Der Abschied vom Auto ist eine stadt- und klimapolitische Notwendigkeit, die nur stattfinden wird, wenn wir Druck auf die Politik ausüben – gerade in Zeiten, in denen man uns die Pop-Up-Radwege klauen möchte! Wir wollen mit euch daher im Rahmen des globalen Klimastreik-Wochenendes am 26.9.2020 gemeinsam zeigen, dass der BürgerInnenwille zur sofortigen Abkehr von der autogerechten Stadt groß ist und Berlin eine viel mutigere Verkehrspolitik verdient hat. Aus diesem Grund laden wir ein zu einer etwas anderen Blockparade: der Tour de Bloc – „Abschied vom Auto“. Eine Fahrraddemo mit Zwischenblocks, also Zwischenkundgebungen mit Musik und RednerInnen auf besonders nervigen Blechpisten und Gefahr-Kreuzungen. Fahrt mit uns entspannt und sicher durch die ganze Stadt und zeigt schon mal, wie schön unsere Stadt ohne Autos wird. Ein Kulturwandel auf Rädern. Wer kein Fahrrad hat, kommt einfach zu den Zwischenblocks und flaniert dort ein wenig mit uns.
Los geht es um 14 Uhr am S-Bahnhof Hermannstraße. Obwohl viele Initiativen seit Jahren auf die lebensgefährliche Situation auf der Hermannstraße hinweisen, ist hier immer noch kein sicherer Radstreifen errichtet worden und der Bezirk kommt nicht in die Puschen! Zeigen wir dem Bezirk, wie wichtig uns das sichere Radeln und Flanieren auf der Hermannstraße ist! Wir fahren dann weiter zur Sonnenallee / Pannierstraße (14.45 Uhr). Auf der Sonnenallee sind noch nicht einmal breitere Gehwege und Radstreifen in Aussicht – doch die fetten Autojahre sind vorbei, es wird Zeit, auch auf der Sonnenallee Abschied vom Auto zu nehmen. Danach erreichen wir die Oranienstraße / Adalbertstraße (15.10 Uhr), eine richtige Nerv-Kreuzung, weil hier immer noch viel zu viele Autos unterwegs sind – an diesem Samstag Nachmittag wird das anders sein! Im Anschluss geht es nach Mitte zur autofreien Friedrichstraße (15.40 Uhr). Hier wurde bereits Abschied vom Auto genommen, Anlass für uns für eine kleine Jubelparade durch die wiederbelebte Straße. Weiter geht es in den Norden über die skandalös radstreifenfreie Müllerstraße zum Leopoldplatz (16.15 Uhr). Hier hat sich scheinbar noch gar nicht rumgesprochen, dass Berlin künftig eine Stadt für Menschen und nicht mehr nur für Autos ist. Zeit, dass das sich ändert. Ganz ähnlich sieht es an der Kreuzung Badstraße / Pankstraße im Wedding aus, die wir 16.45 Uhr erreichen. Auch im Norden der Stadt werden weniger als 1/3 der Wege mit dem Auto zurückgelegt, und dennoch nimmt dieses Verkehrsmittel des letzten Jahrhunderts immer noch 2/3 des Platzes ein. Wo bleibt die mutige Verkehrspolitik in dieser Stadt?! Zum Schluss fahren wir gemeinsam zum Rosenthaler Platz (17.15 Uhr), der weder für FußgängerInnen noch für RadlerInnen Spaß macht – den bringen wir dann mit.
Es handelt sich um eine angemeldete Demonstration. Bringt Musik, Schilder und Mundschutz für die Zwischenblocks mit. Wir freuen uns sehr auf Euch!