Auf einen Quadratmeter kommen in einer Menschenmenge ca. 6 Leute. Das sind bei angenommenen 75 kg-Durchschnittsgewicht 450 kg, auf 2 Quadratmeter also ca 1 Tonne. Da es zwei Wege sind also 2 t pro Meter.Bei einer 200 m langen Brücke kommen also bei den oben angegebenen Ausgangszahlen ca. 400 t zusammen. Das entspricht 10 vollgeladenen 40-Tonner Sattelzügen. Klar könnte man auch ein bis zwei Fahrspuren wegnehmen. Aber das ist ja das perfide an der Extra-3-Sendung. Diese Maßnahme, Einschränkung von Fahrspuren, wird nicht ernsthaft vorgeschlagen, stattdessen die tatsächlich ergriffene Maßnahme einfach nur lächerlich gemacht!
Na ja, die Möglichkeit, Fahrspuren zu sperren, wird in dem Beitrag als die offensichtlich wirkungsvollste Maßnahme dargestellt, die aber nicht verfolgt wurde, weil man sich nicht traut, den Kfz-Verkehr einzuschränken.
Ich weiß nicht, wie wahrscheinlich es ist, dass es auf dieser Brücke tatsächlich zu einer Menschenansammlung mit 4800 Menschen kommt. Wahrscheinlicher wäre wohl, dass 10 LKW gleichzeitig auf dieser Brücke fahren. Dies versucht man zu verhindern, indem LKW einen Mindestabstand einhalten sollen.
Und zur Frage, was eine Brücke mehr belastet: Man muss unterscheiden zwischen einer Belastung des Fahrbahnbelages und der strukturellen Beanspruchung der Brücke. Für Letzteres spielt die Geschwindigkeit keine Rolle. Für die Betriebsfestigkeit sind hohe Lasten schlechter als mehrere kleinere Belastungen. Ein 40-Tonner schädigt die Brücke demnach mehr als 20 Fahrzeuge mit 2 Tonnen. Das heißt, dass selbst bei einem Schwerlastanteil von 5% die LKW das größere Problem für die Brücke darstellen (es sind dort aber 10%) und eine Beschränkung des Schwerlastverkehrs für den Zustand der Brücke die sinnvollste Maßnahme wäre.
Bei allen anderen Punkten bin ich voll bei dir. Niemand traut sich daran, die "heilige Kuh" zu schlachten und den Kfz-Verkehr zu beschränken. Von daher ist das ein Musterbeispiel für "realen Irrsinn", wenn man stattdessen einen Radweg einengt.