Beiträge von Gerhart

    Selbstverständlich liegt eine Nötigung vor. Der Fußgänger hat den Autofahrer genötigt (ihm den Willen aufgezwungen), nicht weiterzufahren, unter Drohung des empfindlichen Übels, den Fußgänger umzufahren.

    Auch liegt eine Nötigung durch den Autofahrer vor: Der Fußgänger soll Platz machen, sonst wird er von einem 2t-Panzer aus dem Weg geschoben.

    "Rechtswidrig ist die Tat, wenn die Anwendung der Gewalt oder die Androhung des Übels zu dem angestrebten Zweck als verwerflich anzusehen ist. Der Versuch ist strafbar."

    Die Aktion des Autofahrers halte ich für verwerflich. Schließlich hat er versucht, Unrecht (Verstoß gegen die StVO) durch Nötigung durchsetzen.

    Der angestrebte Zweck des Fußgängers war es nach meinem Verständnis, der rechtswidrigen Nötigung durch den Autofahrer nicht nachzugeben.

    Einerseits finde ich das Verhalten des Fußgängers richtig. Hier könnte sogar eine Notwehrsituation vorliegen. Das Recht muss dem Unrecht nicht weichen.
    Es ist aber das mildeste geeignete Mittel anzuwenden.
    Reicht es aus, aus dem Weg zu gehen und eine Anzeige wegen Owi + Nötigung zu stellen, wohl wissend, dass das Verfahren sehr wahrscheinlich eh eingestellt wird?

    Wenn man zum Schluss kommt, dass hier wegen der Nötigung eine Notwehrlage vorliegt, gegen die das Opfer selbst vorgehen darf: Wie sieht es aus, wenn ein Radfahrer regelwidrig auf der Fahrbahn fährt und den "Verkehr" behindert?

    Das eigentliche Problem ist, dass wir in Deutschland kein funktionierendes Rechtssystem haben, was die Durchsetzung der StVO angeht. Erst dadurch ergeben sich Situationen wie diese, dass der stärkere seinen Willen durchsetzen kann.

    Um meinen Ausspruch noch einmal darzulegen:
    Ja, es gibt Menschen, für die ist das Auto nichts weiter als ein technischer Gegenstand, ein Werkzeug, um Irgendwas von A nach B zu bewegen. Von diesen Menschen rede ich nicht.

    Religion ist laut Wikipedia "Sammelbegriff für eine Vielzahl unterschiedlicher Weltanschauungen, deren Grundlage der jeweilige Glaube an bestimmte transzendente (überirdische, übernatürliche, übersinnliche) Kräfte ist, sowie häufig auch an heilige Objekte". Und "Religion kann Wertvorstellungen normativ beeinflussen, menschliches Verhalten, Handeln, Denken und Fühlen prägen, und in diesem Zusammenhang eine Reihe von ökonomischen, politischen und psychologischen Funktionen erfüllen".


    Das heilige Objekt ist hier natürlich das Auto. Die übernatürlichen Kräfte, an die geglaubt sind, ist zum Beispiel die Unverwundbarkeit, solange man im Auto ist. Oder der Glaube daran, dass man in einem 2-Tonnen-Objekt, das 300 km/h Spitze schafft, in der Stadt schneller unterwegs ist als ein Radfahrer. Oder der Glaube daran, Diesel sei umweltfreundlich.

    Dass Autos Wertvorstellungen und Verhalten, Handeln, Denken, Fühlen beeinflussen und o.g. Funktionen erfüllen, brauche ich hoffentlich nicht näher erläutern.

    Ein anderer Punkt, der für Glauben zentral ist, ist die Stellung dessen im Weltbild des Gläubigen.
    Für den Anhänger einer der Abrahamitischen Religionen ist es z. B. Fakt, dass es einen Gott gibt. Wenn jemand das Gegenteil behauptet, greift der damit die Grundfeste des Weltbilds an. Der Gedanke, der Atheist könnte Recht haben, kommt den meisten Gläubigen wohl nicht. Dem Atheist wird entweder mit seltsamsten Argumentationen (Siehst du denn nicht, wie perfekt/komplex die Natur ist? Das kann doch alles kein Zufall sein!) begegnet, oder es wird am Verstand des Atheisten gezweifelt oder manchmal auch mit Gewalt reagiert.

    Und nun erzähl mal einem Autogläubigen, er solle die 5km zur Arbeit lieber mit dem Rad oder Bus fahren und sein Werkzeug loswerden.

    Eine Religion ist das Auto nicht, da wehre ich mich als religiöser Mensch aber ganz entschieden gegen. Aber für viele ist das Auto leider eine Ersatzreligion, dem alles andere untergeordnet wird.

    Kann es sein, dass du keine Religion neben deiner eigenen akzeptierst, und diese deshalb als Ersatzreligion diffamierst? ;)
    (Und ja, ich diffamiere Auto und alle anderen Religionen als Religion, weil ich keine Religionen mag.)

    Spiegel Online bringt mal wieder was zu Fahrradhelmen und stellt in einer Klickstrecke "Attraktive Modelle und trickreiche Konstruktionen" vor, darunter den MIPS, der "dafür sorgt, dass die Rotation des Gehirns verhindert wird". Soso. ?(
    Das schönste war die Überschrift zu einem Kommentar: "Fahrradhelme sind die Bachblüten des Straßenverkehrs".

    Bei mir funktioniert der Aufruf nur, wenn man den Anzeigenblocker deaktiviert. Hab ich getan, trotzdem kommt alle Naselang die Aufforderung, den Adblocker abzuschalten. Ist das ein Problem, das nur bei mir auftritt?

    ublock origin + noscript.
    Mag sein, dass ich noch für spiegel sonderregeln drin habe.
    Letztens hatten die noch einen blocker gegen blocker eingebaut, der ist inzwischen aber wieder weg.

    Der Artikel ist btw. Müll. Unter Journalismus stelle ich mir etwas anderes vor.

    Durch den Einbau eines speziellen Soundgenerators und wasserdichter Außenlautsprecher unter der Karosserie entstehen den Autoherstellern nach Schätzungen der NHTSAMehrkosten von jährlich rund 39 Millionen Dollar


    Und es entfallen Einnahmen. Wenn die Verkehrssicherheit erhöht wird, gibt es weniger Unfälle. Und damit weniger zu reparieren + ersetzen.

    Über die Tarpenbekstraße darf man zwar nicht direkt rüber, aber das funktioniert wunderbar, wenn man wartet, bis die Fußgängerampel schaltet.
    In die Erikastraße links darf man prinzipiell, da ist einfach die Beschilderung defekt. Sollte mich dort jemals jemand mit einem Verwarngeld belegen wollen, ich würde dagegen vorgehen, weil die Beschilderung offenkundig unsinnig ist.
    Danach solltest du rechts (auf der Fahrbahn!) abbiegen und gleich auf den Linksabbieger in die Eppendorfer Landstraße. Direkt geradeaus darf (und braucht) man nicht.


    Zurück bin ich dann an der Alster lang. Interessanterweise war das fast genau so schnell, da weniger Ampeln.

    Oder weil es bergab geht? Ich bin die Alte Landstraße paar mal nachts stadteinwärts gefahren, da kommt man ziemlich gut voran.

    man könne mit einem Bruttogehalt von 60.000 bis 70.000 Euro gerade einigermaßen gut in Hamburg lebe

    überschüssige Steuereinnahmen in Form von Steuersenkungen zurückgeben

    Man kann, wenn man etwas Glück mit der Wohnung hat, auch gut von 20k€ leben.

    Immer diese Sache mit den Steuersenkungen. Ein Durchschnittsverdiener (35k€/Jahr Brutto) zahlt gut 15% Einkommensteuer. Wer vollzeit für Mindestlohn arbeitet ungefähr 5%.
    Wenn man die Steuern z. B. um 10% senkt, was nach viel klingt, hat der Mindestlöhner 8€/Monat mehr in der Tasche. Ein Spitzenverdiener, sagen wir mal 100k€, hat derzeit 30% Steuern, hätte bei 10% Senkung immerhin gut 250€ mehr im Monat.
    Steuersenkungen helfen nur denjenigen, die auch viele Steuern zahlen. Und das ist nur ein überschaubarer Anteil der Bevölkerung.

    Ich bin mir nicht sicher, ob das dummerhafte Argument kam, dass man die Steuern senken müsse, damit investiert wird. Unternehmer die für ihr Unternehmen was anschaffen, können das zu 100% von der Steuer absetzen. Da dürfte es mehr Sinn machen, die Steuern sogar zu erhöhen. Investitionen lohnen sich dann um so mehr.

    Die typische Wählerverarsche halt. Es wird was getan für diejenigen, zu denen man gerne dazugehören würde. "Wenn ich mal reich sein werde, möchte ich gerne wenig Steuern zahlen. Deswegen wähle ich CDU!". Nur schade, dass in unserem System nicht alle reich sein können.

    Zurück zum Topic; was mich am meisten geärgert hat, war, dass der Flächenverbrauch durch KFZ mal wieder nicht zur Sprache kam. Elektroautos und Automatisierung lösen das Problem nicht. Ansonsten wurde schon einiges sinnvolles angesprochen.

    Da könnte man sich als Vertreter einer Partei, die sich angeblich auf die »Schöpfung« beruft, schon mal Gedanken machen, wie das eigentlich laufen soll.

    Derr HERR hat uns einen großzügigen Ölvorrat erschaffen, damit wir ihn verbrauchen können und damit unsere Gesellschaft und Industrie entwickeln können, um damit unserem HERRN zu dienen. Und ER hat Wind, Sonne und Wasser erschaffen, wo dass wir diese nutzen können, sobald wir SEINE Geschöpfe die nötige Reife entwickelt haben. Gelobt sei der HERR.

    Das Urteil aus Berlin (Az: VG 27 A 206.99) ist bekannt oder?

    Kannte ich nicht, danke.
    Aber ist leider nur VG, also woanders nicht ohne Weiteres gültig.
    Ich warte selbst noch auf einen Gerichtstermin; eventuell wird die Beklagte dort anbringen, der KFZ-Verkehr habe Priorität. Dann kann ich darauf hinweisen.