaltet.