Maßgeblich dürfte doch wohl vor allem das Regel- und Sicherheitssystem sein, in welcher sich der Autoverkehr vollzieht?
Verglichen mit den Regeln und kontinuierlichen Optimierungen sicheren Verkehrsmitteln Bahn (mit Abstrichen auch Bus) und Flugverkehr wird wenig getan um die Fehlertoleranz zu steigern und wenig getan um ungeeignete 'Piloten' als aktive Lenker potentiell tödlicher Maschinen zu entfernen, und es wird stattdessen der Schwerpunkt auf die Reduktion der Folgen von regelhaft in Kauf genommenen Unfällen gelegt.
Würde auf Unfallvermeidung gesetzt werden, dann hätten wir ein deutlich anderes Geschwindigkeitsniveau, das den Reisezeitvorteil des MIV in sehr vielen Fällen nivellieren oder negieren würde, wir hätten ein Sieb bezogen auf die 'charakterliche Eignung' von Führerscheininhaber:innen (Entzug/Nachschulungspflicht zB bei unangepasster Geschwindigkeit, gefährdendem Überholen, Suchterkrankungen, Taten wie Aggressionshupen, Be- und Abdrängen, etc.), wir hätten längst ortsscharfe Tempomatpflicht in der StVZO, strikte Beschränkungen bei Gewicht Leistung und Verbrauch nach den Kriterien Sicherheit und Biosphärenverträglichkeit, etc, etc.
Stattdessen Gurt und Airbag in einem Verkehrsgeschehen bei dem aus dem Zusammenwirken von Regeln und Sanktionen todbringendes Verhalten der 'Piloten' von den Nutzern als Kavaliersdelikt betrachtet werden kann und betrachtet wird.
'Sportliche' Fahrer genießen, obschon die potentielle Tödlichkeit des 'sportlichen Fahrens' nachgewiesen ist, gesellschaftliche Achtung, statt gesellschaftlicher und juristischer Ächtung.
Das gegenwärtige System des Autoverkehrs führt strukturell dazu, dass Augenblicksversagen, welches bei homo sapiens nunmal gelegentlich auftritt, mit viel zu hoher Wahrscheinlichkeit mangels Fehlertoleranz zu Tod, Versehrung und Verletzung führt, auch wenn die Todesrate in den meisten Ländern durch Unfallfolgenreduktion zurückgegangen ist.
In Summe:
entgegen aller anderslautender Rhetorik gilt nach wie vor beim MIV, dass die berühmte 'Leistungsfähigkeit des Autoverkehrs' über die Verkehrssicherheit der Bevölkerung gestellt wird.
Und das Obige betrifft ja erstmal nur den Bereich der sogenannten 'Unfälle', von den weiteren Körperverletzungen und Todesgefahren des Autoverkehrs (zB. Krebs, Herz-Kreislauferkranungen, verminderter IQ, erhöhtes Demenzrisiko, Autoimmunerkranungen durch Emissionen, erhebliche gesundheitliche Folgen durch Lärmexposition, etc, etc, etc, etc, ) mal ganz zu schweigen.