Beiträge von Radschwarzfahrer

    1) was Automaten wirklich gut können ist, Regeln einzuhalten. Ohne Ermüdung, ohne Langeweile. Auch ohne Spaß: Es gibt einfach keinen Grund, einen Radfahrer ganz knapp zu überholen, wenn man nicht selber am Steuer sitzt und das Überlegenheitsgefühl durch die Adern schießt.

    Automaten können auch nur die Regeln einhalten für die sie Programmiert sind. Es gibt keinen Grund die Abgasreinigung durch das Motorsteuergerät im Realbetrieb abzuschalten. Trotzdem wird es programmiert und der Gesetzgeber akzeptiert es letztendlich.

    Je größer der einprogrammierte Überholabstand, desto öfter und länger werden sich Fahrten verzögern weil Autos hinter Radfahrern her fahren. Allein diese Zeitverlust zu minimieren wäre ein Grund die Überholabstände, für den Fahrradfahrer unkomfortabel bis beängstigend, knapp zu kalkuliert. Das man damit den ein oder anderen Fahrradfahrer zum potentiellen Kunden macht ist auch nicht unwahrscheinlich.


    Ein autonomes Auto verlässt sich nicht auf die "98 Mal ists gutgegangen, wird diesmal auch funktionieren". Im Gegenteil wird der Automat Regeln wie z.B. Seitenabstand beim Überholen von Radfahrern jedes einzelne Mal einhalten.

    Was bringt dich angesichts des Umgangs des Gesetzgebers mit der Diesel Affäre zu der Überzeugung?
    Wenn die Autoindustrie der Meinung ist, eine gewisse Opferzahl ist auch beim autonomen Fahren nur mit unverhältnissmäßigem Aufwand zu vermeiden, wird der Gesetzgeber auch Systeme zulassen die nicht immer die Regeln einhalten.

    Wenn ein gewisser Anteil selbstfahrender Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs ist, erwarte ich einen großen Fortschritt in der Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer, vor allem aber für die "Schwächeren", denn


    die Akzeptanz von Geschwindigkeitsbegrenzungen wird steigen, wenn ein hinreichender Anteil an Verkehrsteilnehmern sich stur daran hält

    Autonome Fahrzeuge sind immer aufmerksam (beim Abbiegen, beim Überholen)

    Autonome Fahrzeuge fahren sehr defensiv, weil die Programmierer kein Risiko eingehen werden, für das sie zur Rechenschaft gezogen werden könnten, und weil der Komfort für die Insassen dann besser ist.

    Wie kürzlich im Spiegel zu lesen, gibt es inzwischen Fahrzeuge, bei denen der Fahrer im Automatikbetrieb einstellen kann das die zulässige Höchstgeschwindigkeit überschritten werden darf. Ich erwarte von autonomen Fahrzeugen weder dass sie sich besser an die Regeln halten, noch dass sie Rücksichtsvoller fahren werden, solange die Rechtslage zulässt dass dies im Ermessen des Halters/Fahrers bleibt.
    Im Netz war auch an verschiedenen Stellen zu lesen, das zum Beispiel Fahrzeuge von Tesla nur 40% der Fahrradfahrer vor sich überhaupt erkennen, und das bei einem BMW der Wagen ausdrücklich "von Hand" dazu gebracht werden muss im Automatikmodus Fahrräder mit mehr als 10cm Abstand zu überholen.

    Erstmal vielen Dank für die vielen Antworten und Anregungen!
    Selbstbau ist zur Zeit keinen Option, auch wenn es an den Kenntnissen nicht mangelt, es fehlt, wie man an meinen spärlichen Antworten sieht, meist die Zeit.
    "laempie.de" habe ich mir mal angesehen und werde bei positiver nachweihnachtlicher Budgetprüfung dort mal stöbern. Bis dahin benutze ich meine Beiden EYC an SON und eine LED-Lenser P7 als Fernlicht.
    Bringen die erwähnten MTB Beleuchtungen da noch wesentlich mehr? Spannend wäre ein starkes Fernlicht, welches sich per Lenkerschalter als Lichthupe verwenden läßt, ohne das man sich die erwähnten Nachteile des Luxos einhandelt.

    Beim lesen diverser Foren fällt mir immer wieder auf, dass viele Autofahrer von 50% bis 80% unbeleuchteten Fahrrädern in der Dämmerung und Dunkelheit sprechen. Die Polizei in Münster kam kürzlich bei einer Kontrolle auf 3%, gegenüber 4% im Vorjahr und 60% im Jahr 2007. Meinen eigene Zählung (natürlich nicht repräsentativ!) vor ein paar Tagen ergab ungefähr 5% Fahrräder ohne Beleuchtung rund eine Stunde nach Sonnenuntergang.
    Wie kommt es also das Autofahrer so viel mehr unbeleuchtet Radfahrer sehen, obwohl sie diese doch eigentlich gar nicht sehen können? Kann es sein, das in der Stadt zwischen all dem Reflektieren, Glänzen, Leuchten und Gefunkel der Dunkle Schatten besser zu erkennen ist als einen kleine Fahrradlampe? Vor einigen Jahren habe ich mal den Test gemacht und bin meine "Haustrecke" mit dem Fahrrad ganz ohne Licht abgefahren. Überraschend war, das mir sehr viel mehr (genau genommen jeder!) Autofahrer an den Nebenstraßen und Einfahrten die Vorfahrt gewährt haben als ich es mit Licht gewohnt war.
    Auffällig ist ja auch, das in der polizeilichen Unfallstatistik Beleuchtungsmängel an Fahrrädern nur sehr selten als Unfallursache auftauche.
    Aber wie geht man damit um? Einfach ohne Licht fahren kann es nicht sein auch weil es dann für andere Fahrradfahrer unangenehm und gefährlich wird. Mehr Licht läßt der Gesetzgeber nicht zu und stößt irgendwann auch an technische Grenzen.

    Auf meinen Arbeitsweg quer durch die Stadt habe ich das Glück 5 von 8 Kilometern auf Autofreien wegen zurücklegen zu können. Leider sind diese Wege dann auch komplett beleuchtungsfrei und nicht immer so gut abgesichert wie Fahrbahnen für Autos. Einen gute Beleuchtung ist daher gefragt. Natürlich soll sie auch StVZO konform sein.
    Zur Zeit benutze ich (vielleicht nicht ganz StVZO konform) zwei B&M Eyc, die am Lenker angebracht, jeder für sich leicht zur Seite leuchten so das sich das Hauptlichtfeld in der Mitte gerade nicht überschneidet. Trotzdem passiert es mir immer noch, das ich auch an bekannten Abzweigungen vorbeifahre, weil der seitlich abgehende Weg im Scheinwerferlicht nicht zu sehen ist. Auch Verkehrsschilder und alles was von oben in den Fahrweg hineinragt, sind mit dieser Lichtanlage schwer oder gar nicht zu erkennen. Wie kann man das Problem lösen?


    Und im Kurvenbereich: Da kann man auch mal schnell gegen stehende Hindernisse prallen und dann spielt die Längsgeschwindigkeit eine große Rolle. Dafür ist ein Fahrradhelm nicht ausgelegt.

    Hierzustadt stehen neben den Radwegen überall Poller, zum Teil aus Vierkantrohr. Ich möchte nicht Gefahr laufen bei einem Sturz mit dem Helm an so etwas hängen zu bleiben. Auch bei den oft in den Radweg hineinragenden Ästen bin ich mir nicht sicher, ob ein Kopf da nicht besser dran abgleitet als eine Helm.

    Also für mich ist das Thema erledigt, wenn Fahrradhelme zu etwas werden was sich nur noch Radsportler und Sonderlinge auf den Kopf setzten ;)
    Solange ich mir, wie kürzlich, von einem Autofahrer, der mir die Vorfahrt genommen hat, anhören muss: "Ja und? Sie Tragen ja nichtmal einen Helm" oder ein Kollege meint das er im Straßenverkehr nur Fahrradfahrer ernst nimmt, die Helm tragen, solange ich in der Zeitung Artikel lese, die mit "Er trug keinen Helm!" anfangen um dann zu berichten das der Radfahrer von einer unaufmerksamen Autofahrerin auf dem Radweg umgefahren und verletzt wurde, solange sehe ich Diskussionsbedarf.

    BTW: Gerade in solchen Fällen hatte ich gehofft das der Helm einigermaßen schützt...

    die Gespräche über Helm sind unnötig und sogar schädlich! Für die Befürworter davon gab es immer welche zu kaufen, und die Gegner wurden bislang noch nie gezwungen. Die letzte Entscheidung des obersten Gericht ist klar und jetzt gibt es im Grunde genommen nichts mehr dazu zu reden...

    Warum verursacht mir so ein Versuch eine Disskussion zu beenden, unbehagen?
    Welchen Schaden können solche Disskussionen denn anrichten?

    Ich finde, solange ich weiter von allen Seiten mit Helmwerbung bombardiert werde, mir anhören muss ich sei unverantwortlich weil weder ich noch unsere Kleine (6)* einen Helm trägt, und in jeder zweiten Pressemeldung der Polizei auf den fehlenden Fahrradhelm hingewisen wird, solange gibt es keinen Grund das Thema zu beerdigen.

    *) Einfache Beobachtung: Mit Helm fährt sie wie eine Henker, bietet ein wahres Musterbeispiel für Risikokompensation, ohne ist sie bedeutend vorsichtiger und stürzt auch nicht mehr so oft. Wir haben daher einfach aufgehört sie an den Helm zu erinnern... Ist wirklich sicherer so.

    was für ein Szenario ist denkbar, bei dem ein Helm offensichtlich schon von einem einfachen Sturz auf den Boden überfordert ist? Die Längsgeschwindigkeit ist bei solchen Unfällen doch eher nicht relevant.


    Deswegen werden anderswo ganz bewusst Helme verschenkt - ganz "aus Liebe" :whistling:

    Schade daß sie das nicht hier machen, ausprobieren wollte ich so ein Ding schon lange mal. Alleine um aus eigener Erfahrung mitreden zu können.
    Aber: Soll so ein Helm nicht wegen Größe, Passform und Einsatzzweck sorgfältig ausgesucht werden? Wie passt so einen Aktion dazu?

    Und noch eine Frage hinterher: Warum sehe ich so viele Erwachsene Helmträger die den Kinngurt weit offen tragen? Das der Helm dann wirklich nutzlos ist, und im Gegenteil die Gefahr der Strangulation steigt dürfte doch inzwischen allgemein bekannt sein?


    Inwiefern sollte jemand diese Fragen besser als du, der sich seit über 20 Jahren mit dem Thema auseinandersetzt, beantworten können, nur er weil selber einen Helm trägt?

    Vielleicht interpretiere ich da zuviel rein, aber kann es sein, dass hinter deinem Thread eher ein Ausrufe-, als ein Fragezeichen stehen müsste?


    Sorry, ich hab die beiden einfach mit aufgenommen weil ich keinen extra Thread aufmachen wollte. Aber auf die Fragen habe ich bisher auch noch keine befriedigende Antwort bekommen.

    Auch wenn ich mich inzwischen seit über 20 Jahren mit dem Thema auseinandersetzte: Ich habe noch nie einen Fahrradhelm getragen, und so bleiben mir einige Fragen. Vielleicht hat hier ja der ein oder andere ein paar Antworten.
    1) Machen Fahrradhelme Windgeräusche?
    2) Schwitzt man unter einem Helm mehr oder weniger als ohne?
    3) Behindert ein Helm beim Abrollen?
    4) Warum tragen Briefträger wenn sie die Post mit dem Rad verteilen praktisch nie einen Fahrradhelm?
    5) Warum darf man mit Fahrradhelm keine Mofa fahren?

    Bin mal gespannt was da so kommt...
    Da ich recht selten Zeit habe zu schreiben, bitte ich zu entschuldigen wenn eine Antwort von mir lange auf sich warten läßt. Lesen werde ich allerdings alles. Versprochen.

    Hab heute nochmal gezählt, allerdings auf einer Route auf der vermutlich nicht so viele Mediziner unterwegs sind. Die Helmquote lag bei etwas über 30%.
    Mein Eindruck: Im Berufsverkehr und in der Freizeit wird viel Helm getragen, vor allem dort, wo man keinen oder sehr wenig Kontakt mit Autos hat. Dort wo Autos, Fußgänger und Fahrradfahrer wild durcheinander fahren und wo die Leute eher zum Einkaufen usw... unterwegs sind, ist der Helm die absolute Ausnahme.
    Ich selbst traue dem Helm nicht genug Schutzwirkung zu, um die Risiken und die Unannehmlichkeiten die damit verbunden sind zu kompensieren. Fahre daher lieber mit freiem, kühlem Kopf.

    Beobachtung zum Helm:
    Nachdem mir heute morgen gefühlt fast die Hälfte der Fahrradfahrer mit Helm begenet sind, habe ich auf der Rückfahrt mal gezählt. Einmal im Stadtwald fernab von jedem Autoverkehr, überwiegend vermutlich Berufspendler: 20 Fahrradfahrer, davon 8 mit Helm => 40%.
    Dann auf einer Starkbefahrenen Kreuzung zwischen einer Fußgängerzone (teilweise Radfahrer frei) und einer Hauptverkehrsstraße: 100 Fahrradfahrer, davon 4 mit Helm.
    Dazu muss gesagt werden dass im Wals viele Ärzte und Medizinstudenten unterwegs sind, bei denen ich mal eine höhrere affinität zum Helm vermute.

    Die kleine ohne Helm fährt inzwischen ihr zweites Islabike. Rücktritt kam nicht in Frage, ein Nabendynamo schon aus Gewichtsgründen nicht. Dafür leuchten bei Bedarf Akkulampen. Je nach Fahrtstrecke einfache aber funktionierende von Smart, oder vorne ein IXON. Die Bremsen funktionieren hervorragend und sind so leichtgängig daß sich bei mir trotz HS33 ein gewisser Neid bemerkbar macht.
    Islabikes sehe ich was Gewicht, Verarbeitung und Preis/Leistung angeht immer noch als Referenz.
    Der Preis, ohnehin schon nicht übertrieben relativiert sich noch wenn bei Ebay die gebrauchten fast für den Neupreis weggehen.
    Zu Studienzeiten bekam meine Tochter ein Wheeler, für damals 720DM was unsere Familenkasse sehr belastet hat. Das Rad wurde nach einigen Jahren für die Hälfte weiterverkauft, und erzielte nach dieser Nutzungsperiode nochmal 1/4 des Neupreises. Dafür hatten dann 3 Kinder Jahrelang ein zuverlässiges Fahrrad, an dem STVZO mässig nichts fehlte und außer Kette schmieren, Luft pumpen und Bremsbeläge wechseln keine Reparaturen nötig waren.