Ich suche Lösungsansätze, Radfahren für möglichst viele Pendler attraktiv zu präsentieren.
Lösungen, die man den Bezirksämtern, dem ADFC, dem Senat vorlegen kann um Prioritäten zu Überdenken.
Für Pendler braucht man doch aber selten Fahrradstraßen (die braucht man entweder für nebeneinander radelnde Touristen, oder um die Hürden einer T30-Zone zu umgehen, oder um das ganze aus dem Radverkehrstopf finanzieren zu können und sich selbst zu Fahrradstadt ernennen zu können).
Da überall da wo Wohnbebauung Schulweg/Pendlerstrecke ist, wäre Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit (mit Tempo 50 in abgelegenen Industrie- und Gewerbegebieten) eine sinnvolle Maßnahme. Ob das ohne Änderung der StVO geht (also von HH umgesetzt werden kann), weiß ich aber nicht. Aber Tempo 30 vor Schulen/Kindertageseinrichtungen soll ja vereinfacht werden.
Neben Temporeduzierung wäre auch die Reduzierung von Kraftfahr- und -stehzeugen ein geeignetes Mittel um das Rad für den Weg zur Arbeit attraktiver zu machen. Fahrzeuge durch Erhebung einer Staumaut (ähnlich London), Stehzeuge durch aktivere Parkraumüberwachung.
Mehr Platz (und weitere Anreize) für den Radverkehr schafft man durch Einführung von (für Radfahrer freigegebene) Einbahnstraßen.
Die wichtigsten Faktoren bei der Fahrzeugwahl liegen für mich aber beim Ziel, nicht auf dem Weg:
Kann ich am Ziel mein Fahrrad sicher abstellen, mich am Ziel umziehen und waschen.
Der Weg beeinflusst dagegen noch den wichtigen Faktor "Komme ich gestresst oder entspannt an." Da kann aber selbst bei der optimalsten, "idotensichersten" Planung (durch Behörden) immer ein Idiot, der sich nicht an die Spielregeln (Vorfahrt, Abstand, akkustische Warnsignale) hält, einen Strich durch die Rechnung machen. Die Zahl der Idioten zu reduzieren ist meiner Meinung nach mindestens genauso Aufgabe der Gesellschaft (z.b. (Wann) ist es gesellschaftlich akzeptabel bei Rot zu fahren/gehen?) wie des Staates (der unter Berücksichtigung der Gesetze und mit Hilfe des Opportunitätsprinzipes Rotlichtvergehen ahndet oder eben nicht).
Wenn ich meine Pendelstrecke (die ich multimodal mit Rad, U-Bahn, Bus und dann zu Fuß zurücklege) betrachte, wäre es (für meine Bedürfnisse!) auch eine Attraktivitätssteigerung wenn Fahrräder auch in der Sperrzeit in der U-Bahn mitgenommen werden dürften, so lange Kapazitäten frei sind (wäre bei mir immer der Fall). Ein extra Pendlerfahrzeug (Faltrad) möchte ich mir nicht zulegen (Kosten, begrenzte Abstellmöglichkeiten).