Es werden Gerichtsprozesse angeschoben, weil 150 Asylsuchende in einem Gebäude einquartiert werden sollen.
Es wird mit allem gedroht, was dem Wutbürger in unserer demokratischen Gesellschaft zur Verfügung steht, wenn es um 1 Baum und 20 Parkplätze geht.
Was passiert, wenn wir der "staugeplagten" Autofahrerschaft nun noch mind. 50% ihres Bewegungsraumes nehmen bzw. zum Teilen hernehmen, können wir uns ausmalen. Das endete in etwa so, als ob man statt T30-Zonen plötzlich Fußgängerzonen ausweisen würde.
In der Vorstellung und auch im idealtypischen Ergebnis sind beide Vorschläge (Stadtbahn, FuZonen) attraktiv. Aber dazu wird es gegenwärtig nicht kommen.
Und an dieser Stelle muss man überlegen, was man eigentlich erreichen will.
Ich für meinen Teil finde eine finanziell aufwändige Transportvariante mit geringen Störgrößen und maximaler Geschwindigkeit sehr viel sinnhafter als eine finanziell günstige Variante, die langsamer weniger Menschen transportiert.
Bei der U-Bahn wird es nur um Geld und marginal um Haltestellenkonflikte gehen.
Bei der Stadtbahn wird die volle Wucht der Wutbürger zuschlagen. Resultat: Kostensteigerungen durch faule Kompromisse, Sonderwünsche, Zeitverzug.
Und ganz ehrlich: Schwerin, Karlsruhe, Berlin - die Straßenbahnen machen es auch Fußgängern und Radfahrern nicht leicht.
Daher meine Meinung, dass ich lieber x-Millionen für Tunnel ausgebe als über jeden laufenden Meter Stadtbahn einen 5-jährigen Prozess führen zu müssen.
-> Dem Diktat des Autos kann man auch anders zu Leibe rücken. Gehwegparken verbieten, massiv kontrollieren, Spuren oder ganze Straßen nur für Busse freigeben...
Den Effekt durch Gleise im Straßenkörper zu erreichen, wird auch nicht günstig.
Der Vorteil der "flexibleren" Erweiterung des Streckennetzes einer Straßenbahn ist allerdings wirklich nicht von der Hand zu weisen.