Das ist halt der Unterschied. Ungeübte, langsame, vorsichtige Radfahrer fahren lieber auf dem Hochbord, da man bei träumenden Fußgängern bremsen und ausweichen kann. Man muss nur nach vorne schauen. Fehler gehen eher glimpflich aus, da man ja schon recht langsam ist.
Bei einem blockierten Radfahrstreifen muss man sich jedoch wie auf dem Beschleunigungsstreifen einer Autobahn nach links einfädeln, dabei den Verkehr von hinten beobachten und abschätzen, ob ein Einfädeln möglich ist. Das ist natürlich schwieriger je langsamer man selber ist und je weniger sicher man einen Schulterblick beherrscht oder man einen guten Spiegel hat. Oder man nichtmal sicher mit einer Hand fahren kann. Verschätzt man sich, kann man schnell auf einem Auto oder unter einem Lkw oder SUV liegen. Auch wenn die Autofahrer von hinten aufpassen müssen, so sagt die Erfahrung dass nicht alle da auf einscherende Radfahrer Rücksicht nehmen.
Das ist halt genau das Thema. Der routinierte Radfahrer mit 25km/h verreißt halt beim Schulterblick nicht mal eben das Lenkrad, sondern schaut mehrfach, streckt den Arm raus und ist oft nur wenige km/h langsamer als der Verkehr auf der Fahrbahn. Dagegen ist ein Hochbordradweg bei dem Tempo eher ein Spießrutenlauf um verträumte Fußgänger herum. Da genügt schon ein falsches Abschätzen und es kracht.
Daher wird es nie DIE perfekte Lösung geben.