Beiträge von Yeti

    ...aber das ist in der Tat so unglaublich naiv und/oder plakativ.

    Ja, mag sein. Jedenfalls mit dem Anspruch, dass das Geld Hunger auf der ganzen Welt für immer beendet (dazu müsste man vermutlich auch noch GNTM verbieten, aber das nur am Rande).

    Ich habe seit 18 Jahren eine Patenschaft für ein Kind in Mali, inzwischen für das zweite Kind. Mit der monatlichen Unterstützung wird u.a. eine Schulbildung ermöglicht, eine medizinische Grundversorgung gewährleistet und die hygienischen Bedingungen im Dorf verbessert, z.B. durch Zugang zu sauberem Trinkwasser.

    Mit 44 Milliarden könnte man über 12 Millionen solcher Patenschaften über 10 Jahre lang finanzieren. Die ganze Welt hat man dadurch bei Weitem noch nicht gerettet, das ist richtig. Elon Musk hätte vermutlich sowieso keine Zeit, jedes Jahr zu Weihnachten 12 Millionen Briefe von Kindern zu lesen, die sich für die Unterstützung bedanken. Allerdings hat er auch keine Zeit, den ganzen Blödsinn zu lesen, der bei Twitter geschrieben wird. :)

    Wenn man bereits überwiegend klimafreundlich mobil ist, kann man sich nur verkackeiert fühlen. Die Senkung der Spritsteuer ist vor allem ein Signal, dass es sich nicht lohnt, vom Auto auf andere Verkehrsträger umzusteigen oder auch nur etwas weniger oder sparsamer zu fahren.

    Dabei sind die Mehrbelastungen für die meisten Leute unerheblich und problemlos zu stemmen. Das ist vor allem eine gefühlte Mehrbelastung, aber an den Gesamtkosten der Automobilität ist das für die Meisten nur ein geringer Teil. Wir reden auf 1000 km über 30-40 EUR Mehrkosten, Tendenz bereits wieder sinkend.

    Neulich habe ich von jemandem gelesen, der durch den sprunghaften Preisanstieg bei den Kraftstoffen nun bewusst sparsamer fährt. Sein Resümee war, dass er jetzt günstiger fährt als vor dem Krieg. Der FDP sei Dank muss man sich aber gar nicht mehr bemühen, weniger Kraftstoff zu verbrennen, denn der Lindner hat für alle Raser die Spendierhosen an. Das versteht die FDP unter "Freiheit".

    Na klar: Es gibt auch die Ausnahmen, die viel mit dem Auto fahren müssen und die keine Alternative haben und die sich bereits genau überlegen, wann und wie schnell sie fahren. Und es gibt die, die auch bereits geringe Mehrkosten an die Grenze bringen und die sich nicht einfach ein sparsameres Auto kaufen können. Die fahren aber auch in der Regel keinen SUV oder "Sport"-Wagen. Da hätte wohl niemand etwas dagegen gehabt, denen gezielt zu helfen. Stattdessen müssen die nun als Rechtfertigung herhalten, dass alle anderen weiterhin mit ihren unnötig schweren Autos unnötig viel und unnötig schnell fahren können.

    Das ist der verzweifelte Versuch, kurzfristig wirkende Maßnahmen umzusetzen. Aber ich sehe es genauso: Es bringt wenig bis gar nichts und das Geld fehlt für nachhaltige Investitionen. Ich überlege, an wen ich die 300,- EUR spenden kann, dass es die FDP maximal ärgert. Vielleicht direkt an die DUH für weitere Klimaklagen?

    Gerade jetzt kommen die Versäumnisse der Vergangenheit gnadenlos zum Vorschein: Unsere Abhängigkeit von Energieimporten durch den über lange Zeit verhinderten Ausbau erneuerbarer Energien.

    Oder das Festhalten an sinnlosen Autobahnprojekten, die niemand mehr haben will (A100, A20). Die dort verbrannten Milliarden wären besser in die Reaktivierung von Bahnstrecken und einen flächendeckenden ÖPNV investiert.

    Stattdessen subventioniert man Benzin auch für Leute, die nicht einmal bereit sind, vom Gas zu gehen. Es ist einfach nur zum Heulen.

    Beschilderung nur für Geisterradler und doofe Fußgänger:

    Bernd Slukas Klassiker:

    In Gegenrichtung wird auf einmal auch der Gehweg zum benutzungspflichtigen Radweg, auf dem man aber gar nicht Rad fahren soll. Dass man nicht das VZ 241-31 genommen hat, entschuldigt das ganze Ensemble insoweit, dass man sich offenbar nicht die geringsten Gedanken gemacht hat. "He du" Stell' da mal irgendwelche Schilder mit Fahrrädern drauf hin, damit keiner in unsere Baustelle fährt". Fertig.

    Warum auch? Rechts ist natürlich auch ein benutzungspflichtiger "Radweg". Hier hat es wohl schon jemand versucht, durch den Zaun zu fahren, um der plötzlich angeordneten linksseitigen Radweg-Schiebepflicht nachzukommen. Eine ordentliche Absicherung sieht sicherlich auch anders aus und überhaupt: Warum ist da überhaupt ein Zaun? Aber egal, dann fährt man halt über den Gehweg (kostet jetzt 55,- EUR, aber die Stader Polizei findet das auch alles normal und ahndet es nicht).

    Ich habe hier noch nie eine für den Radverkehr korrekt beschilderte Arbeitsstelle gesehen. :|

    Mit Entfernungsangabe ist es ja nur eine Vorankündigung. Das eigentliche [Zeichen 206] fehlt dann aber. Wieder ein gefundenes Fressen für Anwälte, die im Falle eines Verstoßes etwas zum Aussetzen finden. Aber nicht einmal als Vorankündigung wäre es korrekt umgesetzt, denn:

    VwV-StVO Zu den §§ 39 bis 43 Allgemeines über Verkehrszeichen und Verkehrseinrichtungen. Randnummer 48

    Zitat

    Entfernungs- und Längenangaben sind auf- oder abzurunden. Anzugeben sind z. B. 60 m statt 63 m, 80 m statt 75 m, 250 m statt 268 m, 800 m statt 750m, 1,2 km statt 1235 m.

    Immerhin haben sie nicht "7,94 m" und "9,13m" geschrieben.

    VwV-StVO Zu den Zeichen 205 und 206 Vorfahrt gewähren. und Halt. Vorfahrt gewähren. Randnummer 2

    Zitat

    Die Zeichen sind nur anzukündigen, wenn die Vorfahrtregelung aufgrund der örtlichen Gegebenheiten (Straßenverlauf, Geschwindigkeit, Verkehrsstärke) anderenfalls nicht rechtzeitig erkennbar wäre. Innerhalb geschlossener Ortschaften ist die Ankündigung in der Regel nicht erforderlich. Außerhalb geschlossener Ortschaften soll sie 100 bis 150 m vor der Kreuzung oder Einmündung erfolgen. Die Ankündigung erfolgt durch Zeichen 205 mit der Entfernungsangabe auf einem Zusatzzeichen. Bei der Ankündigung des Zeichens 206 enthält das Zusatzzeichen neben der Entfernungsangabe zusätzlich das Wort „Stop".

    Auf den typischen "Radwegen" in der Stadt klappt das nicht, das ist klar. Aber warum sollte man z.B. mit einem S-Pedelec nicht (mit max. 30 km/h) durch eine Fahrradstraße fahren, die nicht für Kraftfahrzeuge freigegeben ist?

    Oder warum sollte man damit nicht auf asphaltierten Wirtschaftswegen fahren dürfen? Hier darf ich mit dem Rennrad 45 km/h fahren, aber mit dem S-Pedelec wegen [Zeichen 260] gar nicht. Mit dem S-Pedelec müsste ich auf der parallel verlaufenden B73 fahren.

    Warum darf man ein S-Pedelec nicht in der Bahn mitnehmen? Es gibt doch wirklich einige unsinnige Einschränkungen.

    In dem Artikel geht es auch vielmehr um Außerorts-Radwege. Mit 45 km/h ist man auf der Bundesstraße ein Alien und das Verständnis der Autofahrer, warum man nicht auf dem "Radweg" fährt, dürfte sich in Grenzen halten. Natürlich kenne ich auch viele Außerorts-Radwege, die absolut ungeeignet sind, um darauf 45 km/h zu fahren, aber ein generelles Verbot, Radwege zu benutzen, halte ich für übertrieben.

    Auf der anderen Seite hängt hier unter jedem [Zeichen 240] außerorts "Mofas frei" (gerne in Kombination mit der Warnung vor Radwegschäden :) ), aber für S-Pedelecs gilt das nicht.

    Den Tübinger Kompromiss finde ich gut. Der betreffende Tunnel stellt eine attraktive Fahrrad-Verbindung dar und der Weg ist sicherlich geeignet, um darauf 30 km/h zu fahren.

    Für Christen ist es wohl das Idealbild des schuldlosen Opfers: So wie Jesus ohne Schuld gekreuzigt wurde, soll sich die Ukrainische Bevölkerung von der russischen Armee abschlachten lassen. Wer geschlagen wird, soll bibelgemäß auch die andere Wange hinhalten. Wer selbst vor der Wahl steht, soll das meinetwegen tun. Aber vom warmen weichen Sofa aus zu fordern, dass andere sich ohne Gegenwehr vernichten lassen, ist nicht die Lösung sondern Teil des Problems.

    Das erklärt vielleicht unsere Untätigkeit bei der Annexion der Krim, bei den Kriegsverbrechen in Syrien oder bei der Zerstörung von Grosny: Das war für uns alles zu weit weg und schien uns nicht direkt zu betreffen. Nun geht es aber um die Ukraine und in der nächsten Reihe um die EU-Mitgliedsstaaten und Nato-Partner Litauen, Lettland, Estland und Polen. Das war der letzte Weckruf, dass uns das Treiben von Putin eben doch schon längst betroffen hat. Aber anstatt schon vor Jahren damit zu beginnen, sich aus der Abhängigkeit zu befreien, haben wir unsere Abhängigkeit bis zuletzt immer weiter erhöht. Ohne den russischen Angriff würde jetzt Nord Stream 2 in Betrieb gehen und unsere Abhängigkeit von Russland noch weiter steigen.