Im Grunde ist es ja unproblematisch, auch bei Schnee Fahrrad zu fahren. Ich bin einfach noch ein bisschen vorsichtiger und lasse auch die meisten Radwege, die ich sonst wegen Benutzungspflicht oder aus pragmatischen Gründen benutzen würde, rechts liegen. Ungeduldigen AutofahrerInnen komme ich etwas entgegen, indem ich dort ausweiche, wo es möglich und für mich ungefährlich ist und auch mal anhalte, um die Kolonne auf der Fahrbahn vorbeiziehen zu lassen. Und die Empörung, dass das Radfahren bei dem Wetter ja sooo gefährlich sei, tangiert mich nicht so sehr.
Unangenehm kann es aber an den Stellen werden, wo ich doch den Radweg benutze. Manchmal schafft der der mitunter etwas erratische Bremer Radwegräumdienst doch, benutzungspflichtige Radwege so weit von Schnee und Eis freizumachen, dass sich die Benutzungspflicht schlecht wegargumentieren lässt. Und auf einer Strecke auf meinem Arbeitsweg habe ich gar keine Wahl, als einen Zweirichtungsradweg zu benutzen, der auch bei gutem Wetter schon recht grenzwertig ist. Im Winter, bei Schnee, ist es dann aber noch etwas unangenehmer, weil die AutofahrerInnen noch weniger mit RadfahrerInnen rechnen und beim Ab- und Einbiegen noch leichter vergessen, dass sie den Weg anderer Verkehrsteilnehmer kreuzen.