Beiträge von timovic

    Nunja, eigentlich muss für jeden Eingriff in den Verkehrsraum eine verkehrsrechtliche Anordnung und ggfs auch ein Verkehrszeichenplan vorliegen und den zuständigen Behörden übergeben werden bzw. mit diesen abgestimmt werden.
    Kein Unternehmer darf "einfach so" irgendwelche Markierungen aufbringen und Schilder aufstellen.


    Der spannende Teil: "Von der anordnenden Behörde sind sofort nach der Inbetriebnahme der Sicherungsmaßnahme (erforderlichenfalls auch nachts) Arbeitsstellen auf Autobahnen, Kraftfahrstraßen und Vorfahrtstraßen oder ähnlich verkehrsbedeutenden Straßen zu überprüfen."

    Also ich habe grad einen Film über Verkehr in Hanoi (Vietnam) gesehen. Viele Radfahrer, Massen an Motorrollern und Motorrädern, einige Autos und Fußgänger. Und das unglaubliche: Es klappt!

    Ich glaube die Schlüsselwörter dort sind Gelassenheit, Rücksicht und konsequentes, berechenbares Auftreten.

    Ich war gerade im Dezember in Hanoi und kann obiges nur bestätigen (bis auf Rücksicht, die "klassische" Hierarchie ist auch in Vietnam stark ausgeprägt - je größer das Fahrzeug, desto mehr Vorfahrt). Aber: Insbesondere Mofa- und Radfahrer entwickeln da so eine Art Schwarmintelligenz. Stehende und sich konstant bewegende Hindernisse werden fließend umfahren. Problematisch wirds meist bei Touristen aus USA und grundsätzlich ängstlichen Menschen, die beim Queren der Straße plötzlich stehen bleiben oder Haken schlagen. Ich behaupte sogar, dass man mitten in Hanoi eine Straße blind überqueren könnte - das sollte man aber nicht in Deutschland gegenprüfen.
    Was mir aber aufgefallen ist: mehrspurige Fahrzeuge zerstören diesen fragilen Verkehrsstrom. Einerseits weil sie deutlich mehr Platz benötigen und andererseits weil die Fahrer dieser Fahrzeuge sich meist für "was Besseres" halten. Hier insbesondere teure Luxusfahrzeuge, die es in Hanoi zahlreicher gibt als in München. Und mit steigendem Wohlstand in Vietnam werden es immer mehr. Über kurz oder lang wird es also dieses fließende Straßenleben nicht mehr geben. Wie das endet kann man sich in Bangkok ansehen, dort fährt jetzt schon niemand mehr mit dem Rad oder nur sehr wenige mit Mofas und der Verkehr (zumeist Taxis) steht mehr als dass er fährt.

    Auf dem dritten Bild darf der geneigte Radfahrer doch auch auf dem "Gehweg" fahren. Und der Flaneur auf dem "Radweg" laufen. Oder gilt etwas, das baulich an einen Radweg erinnert bei [Zeichen 240] weiterhin als Radweg? Müsste hier nicht eigentlich [Zeichen 241-30] stehen? Also zumindest wenn man da der Meinung ist ein Schild aufstellen zu müssen...