Beiträge von timovic

    So, heute gibts einen Foto-Spree von mir. Lange hatte ich mir das schon vorgenommen, heute ist es endlich soweit. Einfach mal ein paar Impressionen aus dem zentralen München. Warum gerade heute? Weil mir eine Speiche gebrochen ist und ich deshalb zu Fuß unterwegs war. Da fotografiert es sich besser. Die Bilder sind nicht immer repräsentativ, da heute Sonntag ist. Man mag sich bei jedem Bild einfach einen Freitag- oder Samstagnachmittag vorstellen. 8)

    Also, los gehts.

    1. "Auslöser" :thumbdown:

    2. Erste Ecke auf meinem täglichen Weg ins Büro. Ich möchte nach links auf den benutzungspflichtigen Zweirichtungsradweg. Ich machs einfach, aber wie müsste man das legal lösen?

    3. Und gleich die erste Baustelle, ein Foto mit der unangekündigten Vollsperrung hatte ich ja hier schon einmal gezeigt. Vor ein paar Tagen war es auch wieder soweit. Das 2. Bild ist der Blick in den Fußgängertunnel, der dann zusätzlich von Radfahrern in zwei Richtungen genutzt wird. Schiebend kommt man allerdings nicht aneinander vorbei. :whistling:

    4. Situation auf der anderen Straßenseite (quasi direkt gegenüber), ebenfalls Benutzungspflicht.


    Es ist Wiesn, da muss man auch mal zurückstecken. Gut, weshalb das ausschließlich nur Fußgänger und Radfahrer betrifft und nicht auch Kraftfahrer...es bleibt ein Geheimnis. Auf jeden Fall eine Maßnahme, um das Verhältnis zwischen Fußgängern und Radfahrern nachhaltig zu verbessern. :rolleyes:
    Es wäre aber auch wirklich verkehrlich nicht zumutbar, einen der 4(!) Richtungsfahrstreifen zu sperren.

    5. hat was von Indiana Jones in irgendeinem alten Tempel...kommen die tödlichen Speere nun von links oder rechts. Und sind sie eher wie Türen oder wie Menschen geformt?

    6. Wichtiger Polizeieinsatz auf dem Radweg! Ist übrigens Bereitschaftspolizei.

    7. Eine meiner täglichen Lieblingsampeln. 3x Rotlicht und 2 Verkehrsinseln zur Überquerung einer Tempo-30 Einmündung. Achso, die drei Ampeln schalten parallel auf Rot. Exakt 54 Sekunden vor der Ampel für den Kraftverkehr.

    8. Meine tägliche Lieblingsbaustelle. Meine Lust eine Anzeige zu schreiben liegt aktuell bei 80%. Seit über einem Jahr wird dort Schwachsinn geboten. Es sieht immer etwas anders aus, aber noch nie war es gut. Aktuell ist es sogar brutal mies.

    Der doofe Transporter sperrt die Durchfahrt, oder? Die Baken zeigen ja eindeutig, dass man rechts vorbei muss. Und wo ist überhaupt der Radweg hin? Oder ist der Radweg da und der Gehweg weg?

    Ok, es scheint doch links vorbei zu gehen. Ich hoffe, dass die Bretter gut befestigt sind.




    Hier der Blick zurück, alles Gut gegangen. Auch diese Bretter haben gehalten.

    9. Millionen verbaut, Situation für den Radverkehr nicht verbessert. Clever! Wegen der Führung des Radwegs und der Parkplätze bildlinks, können aus dem rechts liegenden Parkplatz ausfahrende Kraftfahrer den fließenden Verkehr auf der Fahrbahn nicht einsehen und stehen auf dem Radweg rum.

    10. Taxistand wichtiger als Frieden zwischen Radfahrern und Fußgängern. Das Gerüst steht dort nur wegen der Wiesn ;) .

    11. So gehts dann links weiter. Schon wieder eine Tribüne auf dem Radweg. Und auch hier erscheint [Zeichen 240] wenig zweckmäßig, muss man doch auch durch die Außengastro von Starbucks fahren. Und auch hier wäre eine teilweise Verkleinerung der Fahrbahn eine völlig unmögliche Sache...ich persönlich halte ja schon die normale Benutzungspflicht dort für unrechtmäßig, aber gut.

    12. Ich habe keine entdecken können, aber das Schild hat sogar ein Warnlicht! :thumbup:

    13. Lieblingsampel Nr. 2. Aktuell noch verbessert durch gegenüberliegende Baumaßnahme. Interessanterweise ist mir erst jetzt bei Bearbeitung der Bilder aufgefallen, dass man dort unmöglich als von bildlinks kommender Radfahrer indirekt links (in meine Blickrichtung) abbiegen kann. Das geht räumlich nicht, weil man dann den unabhängig signalisierten Rechtsabbiegern auf der Fahrbahn im Weg steht. Was mich zu der Erkenntnis gebracht hat, dass die zweite Radfahrerampel auf der gegenüberliegenden Straßenseite überflüssig ist. Beachtenswert auch die Breite des Radwegs und das großzügige Lichtraumprofil im Bereich des Ampelmasts.

    Zufahrt zu dieser Kreuzung.


    Auch hier wäre Platz da, wenn man denn wollte. Aber Parken > Radfahren

    14. Unser Äquivalent zu eurem US-Konsulat. Auch hier konnte man früher auf einer ganz normalen Fahrbahn fahren, bevor dieser Todesstreifen eingerichtet wurde.

    15. Findet den benutzungspflichtigen, baulich getrennten Radweg!

    Hunde könnten ihn entdecken.

    Auch wieder eine Maßnahme zum Aufbau einer innigen Freundschaft zwischen Fußgängern und Radfahrern!

    Toronto hatte schon einmal eine Kennzeichenpflicht für Fahrräder.

    "On May 20, 1935 the City of Toronto passed a bylaw to license residents owning and using bicycles on the highways of the City.
    The licensing process was quite complicated. Cyclists had to apply for a license through City Hall. Then the cyclist was required to go to a police station and have a police officer inspect the bicycle and fill out paperwork. That paper work was returned to City Hall and a license was granted. The cyclists then had to return a duplicate license to the same Police Inspector where the bicycle was examined. Then a metal plate was issued for the year and affixed to the mudguard of the bike.
    Any time the cyclist moved or transferred or exchanged his bike, the new information had to be filed. The cost of the yearly license was 50 cents and the fine for not having a license on your bicycle was $5.00."

    Aber sie wurde abgeschafft und trotz zahlreicher Wiedereinführungsversuche nicht wieder in Kraft gesetzt, weil

    "The major reasons why licensing has been rejected are:

    • The difficulty in keeping a database complete and current
    • The difficulty in licensing children, given that they ride bikes too
    • Licensing in and of itself does not change the behaviour of cyclists who are disobeying traffic laws."

    Ich war nicht dort unterwegs, aber aus persönlichen Gründen informiere ich mich gerade über Radfahren in Kanada und die entsprechenden Regeln hierzu.

    Interessant ist, dass dort aktuell - in meinen Augen - richtig Geld in die Hand genommen wird, um die Attraktivität des Fahrrads als Transportmittel zu erhöhen. Auch die Informationen, die man z.B. auf der Homepage von Toronto findet, sind interessant. Kleiner Auszug:

    "According to the Highway Traffic Act (HTA), cyclists travelling at less than the "normal speed of traffic" should ride in the right-hand lane when practicable, and as close as practicable to the right hand curb or edge of the roadway (Section 147.1).
    Under certain circumstances, it may not be possible for cyclists and motorists to travel side-by-side safely. For example, if debris or poor pavement in the curb area poses a hazard to cyclists; or the lane may be too narrow for cyclists and motorists to travel side-by-side. In these circumstances, the cyclist may “take the lane” to discourage the motorist from passing too closely. In locations such as these, where the lane is too narrow for cyclists and motorists to safely travel side-by-side, the City will paint sharrows in the middle of the lane to encourage cyclists to take the lane and to make drives aware that cyclists are entitled to ride in the centre of the lane for their safety.
    Although it is uncommon in Toronto, if there are more cyclists than motorists travelling on a roadway, then the "normal speed of traffic" becomes the speed that bicycle traffic is travelling at. The City interprets the HTA to mean that under these circumstances motorists should yield to bicycle traffic."

    Kurzübersetzung für nicht Englisch-Sprecher: In schmalen Straßen sollen Radfahrer mittig fahren und werden durch entsprechende Piktogramme auch dazu motiviert. Außerdem soll man vom Straßenrand und parkenden Autos mind. 1m Abstand halten. Sobald auf einer Straße mehr Radfahrer als Autos fahren, müssen sich Autos an die Geschwindigkeit der Radfahrer anpassen und ihnen Vorrang gewähren. Und zwar auf jeder Straße ohne eigene Radwege.

    Diesen letzten Punkt finde ich ganz spannend, denn das klappt bei uns ja nicht einmal in Fahrradstraßen.
    Induktionsschleifen werden übrigens mit weißen Punkten markiert, so dass man nicht sinnlos an Ampeln rumsteht, weil man rechts an ihnen vorbei gefahren ist.
    In Toronto hat man sich 2010 die Hilfe von niederländischen Verkehrsplanern geholt, um die Randbedingungen für komfortablen Fahrradverkehr zu klären. Und setzt eine Menge Maßnahmen nun um. Das kann man z.B. auch bei Google Earth sehen, an vielen Ecken werden Straßen umgebaut.

    Homepage zum Projekt Radverkehrsnetz in Toronto

    Bahn nur für Direktverbindungen und ICE und ohne Rad. Für alles andere reichen meine Nerven nicht.
    Und so einen Umsteigeterror habe ich zuletzt als Student 1999 gemacht, als es noch das 15,- DM-Wochenendticket gab. Aber nur einmal, denn 14 Stunden für eine einfache Fahrt waren mir dann doch zu blöd (München-Mönchengladbach). Da durfte man sich dann auch bei jedem verpassten Zug erstmal an dieses Terminal begeben und eine neue Verbindung ausdrucken, mobiles Internet gabs da ja noch nicht.

    Sogar Google muss sich der Realität beugen...

    "Damit hat Google schon einige Erfahrung, da das Google Car bis zu 16 km/h schneller als die Geschwindigkeitsbegrenzungen fahren kann. Dies hat laut Google den Grund, dass man sich am fließenden Verkehr und an anderen Autos orientiert, um die Gefahr für die Insassen und andere Verkehrsteilnehmer zu minimieren. "

    Heute eine kurze Rennradtour gemacht. Münchner Norden. Meine Güte, in den Vororten und den Umlandgemeinden wird ein Unsinn verzapft...und das Schlimme ist, es fällt den Radfahrern dort vermutlich nicht einmal auf, denn man ist ja "nur Radfahrer". Da ist es völlig in Ordnung wenn man im Zig-Zag vom rechten auf den linken Gehweg..äh..Vz240 fahren muss, nur um dann 200m später wieder auf die andere Seite zu müssen. Nicht dass sich dazwischen baulich auch nur irgendetwas an beiden Gehwegen geändert hat.
    In Garching-Hochbrück an der U-Bahn wollte ich nach Norden in Richtung Weiher fahren. Rechtsseitig ist ein Vz240, geradeaus eine Ampel. Ich möchte geradeaus. Ich fahre auf die Ampel zu, fahre am Mast rechts vorbei und erwarte den Anblick einer kombinierten Fußgängerampel und einer Furt. Gibts da aber nicht. Man muss nach links auf die andere Seite, dort dann auf einer Insel dann Grünlicht für die Querung in die eigentlich geplante Richtung anfordern und warten. Dann fährt man hübsch in einem Gewerbegebiet auf einem Gehweg mit [Zeichen 240][Zusatzzeichen 1000-31] . Schlauerweise sind sämtliche Ausfahrten dort exakt so gestaltet, wie man es auf gar keine Fall machen sollte. Die Gehbahn wird optisch unterbrochen und die Ausfahrt wird quer über den Gehweg "gelegt". Alles natürlich rein optisch, aber es suggeriert dem Aus- und Einfahrenden natürlich einen gewissen Vorrang. Dann kam eine Einmündung. Furt? Wozu. Viel sicherer ist es doch, den Radfahrer erst einmal 10m um die Ecke fahren zu lassen und dort dann eine Absenkung vorzusehen. Eine Furt gab es auch dort nicht. Ab da wars mir dann zu blöd und da sich in Sichtweite bereits ein Kreisverkehr befand (mir schwante übles), habe ich auch die Fahrbahn gewechselt.
    ich bin dann aber trotzdem später zweimal in entgegengesetzter Richtung durch Kreisverkehre geschickt worden. Ebenfalls auf Wegen mit [Zeichen 240] .
    München hat aber auch noch Schmankerl zu bieten. Ich habe mir heute einmal den Radweg auf der Dachauer stadteinwärts (Haupteinfallstraße, Tempo 60, teilweise 6-spurig) gegeben. Zwischenzeitlich bleiben Radfahrern und Fußgängern insgesamt 2m Platz und der "Radweg" ist lediglich durch eine weiße Linie getrennt. Auf dem normalen Plattenbelag. Über die Unebenheit und das ewige Vibrieren will ich mich da schon gar nicht mehr auslassen. Aber Hauptsache man denkt über Radschnellwege nach. Vielleicht sollte man erst einmal die bestehende Infrastruktur zukunftsfähig machen.
    Achso, noch ein Detail, das zeigt wie grandios "unsere" Radwege sind. Als ich auf die Dachauerstraße eingebogen bin, fuhr vor mir eine alte Dame auf einem Klapprad(!). Um auf die richtige Seite der Straße zu kommen muss man indirekt links abbiegen (direkt war dort räumlich nicht möglich für mich). Ich fuhr korrekt gegen den Uhrzeigersinn nach links. Sie illegal mit dem Uhrzeigersinn. Ergebnis: Sie hatte 200m Vorsprung vor mir. Und das obwohl sie max. 15km/h fuhr. Positiv war heute, dass ich nur einmal zu dicht überholt wurde. War natürlich jemand von auswärts (FN). War lustigerweise in einer Straße, wo auf 2km nicht ein einziges Auto legal abgestellt war. Obwohl es dort möglich gewesen wäre.
    Hier noch die zwei Links zur Dachauer und der "Illegal-Parkstraße" sowie zur U-Bahn in Hochbrück.

    Dachauer stadteinwärts
    Feldmochinger Straße (auch vor 7(!) Jahren stand da schon niemand legal. Es ist also geduldet. Fein.)
    Garching-Hochbrück (ich komme von Süden und möchte geradeaus in die Zeppelinstraße. Die Einfahrten sind sehr gut erkennbar und sind höhengleich mit dem Gehweg, auch wenn das im Luftbild aussieht wie ein "echte" Einmündung. Im Luftbild habe ich jetzt auch gesehen, dass man eine großzügige Unterführung gebaut hat. Sollte man eventuell mal sichtbar ausschildern, auch wenn man nichts durch die Benutzung gewinnt, weil man dann zwar nur noch eine Ampel überqueren muss, um geradeaus zu fahren, dafür aber wegen der prächtigen Anbindung auf der anderen Seite doch etliche Meter Umweg fahren muss.)

    Und wegen der miesen Beschilderung habe ich mich dann auch noch verfahren. :thumbup:

    Sieht das dort immer noch so aus wie auf dem Bild?

    Ja. Und aus der Gegenrichtung sieht das so aus wie unten ersichtlich. Das zweite Bild zeigt übrigens das "Ende" des neuen, inzwischen beblauten Radwegs. Wäre natürlich knorke, wenn dort ein [Zeichen 239] wäre. Und gleichzeitig eine Aufleitung auf die linke Spur (weil man nur von dieser geradeaus fahren darf). Alles in allem. Super Planung!

    Falls der Fortschritt in HH mal wieder an Ampeln hängt:

    "Ihre Leute werden zunächst den Verkehr an Ort und Stelle beobachten und die Ampeln, wenn nötig, vom Dienst-PC oder vom Laptop aus nachsteuern. Dabei geht es mitunter auch nur darum, eine Grünphase wenige Sekunden kürzer oder länger zu schalten. Das Grobgerüst der künftigen Ampelschaltung stehe, sagt Effner. "Feinjustieren kann man es dann nur im Echtbetrieb.""

    So läuft das in München, wenn es um den "Verkehr" geht.