Erstmal ein freundliches Hallo hier ans Forum, nachdem ich mich auch angemeldet habe. So etwas habe ich schon seit Langem gesucht und freue mich sehr über den Austausch hier.
Zum Thema: Auf meinem üblichen Standardweg zur Arbeit hier in Berlin (mit Parkstreifen achtspurige Ausfallstraße mit katastrophalem Backstein-Minimalradweg und teilweiser, wiederkehrender RWBP) sind gerade bei den beampelten Fußgängerübergängen die "Rot-Radler" der Normalfall und die anhaltenden Radler die absolute Ausnahme.
Aber das ist mehr als verständlich, denn:
- es ist ein Industriegebiet, deshalb sehr selten querende Fußgänger
- überhaupt kein rollender Querverkehr
- eine miserable Ampelschaltung (im Übrigen auch für Autos, man müsste 30-35 km/h fahren, um eine halbwegs grüne Welle zu bekommen)
- und der inkonsequente Umgang für den Radverkehr allgemein in dieser Situation, an fast allen derartigen Ampeln im Bezirk ist sonst keine Haltelinie für Radfahrer vorhanden und das Weiterfahren angedacht.
In der Praxis nehme ich dann auch die Ampeln mit Haltelinie eher als "Vorfahrt achten" wahr, während gerade ältere Semester fröhlich mit Normalgeschwindigkeit drüber brettern.
Ein zweiter Punkt, der mir immer wieder aufgefallen ist, ist die (auch meine eigene) Unkenntnis über das indirekte Linksabbiegen. Ich biege indirekt so ab, wie direkt. Also Beachten der Ampel auf der Straße A, auf der ich mich befinde, dann am gegenüberliegenden Punkt der kreuzenden Straße B aufstellen und dort in die Straße B einfahren, wenn kein Verkehr auf der Straße A fährt.
Viele Verkehrsteilnehmer sind dann total fassungslos und halten das für einen Rotlichtverstoß. Lieber fahren viele Radfahrer dann, um Zeit zu sparen, linksseitig über die Straße, was viel größere Gefahren birgt, übersehen zu werden. Sicherlich, direktes Abbiegen wäre generell die bessere Variante, aber wenn man zuvor drei Spuren queren müsste zum Abbiegen, leider oft vom Radweg aus unpraktikabel.