Beiträge von Verkehr(t)

    Die Morgenpost hat sich daran erinnert, dass sie ja auch ein Fahrrad-Festival an diesem Wochenende unterstützt und flugs einen positiven Artikel über den Umbau veröffentlicht: Radewege kommen, Autos kommen weg

    "Was sind Radewege?" möchte man da den MoPo-"Titulierer" fragen. eRadwege könnte ich mir ja noch erklären, die würde man wohl am neuen Zusatzschild "eBikes frei" erkennen.
    Sind Radewege vielleicht Wege in Radebeul? Oder elektrifizierte Radwege?

    naja, wenn man dann anhand der Daten der Luftmessstationen ablesen kann, das auch 6 Monate nach Einführung des begrenztes Fahrverbotes keine Änderungen eingetreten sind, dann muss man den nächsten Schritt unternehmen und das Fahrverbot ausweiten. :D

    oh halt, Hamburg...
    ... dann muss man den nächsten Schritt unternehmen und verlautbaren lassen, dass auch Fahrverbote nichts bringen, es also keine Möglichkeiten gibt, die Luftverschmutzung zu senken.

    Meine Kristallkugel sagt:
    Dann wird verkündet dass das der Beweis sei dass eh der Hafen Schuld an den Belastungen in der Habichtstraße sei,.... aber die neuen Landstromanlagen reichen bestimmt, wenn sie denn mal genutzt werden.
    Außerdem fahren in der zukünftigen Zukunft ja noch mehr Elektrobusse, -autos und -fahrräder mit Strom (aus Moorburg?) statt Dieselautos.

    Verlagert aus

    fast kreuzungsfrei. Eben. An jedem fast hat es fast immer fast geknallt.

    Hier für Ortsunkundige mal ein Bild von jedem "jedem fast":

    Ja, auf 2,4 km gibt es genau eine Kreuzung mit KFZ-Verkehr (der auf einen Parkplatz führt; Kreuzungen mit Durchgangsverkehr gibt es gar keinen). Das nenne ich "fast kreuzungsfrei". Wie oft es da (fast) geknallt hat kann ich nicht sagen, dazu fuhr ich da zu selten, ich hatte aber nicht das Gefühl dass da so viel Verkehr auf den Parkplatz (oder zurück) floss, hängt aber wohl auch von Wetter, Wochentag und Uhrzeit ab.

    Er war zu schmal, man konnte nicht sicher überholen. An einer Stelle stand sogar ein Baum mitten im Weg, da führte der Asphalt links und rechts dran vorbei. Don't try this at the Autobahn!
    Er hatte Gegenverkehr.
    Er war teilweise sehr holprig.
    Er war schlecht beleuchtet.

    Das stört uns, die 5% des Radverkehrsanteils die in dem Moment in dem wir dort fahren schnell und komfortabel von A nach B kommen wollen. Die Nutzer die ihn behalten wollten stört das aber offensichtlich nicht so sehr. Die wollen primär nicht (mit ihren 10 km/h) vor und direkt neben den Linienbussen fahren. Ich nehme die Linienbusse fürs fahren auf Asphalt in Kauf, kann aber auch nachvollziehen dass andere das vermeiden wollen.

    Um ihn dem Bedarf anzupassen, hätte man ihn wohl drei Mal so breit bauen müssen. Und natürlich Schranken für die Autos an der Zufahrt zu den Bootsstehen und Fähranlegern. Und im Süden und Norden wäre die Hälfte der Radler als »Geisterradler« an der Bordsteinkante unterwegs gewesen.

    Oder man lässt einfach jeden Radfahrer selbst entscheiden ob er in der jeweiligen Situation die Fahrbahn oder den Radweg benutzen will.

    Und, ihr Alstervorlandgrünzugradwegliebhaber, Hand aufs Herz: Ihr habt doch diesen Radweg nicht als das Nonplusultra angesehen. Neunzig Prozent von Euch wären doch sofort auf den Weg vorne am Wasser gewechselt - wenn der nicht verboten wäre.

    Da fuhren und fahren doch immer Kampfradler (die sich nie an Regeln halten!).

    Und in deiner schönen neuen Fahrradstraßenwelt fahren 100% der Langsamradler (nebeneinander) auf der Fahrbahn und stören unseren Verkehrsfluss, das kann doch auch nicht das Nonplusultra sein (außer für Radfahrer die sich nie an Regeln halten und auch mit unzureichendem Abstand noch überholen, aber dann knallt es eben wieder fast jedesmal).

    1x1 der Ladungssicherung für Radfahrer:


    34 Überfälle in zehn Tagen [...] Diese und ähnliche Situationen nutzt der Serien-Dieb offensichtlich aus – und klaut Handtaschen, Sportbeutel und Einkaufstüten aus den Körben der Fahrradfahrer [...]
    Zur Sicherung der Taschen könne man beispielsweise die Henkel über den Sitz ziehen, bevor man sich auf den Sattel setzt, so der Polizeisprecher. Dadurch könne die Tasche vom Dieb nicht weggezogen werden.

    Mir ist diese Bürgerin sehr unangenehm aufgefallen, die in Minute 35:22 lospoltert und von einem ganz großen Nonsens der Behörde redet, die da einen "exklusiven Radweg" vernichtet. Die Behördenvertreterin (in Minute 35:30 ich vermute, die meinst du) antwortet sachlich und weist darauf hin, dass der alte Radweg abgängig war. Ich bin mir da auch nicht sicher, ob man es dem Filmenmachern zum Vorwurf machen kann, dass sie da die "Wutbürgerin" sich so großartig "auskotzen" lässt. Vielleicht ist es ja auch eine Frage des Betrachters. Wer sich von dem Gejammere dieser Frau über ihren "exklusiven Radweg im Grünstreifen" beeindrucken lässt, der ist m. E. nicht in der Lage eine Radwegeführung konsequent zu Ende zu denken. Da kann man natürlich entschuldigend einwerfen, das muss ja auch ein Bürger nicht können. Aber man muss auch als Behördenvertreter nicht über jedes Stöckchen springen, dass einer hinhält. Es gibt Situationen da kommen beide Verwaltung und Bürger nicht immer hundertprozentig zusammen.


    Auch Kirsten Pfaue, ich kenne die nur aus dem Film, reagiert m. E. keineswegs so daneben, wie du das anscheinend wahrnimmst. Und für Menschen, die auf Sitzungen einfach nur jemanden niederbrüllen, die oder der ernsthaft versucht einen Weg aus dem Dilemma aufzuzeigen, dass Radverkehr häufig benachteiligt wird und wie der Radverkehr stattdessen gestärkt werden kann, habe ich wenig Verständnis.

    Zu kritisieren ist/war die (in diesem Fall total unnötige) Zwangsbeglückung der Mehrheit der Radfahrer (die lieber separate Radwege haben wollen).
    Unnötig ist sie in diesem Fall weil der alte Radweg (fast) Kreuzungsfrei war, das Argument der Sicherheit hier also nicht zählen kann (man hätte die Kreuzung zum Parkplatz z.B. mit einer "Bettelampel für Autofahrer" versehen können).
    Auch wenn ich lieber auf der Fahrbahn fahre, andere tun es nicht. Da kann man sich dann bei entsprechenden Straßen auch gerne streiten ob die Behörden das umsetzen sollen was die Bürger wollen oder was nach aktuellem Stand das sichere ist. Wenn sich jedoch die "gefühlte Sicherheit" dramatisch verschlechtert (Touristenbusse im minutentakt) ohne dass es der "messbaren Sicherheit" dient, dann finde ich das ganze auch recht fragwürdig.

    Als Lektüre empfehle ich noch den Forumsthread zur Straße: "Alsterfahrradachse" Harvestehuder Weg

    Per Twitter [1] erreichte mich heute die Information über einen "Radentscheid Hamburg" :

    Termine (Veranstaltungsort ist Centro Sociale – Sternstraße 2, 20357 Hamburg):

    • Samstag, 13.05.2017 ab 10:00 Uhr
      Barcamp [2]
    • Sonntag, 14.05.2017
      Auftaktveranstaltung (Teil 1)
    • Sonntag, 28.05.2017
      Auftaktveranstaltung (Teil 2)

    Webseite:

    (Bisherige) Forderungen:

    • Dichtes, barrierefreies Radfahrnetz für alleRadfahrenden.
    • Für alle geeignete, sichere Fahrradrouten –mit Schulradwegprogrammen.
    • Fahrradfreundliche Ampelschaltungen undKreuzungsdesign.
    • Schutz für Radfahrende an Hauptstraßen –mit Mindestbreite für Radwege und Fußwege.
    • Fahrradstraßen als Ergänzung in Wohngebietenzusammen mit Verkehrsberuhigung.
    • Kreuzungsfreie Radschnellwege zwischenStadtgrenzen und Zentrum und zwischenStadtteilen.
    • Sicherstellung, dass Radinfrastruktur benutzbarbleibt.
    • Detailliertere, belastbare Verkehrserhebung.
    • Lernen von Kopenhagen und Berlin!

    Ich werde da wohl hingehen, wer noch?

    ___
    [1]

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    [2] Für unwissende wie mich, ein Barcamp hat nichts mit einer Bar zum trinken zu tun sondern: "Ein Barcamp (häufig auch BarCamp, Unkonferenz, Ad-hoc-Nicht-Konferenz) ist eine offene Tagung mit offenen Workshops, deren Inhalte und Ablauf von den Teilnehmern zu Beginn der Tagung selbst entwickelt und im weiteren Verlauf gestaltet werden. [...]

    Ich versuche ja jedes Jahr einen anderen Startpunkt zu nehmen, bisher:
    2012: Gerhart-Hauptmann-Platz
    2013: Henstedt-Ulzburg
    2014: Wedel
    2015: Bad Oldesloe
    2016: Lüneburg
    2017: ?

    Dieses Jahr ist mein Favorit Stade, gefolgt von den vielen anderen noch offenen interessanten Startpunkten.

    Anmerkung: Die Planungen behandeln nicht die Veloroute 6, die weiter nördlich verlaufen soll, es handelt sich hier auch nicht um eine andere Veloroute.

    Ich würde am liebsten die Folien editieren und auch einen Vortrag dort halten...

    Ich bin auch am Überlegen ob ich dem Ausschuss meine Punkte eher in der Sitzung mündlich oder danach per schriftlicher Eingabe, hat da jemand Erfahrungen? Ich befürchte nämlich dass ich zu mündlichen Anfragen nur "Dazu haben wir leider keine Daten vorliegen" zu hören bekomme.

    Punkte unter anderem:

    • Wie wird eine Wiedereinführung der Benutzungspflicht auf der Nordseite begründet. Wie viele Unfälle gab es seit Aufhebung der Benutzungspflich auf Fahrbahn bzw Radweg.
    • Wie ist die Vorrangregelung bei den Radwegen die in die Nebenfahrbahn übergehen.... Mal muss man da über abgesenkten Bordstein, zum Teil nicht. Ist diese Regelung den Verkehrsteilnehmern bekannt (Umfrage unter Autofahrern und Radfahrern)
    • Was wird in Zukunft gegen Geisterradler unternommen
    • Wie wird das derzeitig regelmäßige Beparken der Radwege, insbesondere der Übergänge zwischen Radwegen und Nebenfahrbahn (Südseite) bzw der Rad- und Gehwege an Kreuzungen (Nordseite) erfolgreich unterbunden.
    • Wie sieht es mit der Luft- und Lärmverschmutzung am F-E-D aus, sollte man da Menschen wirklich zum Radfahren hinschicken? Die Seite vom ADFC sagt nein.

    Gegen eindeutigere Vorfahrtsregelungen und breitere Radwege die an Kreuzungen nicht mehr zu Lasten der Fußgänger verschwenkt werden hab ich nichts, gegen eine wiedereingeführte Benutzungspflicht werde ich mich aber wehren wollen.

    Wo findet denn das öffentliche Anhörverfahren des Wirtschafts- und Verkehrsausschusses zum Thema „Wandsbeker Radverkehrskonzept“ statt?
    Ich habe dazu leider nichts gefunden, möchte da aber als Betroffener unbedingt hin.
    Edit: 27.04.2017, 18:00 Uhr, Bürgersaal Wandsbek, Am Alten Posthaus 4, 22041 Hamburg

    Wenn ich die Bilder auf Seite 17+20 richtig interpretiere, dann soll auf der nördlichen Seite wieder eine Benutzungspflicht eingeführt werden?
    Habe bisher im Alltag zwar außer mir nur 2 Fahrbahnradfahrer auf dem F-E-D gesehen, aber wenn da eine Benutzungspflicht hinsoll, müssten in meinen Augen für eine "Veloroute" die Verschwenkungen an den Kreuzungen (da ist nämlich nichts mit 3m Gehweg) und ein paar "Parkplätze" (als Fußgänger hat man oft wegen geparkten Kleintransportern keine Sicht bevor man auf der Fahrbahn steht) weg.

    Auf der Südseite ist den Bildern (Seite 17+20) keine Benutzungspflicht zu entnehmen, wird da angenommen dass man wegen "Rechtsfahrgebots" eh die Nebenfahrbahn benutzen muss?

    Fun Fact: Sollte die Veloroute in der Variante 2 kommen, würde ich statt Friedrich-Ebert-Damm halt auf die Walddörfer Straße ausweichen um dann dort auf der Fahrbahn fahren zu können ;)

    Schon richtig — aber wenn die Vorfahrtsregelungen für die gesamte Straße gelten sollen, kann ein Sonderweg mit eigener Vorfahrtsregelung eigentlich nicht Teil dieser Straße sein.
    Allerdings ist diese Begründung nicht so hundertprozentig wasserdicht, da hast du natürlich recht

    Ich sehe auch nicht, dass ein Vorfahrtszeichen ein hinreichendes Kriterium für "nicht Fahrbahn begleitend" ist, insbesondere dann nicht, wenn der Radweg "direkt" neben der Fahrbahn verläuft.

    Dass für bestimmte Spuren unterschiedliche Vorfahrtsregeln gelten ist durchaus nicht unüblich, z.B. wenn es eine Linksabbieger- eine Geradeaus- und eine Rechtsabbiegerspur gibt, oder auch bei Busspuren.
    Sei es ohne Verkehrszeichen, ampelgeregelt, oder [Zeichen 205] + [1000-10 oder 1000-20].

    »Bedeutet: Der Verkehrssünder sieht auf dem Anzeigeschreiben, wer ihn angeschwärzt hat. – Quelle: ©2017«

    Hm. Keine prickelnde Aussicht.Sonst bekommen die das doch nur bei beantragter Akteneinsicht, aber nicht, wenn sie das Knöllchen einfach bezahlen, oder?

    Also auf der Anzeige gegen meine Frau standen Namen und Beruf (keine Ahnung mehr ob Ordnungsamt oder Polizei) des "Anschwärzenden".
    Ich nahm an dass das bei "professionellen" Ticketschreibern dabei steht, bei Privatanzeigen aber weggelassen wird.

    #3-#6: Gibt es nicht schon genügende Threads zum Thema: Wo fühlt ihr euch sicher: Radweg, Gehweg oder Fahrbahn?

    Zurück zum Thema:
    Interessant finde ich, dass nur in 10 von 71 Fällen bekannt ist ob ein Helm getragen wurde und zwar deshalb weil ja oft "gefühlt" wurde, dass es zu viel "Weil er keinen Helm trug" / "Obwohl er keinen Helm trug" in Polizeimeldungen und Presse gibt.