Beiträge von Peter Viehrig

    Mal am Brandenburger Tor neben den ganzen Pferdekutschen geradelt? Ich finde, das riecht ganz gewaltig.

    Natürlich bin ich da schon geradelt, das ist *die* Achse, um zügig aus dem Osten zu entkommen. 8)

    Es riecht, ja. Im wesentlichen nach Silage. Unangenehm finde ich das nicht. Ich finde, es ist sogar ein eher angenehmer Geruch. Bei Pferden, die regelmäßig nur Gras und Heu bekommen (Silage ist nur im Winter als kräftigendes Zusatzfutter nötig), riecht man wirklich nahezu nix bis wenig, solange man die Nase weiter als einen Meter von den Ausscheidungen fernhält. Nur die Tiere selbst riechen etwas. Das tun Großtiere halt, mal mehr, mal weniger. Wirklich unangenehm ist das nicht, allenfalls ungewohnt für feine, nur synthetische Duft- und Aromastoffe gewohnte Großstadtnasen.

    Aber wir müssen hoffentlich nicht ernsthaft diskutieren, die Versorgung wieder auf Pferdekutschen umstellen. Ich halte das für lächerlich.


    Ich nicht. Jedenfalls nicht generell. Komplett umstellen ginge nicht, klar, aber ein nennenswerter Anteil schon.

    Nette Anekdote, aber wohl kein Modell, um dieses Geschäft hier zu versorgen.

    Mal ganz ohne Ironie: Solche "Supermärkte" funktionieren doch nur,

    - weil es PKW gibt,
    - weil sie Kaufkraft aus den Innenortslagen abziehen und außerorts bündeln.

    Das muß ja nicht so bleiben.

    Weniger stinken würde es auch nicht.

    Mal einen Pferdestall entmistet? Das riecht kaum. (Pro-Tip: Man kann bei einigen Koppeln und/oder Pferdebesitzern recht günstig eine Reitbeteiligung im Gegenzug zu Ausmist- und Pflegearbeiten erwerben. Da kann man die relative Geruchsarmut selber hautnah feststellen.)

    Und im Vergleich zu den explosionsbedingten Abgasen ist es (jedenfalls im freien) nahezu ungiftig.

    so etwas wie "übersehen" scheint mir noch der plausibelste Grund für diese insgesamt zum Glück eher seltene Unfallkonstellation, einfach von hinten angefahren zu werden.

    Ist WhatsApp Open Source? Dann könnte man ja nachschauen, wo da im Code die plötzlich aus dem nichts auftauchenden Radfahrer versteckt sind. Und wer die da reingehackt hat. Die Russen wahrscheinlich. Putin war's.

    Sorry.

    Mein Beileid den Angehörigen.

    Nicht alle regelmäßigen Leser hier lesen auch regelmäßig bei ihm. Deshalb klatsche ich nicht mittels eines Kommentars bei ihm Beifall, sondern möchte vielmehr die hiesigen Leser ausdrücklich bitten, die hervorragende Recherche im Ruhrpott durch @Forumteilnehmer zu würdigen. Gut gemacht!

    Besuch im Land der "fahrradfreundlichen Städte": Essen, Mülheim und Bergisches Land

    Man bringe etwas Zeit zur Lektüre mit, denn meiner Meinung nach ist ihm auch rhetorisch ein "Schmankerl" gelungen.

    Fahrradfreundlichkeit verbinden wir in der Regel mit den Niederlanden oder Kopenhagen, vielleicht mag mancher sogar Münster als "fahrradfreundlich" betrachten. In Deutschland gibt es jedoch ein Bundesland, das sich für besonders "fahrradfreundlich" hält: Nordrhein-Westfalen ist das Land der "fahrradfreundlichen Städte". Die Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise (AGFS) hat 76 Mitgliedskommunen. Auf der Landkarte betrachtet scheint die Hälfte der Fläche des Bundeslandes "fahrradfreundlich" zu sein - ein beachtlicher Wert. Doch tatsächlich verbindet kaum jemand den Begriff "Fahrradfreundlichkeit" mit Städten, die einen relativ geringen Radverkehrsanteil besitzen, wie etwa Bochum (6%), Dortmund (6%), Essen (5%), Mülheim (4%) oder Oberhausen (6%). Selbst 21 Jahre Mitgliedschaft in dem Club für "Fahrradfreundlichkeit" haben im Fall der Stadt Essen nur einen Radverkehrsanteil von fünf Prozent ergeben, ein erbärmliches Ergebnis. Dennoch darf die Stadt Essen sich auf die Auszeichnung "grüne Hauptstadt Europas 2017" freuen. Auch Mülheim gilt schon seit siebzehn Jahren als "fahrradfreundliche Stadt". Allen Ernstes wird in Nordrhein-Westfalen eine Stadt mit einem Radverkehrsanteil von nur vier Prozent als "fahrradfreundliche Stadt" gehandelt.

    :thumbup:

    Bei dem San Franzisko 1906 Verkehrsgeschehen stellte sich diese Frage nicht. Da ging jeder Fußgänger dort über die Straße, wo es ihm passte.

    ...

    Aber er hat natürlich nicht die Vorrangberechtigung, die er auf dem Zebrastreifen hätte, wenn er an anderer Stelle die Straße überquert. (Warum eigentlich nicht, oder besser, warum hat er eigentlich nicht das gleiche Recht wie ein Autofahrer, die Straße zu benutzen? - Weil er der Schwächere ist? Und das Recht ist auf der Seite der Starken?)

    Das sind die richtigen Fragen ...

    Es wäre ja schon viel gewonnen, wenn man die Fußgänger wenigstens in ihren Reservaten von jeglichem sonstigen Verkehr verschonen würde, seien es Hochbordradwege, für Radfahrer freigegebene Gehwege, zugeparkte Gehwege etc., stattdessen pfercht man sie immer noch mehr ein und feiert Radwege dann auch noch als großen Fortschritt für den Radverkehr. Sind sie nunmal nicht.

    Auch deshalb sind viele engagierte Radfahrer gegen (weitere) Radwege: Fußwege nur den Fußgängern, Fahrverkehr nur auf der Fahrbahn.

    Die Autor des Berichtes erweckt jedoch eindeutig den Eindruck, dass es sich bei dem 64-jährigen Unfallopfer um eine Art "Kampfradlerin" handelt, die nun das "bekommen" hat, was sie schon längst mal "verdient" hätte. ("Jedem das Seine.") Der Artikel erklärt quasi den Autofahrer zum Unfallopfer.

    Was in dem Fall ja auch irgendwie stimmt. Fußgängerüberwege benutzende Radfahrer (die ihr Fahrrad also nicht schieben) haben gegenüber dem Fahrbahnverkehr keinen Vorrang, dieser gilt tatsächlich eben nur für Fußgänger.

    Und ja, das ist weithin unbekannt, kann man sich aber zur Not auch selbst aus der StVO herleiten.

    Gar nichts funktioniert da "gut". Alleine in der ersten Hälfte sind mir 6 Fußgänger aufgefallen, die zur Seite springen müssen, um nicht überfahren zu werden.

    Eigenzitate mag ich ja eher weniger, aber da die Anmerkung eine gewisse Berechtigung hat... Ich habe es nun so formuliert:

    Es türmen sich in dem scheinbaren und manchmal auch tatsächlichen Chaos, in welchem in einer der Hauptverkehrsachsen der Großstadt Reiter, Fuhrwerke, Fußgänger, Radfahrer, Automobile, Pferde- und Seilzugbahnen unterwegs sind, nur deshalb keine Leichenberge, weil die Fahrzeuge alle ein für heutige Verhältnisse recht gemächliches Tempo haben. Dann kommt man, wie zu sehen ist, weitgehend ohne Verkehrsregeln aus. Heutzutage, mit all den Vorschriften, würde das sogar besser funktionieren und wäre nochmal deutlich entspannter.

    off-topic

    Nach der letzten Rechtschreibreform taugt Duden auch nur noch bedingt als Referenz. Ich für meinen Teil praktiziere seitdem möglichst konsequent alte Schreibweisen, teilweise sogar noch die vor der ersten Rechtschreibreform, und bin im Gegenzug großzügiger bei dem, was mir so lesend unterkommt.

    Das befriedigt einerseits meine gelegentliche Pedanterie, andererseits verschont es andere mit meinen Belehrungen.

    Sprache entwickelt sich halt, und ich muß meist nicht mitmachen. Als Kompromiß funktioniert das für mich ganz gut.

    /off-topic

    Werbung für eine deutliche Temporeduktion innerorts gibt es ja reichlich, besonders überzeugend finde ich aber nach wie vor diese hier, die 110 Jahre alt ist:

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    Alle teilen sich den Verkehrsraum einer der größten Verkehrsachsen San Franciscos gleichberechtigt, was wie Chaos aussieht und wohl ein bißchen auch welches ist, aber trotzdem gut funktioniert, weil die Differenzgeschwindigkeiten so gering sind.

    @Ullie

    Bevor hier Mißverständnisse auftauchen: Natürlich unterstützen fast alle Mitglieder des hiesigen Forums generelle 30km/h zulässige Höchstgeschwindigkeit innerorts. Vor allem weil das die Zahl der Verletzten im Straßenverkehr und die Schwere der Verletzungen erheblich reduziert. Das da oben ist sozusagen ein "Test" zur Vorbereitung auf die "Gegenargumente", die dann zwangsläufig kommen werden.

    Und ja, auch ich lehne den Bau breiter, sichtbarer Radverkehrsanlagen innerorts eher ab (es gibt einige wenige Ausnahmen hier und da), denn:

    Fahrräder sind Fahrzeuge. Werden diese im Verkehr geführt, gehören sie auf die Fahrbahnen. Genau dafür sind es nämlich welche, wie der Begriff es schon sagt.

    In rational, geschweige denn in menschengerecht gestalteten Verkehrsräumen, also irgendwo anders als hier, da würde man sich den ganzen Streifen- und Radwegequatsch sparen. Der 40-Tonner da dürfte innerorts maximal 30 km/h fahren (natürlich nur, nachdem er für die Einfahrt in die Ortschaft eine einmalige Sondergenehmigung und Begleitschutz vor und hinter ihm erhielt) und hätte deshalb auch kein Problem, die ca 400 m einfach hinter einem Radler mit 15 bis 25 km/h herzuzuckeln. Oder der Radler wäre ohnehin schon hinter ihm, statt auf einem Gefährdungsstreifchen daneben:

    Ganz zufrieden bin ich mit ihr allerdings nicht, da sie die Hüllen zu stark quetscht und man dann kaum noch den Zug einfädeln kann.

    Das Quetsch-Problem hat man ja immer. Ein kleiner Kreuzschraubendreher (einer für Computerarbeiten, also so etwas z.B.) hilft, in der allergrößten Not geht aber auch eine alte Kugelschreibermine dafür.

    Ich weiß aber mangels Nabenschaltung nicht, ob man diese nach dem Wechsel neu einstellen muss.

    Ja, muß man. Das ist aber bei einer Nabenschaltung recht einfach. Auch dafür gibt es - je nach Nabenschaltung - einige bis etliche Anleitungsvideos auf YouTube.

    Was das nicht alles gibt. Ich benutze einfach einen handelsüblichen Seitenschneider.

    Kann man machen, ja. Bei häufigerem Gebrauch ruiniert man sich diesen aber leicht, außerdem splißt der Zug dann gerne auf. Insbesondere für weniger kräftige Hände (wie meine z.B.) ist eine Bowdenzugzange durchaus das Mittel der Wahl.

    Den Schaltzug zu wechseln, das ist keine Raketentechnik, sondern kann man auch selbst bewerkstelligen. Eine Bowdenzugzange als Werkzeug, Schaltzug und Hülle sowie Abdichtungen kosten weniger als oder höchstens genausoviel wie der Werkstatttermin. Wenn man sich das Geraffel besorgt hat, schaut man sich einige der vielen Anleitungsvideos auf YouTube an. Wenn man es sich noch immer nicht zutraut, dann auf in eine der Selbshilfewerkstätten. Da unterstützt man ein förderungswürdiges soziales Projekt - ob es sich hierbei um einen öffentlichen oder freien Träger handelt, ist eigentlich sekundär - und anschließend hat man auch noch etwas gelernt und seine Autonomie gestärkt.

    Bei einem Schaltzug tun es auch preiswerte Komponenten, deshalb würde ich von ausblasen und ähnlichem absehen, stattdessen komplett tauschen.

    Es freut mich, daß es paßt. Als langjähriger Nutzer solcher Ständer erlaube ich mir noch zwei Hinweise:

    - Nach einigen Fuhren den Ständer auf festen Sitz prüfen, also die Befestigungsschraube nochmal nachziehen.
    - Auch wenn ein anderer Eindruck entsteht, eine Person auf dem aufgebockten Fahrrad überlebt der Ständer nur mit Schäden an eben dieser Befestigungsschraube. Das hatte ich in meinem Leichtsinn mal ausprobiert, um die Gangschaltung und die Sitzposition präzise einzustellen. Das war ein Fehler... 8)

    Die Polizei (und in Erweiterung die vergabe von Bußgeldern) ist kein Gewinngeschäft. Es geht hier nicht darum profitabel zu arbeiten, sondern hoheitliche Aufgaben wahr zu nehmen. Wenn keine Kontrollkapazitäten für Verkehrsverstöße zur Verfügung stehen, dann ist das nicht in Ordnung.

    Ob man damit einverstanden ist oder nicht: Nix Moos, nix los. Nur mit Mehreinnahmen gibt es eine höhere Kontrolldichte. Und die sollten bitteschön von den Verursachern stammen. Wie man das selbst moralisch bewertet, ist erstmal sekundär. Wie die Kontrollinstanzen (vor allem Kommunen) das bewerten, sieht man (oder vielmehr eben nicht).

    Viel wichtiger als die Höhe der Strafandrohung ist erstmal, überhaupt mehr Strafen zu verhängen.
    Es gibt eine viel zu geringe Kontrolldichte.

    Dir ist klar, daß eine höhere Kontrolldichte nur mit höheren Bußgeldern zu haben ist? Gegenwärtig sind Kontrollen aufgrund der niedrigen Bußgelder fast immer ein Zuschußgeschäft. Bei der derzeitigen Finanzausstattung der jeweils zuständigen Stellen spart man da halt einfach ein. Um Kontrollen wieder finanzierbar zu machen, müßte man bei den derzeitigen Bußgeldern pauschal eine Kommastelle verschieben. Da das vereinzelt tatsächlich schreiend sozial ungerecht wäre, scheint mir eine Kopplung an das verfügbare Einkommen unvermeidlich.

    Gleiches Unrecht, gleiche Strafe. Es macht keinen Unterschied, ob ein Millionär über eine rote Ampel fährt oder ein armer Schlucker.

    Genau deshalb ist Einkommensabhängigkeit schlicht geboten. Gleiches Unrecht, gleicher Schmerz im Geldbeutel, folglich gleiche Prozente vom Einkommen.

    Zunächst müssten dann in jedem einzelnen Fall die Einkommensverhältnisse des Delinquenten ermittelt werden.

    Das ist leicht: Letzte Einkommensteuerbescheide, Lohn- bzw. Gehaltsabrechnung oder eben Leistungsbescheide vorlegen. Wessen Einkommen erst kürzlich rapide gesunken ist, der oder die hat darüber ebenfalls Nachweise, beispielsweise einen Bescheid über geänderte ESt-Vorauszahlungen.

    Bei der Vielzahl der Bußgeldverfahren eine immense Aufgabe.

    Das stimmt, auch das spricht für eine deutliche Erhöhung der Bußgelder, schließlich sollen die Gefährder (sie gefährden mit ihrer Raserei vor allem die körperliche Unversehrtheit anderer) die Kosten selber tragen, die sie verursachen. Das Sozialstaatsgebot im Grundgesetz schreibt auch hier eine Kopplung an das jeweilige Einkommen vor, eigentlich sogar eine prozentuale Progression (beim "armen Schlucker" entscheiden 10% über die Qualität und Quantität des Essens auf dem Tisch, beim Millionär über die Qualität des Nagellackentferners der Zweitnebenfrau). Darauf wurde bisher aus Vereinfachungs und Verwaltungsgründen verzichtet, was inzwischen nun wirklich zu viele mit ihrem Leben bezahlen mußten.

    Außerdem wird die Sanktion ja nicht nur allein durch das Bußgeld, sondern vielmehr durch die Punkte in Flensburg erzielt, wenn es sich um grobe Verfehlungen handelt.

    Das ist Bonus, auch wieder gleich. Schließlich muß man die Vollhonks auch irgendwann aus dem Verkehr ziehen können, nach Möglichkeit bevor sie Leichen hinterlassen, nur weil sie allen zeigen müssen, daß sie den längsten haben.