Beiträge von Verkehr(t)


    Ja, wobei das Lustige ja ist das die das Wort "Steuern" genauso wie "Straße" gebrauchen: Alles außerhalb des automobilen Dunstkreises gibbet nich.
    Wobei ich mich selbst korrigieren muss: "Straße" verwenden sie schon korrekt. Oft korrelieren die Leute mit dem "Steuern" ja mit denen nachdem die "Straße" für "Autos" ist. Egal ob das jetzt der geteerte, rot gestrichene oder gepflasterte Teil sein mag.


    "Steuern" Autofahrer, oder regeln sie?
    SCNR

    Was man so alles als Radweg erkennen kann...
    Hamburg. Steindamm: Rote Klinkersteine weisen auf einen Radweg auf dem Hochboard hin. Nach einer Weile dann diese hübschen Markierungen hier. Aber was bedeuten sie? Ist das die Fortsetzung des Radwegs? Oder war sie es mal irgendwann mal, bevor man Metallstangen mitten hinein gepflanzt hat? Soll da der Radfahrende Slalom drum rum fahren? Oder ist doch nicht alles Radweg was als Radweg erkannt wird?


    Das ist doch eindeutig der Hinweis für Geisterfahrer dass das ein Zweirichtungsradweg ist.
    Falls du dort gegen solch einen Pfosten fährst: Selbst schuld, es ist doch bekannt dass der Steindamm in einem Gefahrengebiet liegt, musst du eben besser aufpassen.
    Frage an die Hamburger: Was passiert eigentlich wenn man auf dem Steindamm-Radwegelchen fahrend eine der Damen anspricht die gerne auch auf dem Radweg flanieren, zählt das als Kontaktanbahnungsversuch oder als Kontaktvermeidungsversuch?

    Ausgehend von Strizzis Reiseberichten will ich euch mal fragen wie ihr den (Rad-)Verkehr in anderen Ländern erlebt und erfahren habt.

    Ich bin ja ein "Südländer" aus Badens Hauptstadt, Karlsruhe. Der Verkehr dort läuft in dieser Großstadt (knapp 300.000 Einwohner) gefühlt viel ruhiger ab als im hektischen Hamburg. Rotlichtverstöße (durch KFZ) beobachtete ich dort nur selten (in 10 Jahren so viele wie in HH an einem Tag), Geschwindigkeiten wurden aber auch dort regelmäßig um 10km/h überschritten. Falls es benutzungspflichtige Radwege gab, so waren sie breit genug, (für andere Verkehrsteilnehmer) erkennbar genug (also kaum Konflikte mit normalen Fußgängern, nur mit wenigen Kampffußgängern), und in gutem baulichen Zustand. Es wurde seltener Gehupt. Radfahrer fuhren auch dort bei Rot über die Fahrbahn/Kreuzung, ebenso ignorierten auch viele Fußgänger rote Ampeln.

    Das andere Extrem erlebte ich bei meinem einmonatigen Aufenthalt in China: Es vergingen (Tag und Nacht) keine 5 Sekunden ohne Hupen, wildes Parken auf Gehwegen (und den dort allgegenwärtigen Blindenleitlinien!), Verkehrspolizisten die zusätzlich an einer ampelgesteuerten T-Kreuzung standen und deren Kommandos genauso von einigen Verkehrsteilnehmern ignoriert wurden wie die gleichlautenden Lichtzeichen. Trotz des Chaos (unangekündigte Spurwechsel über 3 Spuren) klappte es (mit viel Hupen als Ausgleich).
    Verwirrend fand ich dass ein aufgemalter Zebrastreifen nur der deutschen Fußgängerfurt entspricht. Zu Hause las ich dann, dass das in anderen exotischen Ländern (wie z.B. Österreich) ähnlich sein soll.

    Daher denke ich dass die Mentalität ("machen doch viele/alle so") sehr maßgeblich dafür ist, wie der Verkehr läuft.


    Was habt ihr für (positive und negative) Erfahrungen?

    Letztendlich ist das auch eine Frage der Akzeptanz von Regeln. Kein Mensch versteht, warum er Nachts um 4 Uhr zwischen Bremen und Hamburg im Sommer nicht schneller als 130 fahren dürfen können soll. Also hält sich dann auch keiner dran.


    Weil es ausreicht dass ein Mensch nicht versteht warum er dir nicht mit der gleichen Geschwindigkeit als Geisterfahrer entgegenkommen sollte. Es reicht sogar aus, wenn ein Fahrzeug ohne Beleuchtung liegen bleibt, oder ein ausreichend großes Tier. Nun hast du natürlich Glück dass die Wahrscheinlichkeit dafür nicht größer ist als in HH von der Stadt beim Falschparken erwischt zu werden. Wie du siehst gibt es mindestens einen Menschen der versteht warum man sich auch auf der Autobahn an das Sichtfahrgebot halten sollte (ob der Mensch das dann immer tun würde, oder auch mal menschlich Fehlverhalten würde (falls er noch Autos führe) steht auf einem anderen Blatt)

    Ich zeige schon seit Jahren die Falschparker immer wieder an. Nicht genug damit, dass die polizei trotzdem nicht im Geringsten aktiv wird, ein leitender Beamter(!) teilte mir sogar schriftlich mit, dass sich die Anwohner bei ihm beschwert haben, weil sie immer wieder Post von der Bußgeldstelle kriegen!!! Es schien mir so, als teilte er deren Empörung.


    Wenn sich die Anwohner empören ist das doch toll, nächster Schritt: Ordentlich Parken.
    Wenn jetzt aber nicht nur du (der du weißt, wie so eine Anzeige auszusehen hat und vor allem an wen sie zu richten ist) Falschparker anzeigst, sondern auch jeder Laie (fast) im Vorbeifahren, so könnte das doch in der Masse doch durchaus noch größere Effekte haben.
    Mir geht es auch gar nicht um die Polizei/Politik sondern um die Falschparker, dass diese auch ihr verdientes Knöllchen abbekommen (und sich in Zukunft überlegen ob sie das Risiko wirklich eingehen wollen). Vielleicht würde ich mir dafür sogar ein SmartPhone zulegen ;)

    Zitat

    [Spuckis auf der CM verteilen]Habe ich früher mal gemacht. Bringt nichts.


    Bei den notorischen Falschparkern nicht. Wenn man die aber an auffällige Stellen klebt fallen die auch anderen Fußgängern und Radfahrern auf, so dass diese dafür sensibilisiert werden, dass der das eigentlich nicht darf und es vielleicht irgendwann nicht mehr schlucken.

    Zitat

    Du kannst es drehen und wenden, wie Du möchtest: Die Polizei weigert sich beharrlich. Also mache ich weiter und zeige sie an. Es ist ein Skandal, dass die Polizei die behindernd parkenden Autofahrer in Schutz nimmt!


    Finde ich doch auch gut, dass du das machst. Mein Ziel ist ja, dass es mehr Leute machen.
    Dass die Polizei das nicht weiterverfolgt finde ich auch verständlich, sie sind ja nicht nur für das Freihalten von Radwegen da und es gibt einfach zu wenig Personal wenn sie alle ihre Aufgaben zu 100% erledigen sollen.

    Punkt 3 bekommst du nur hin, wenn du entweder einen Batzen Geld in die Hand nimmst und in autonome Fahrzeuge investierst oder Linien zusammenstreichst, Kurzzüge einsetzt, den Fahrplan ausdünnst.
    Punkt 2 wird regelmäßig gemacht, zum Leidwesen der meisten ÖPNV-Nutzer
    Punkt 1 erreichst du entweder durch verbessertes Angebot (höhere Taktung, bessere Anbindung) oder aber dadurch, dass du die Alternativen (Autofahren) bestrafst. Machen wir uns nichts vor: von Gewohnheiten kommen die meisten nur weg, wenn der Leidensdruck eine individuelle Schwelle erreicht/überschritten hat. Diese Schwelle kann aber durch ganz viele Faktoren beeinflusst werden: Treibstoffpreise, Parkplätze, Geschwindigkeit, Maut usw.


    Anmerkung: Ich rede jetzt erstmal nur von Städten (speziell Hamburg) in Dörfern sieht das etwas anders aus.

    zu 1) Ich bin für Tempo 30 + Einbahnstraßen als Standard (hat den Vorteil dass man an den meisten Kreuzungen nur links oder nur rechts abbiegen kann, dann hat man auch mehr Platz für eine Bus/Radspur).
    zu 2) Wenn es steuerfinanziert wäre könnte man das ganze auch noch sozialverträglich gestalten.
    zu 3) Oder wenn man die Häuptlinge streicht die einen Batzen Geld dafür kassiert dass die Indianer immer mehr Arbeit erledigen müssen.


    Aber die Polizei (Politik) weigert sich, gegen die Falschparker vorzugehen!!!  :cursing:
    Radfahrern und Fußgängern wird also nochmals erhebliche Fläche genommen, weil die Behörden den parkenden Autos einen höheren Stellenwert einräumen! Was soll man dagegen tun? Jemand 'ne Idee?


    1. Eine Smartphone App die einem die OWI-Anzeige abnimmt (Also man bekommt gesagt: Mach ein paar Bilder und gib die notwendigen Informationen. Das Smartphone schickt dass dann anhand der GPS Daten an die richtige Stelle).
    2. Spuckis auf der CM verteilen.
    3. Aktionstage (ähnlich dem Blitzermarathon) an denen Bürger falsch abgestellte Autos melden. Das wird das erste mal auf der CM beworben. Bei ausreichender Resonanz dann auch in der Presse. Zuerst werden die Nicht-Autofahrer sensibilisiert: "Ihr könnt etwas tun damit eure Wege frei bleiben". Dann die Autofahrer: "Radweg: Auto weg!"

    Wieso sollte es denn deiner Meinung nach das eine oder andere sein?


    Zitat

    Zu den §§ 39 bis 43 Allgemeines über Verkehrszeichen und Verkehrseinrichtungen:
    III.9 Verkehrszeichen sind gut sichtbar in etwa rechtem Winkel zur Fahrbahn rechts daneben anzubringen, soweit nicht in dieser Verwaltungsvorschrift anderes gesagt ist.
    29a) Links allein oder über der Straße allein dürfen sie nur angebracht werden, wenn Missverständnisse darüber, dass sie für den gesamten Verkehr in einer Richtung gelten, nicht entstehen können und wenn sichergestellt ist, dass sie auch bei Dunkelheit auf ausreichende Entfernung deutlich sichtbar sind.


    Ich kenne allerdings auch die Vwv nicht auswendig, vielleicht wurde ja an anderer Stelle noch anderes (zu Verkehrszeichen die sich nicht auf die Fahrbahn beziehen) gesagt?

    Also gesehen habe ich bisher nur ein Ghostbike in der ADFC-Geschäftsstelle, vielleicht meinst du ja das, Malte.

    Aber während der Aktion "Schon gecheckt" gab es laut ADFC-Webseite auch 25 an Unfallschwerpunkten:

    Statt eine eigene Übersicht würde ich vorschlagen die Karte von zu nutzen.

    Abschließend möchte ich noch auf ein Argument gegen Ghostbikes (nein, nicht dass sie Verkehrsteilnehmer ablenken und Unfälle mitverursachen könnten) hinweisen:
    Ähnlich wie Fahrradhelme, Unfallberichte,.... können Ghostbikes potentielle Fahrradfahrer vom Radfahren abhalten. Sicher nicht alleinig, aber wenn man von allen Seiten eingeredet bekommt wie gefährlich Radfahren doch sei, dann schon.
    Je nach den persönlichen radverkehrspolitischen Zielen (schneller/sicherer/stressfreier seine Fahrziele erreichen oder höheren Radverkehrsanteil im Modal Split zu lasten des PKW-Verkehrs) können Ghostbikes dann gute oder nicht so gute Mittel zur Erreichung der eigenen Ziele darstellen.

    Ich trug noch nie einen Fahrradhelm. Folgende Ausreden habe ich dafür:

    • Ich befürchte dass ich dann schneller und riskanter fahren würde ("Kann ja nichts passieren"), obwohl ich eigentlich nur stressfrei von A nach B kommen will.
    • Ich will ihn am Ziel (Arbeit, Einkaufen, Veranstaltung,...) nicht irgendwohin mitnehmen aber auch nicht offen am Fahrrad belassen, wo er Vandalen und Wetter ausgesetzt wäre.
    • Zeitverlust
    • Bisher landete ich immer nur auf den Knien oder (meistens) auf den Händen. Das waren aber auch alles selbstverschuldete Unfälle (Glätte, Auffahrunfall). Im Bekanntenkreis gab es auch Fälle in denen ein Helm geholfen hat/hätte.

    Genützt hätte er mir als Radfahrer genau einmal, als mich ein anderer Radfahrer (nach einer Diskussion darüber, dass ich ihm keinen Platz mache, nur weil er als Geisterfahrer bei Rot auf den Radweg will) volle Kanne gegen die Schläfe boxte.

    Fazit: Ich bin gegen eine Helmpflicht, würde wegen einer Helmpflicht aber auch nicht aufs Fahrradfahren verzichten, sondern statt eines Fahrradkorbes auf Gepäcktaschen umsteigen und auf dem Gepäckträger eine Helmbox installieren.


    Aus Sicht des Radverkehrs ist das ZZ 1012-34 natürlich eine pure Unverschämtheit, wird doch von keinem anderen Verkehrsteilnehmer so selbstverständlich erwartet, dass er auf seiner Strecke mal eben (evtl mehrfach) das Verkehrsmittel wechselt.


    Besonders krass finde ich das bei Kindern die Radfahren wollen, die ja bei jeder Fahrbahnüberquerung zum doppelten Umsteigen gezwungen werden.
    Ich bin meinen Eltern heute sehr dankbar dass ich als Kind nichts davon wusste.

    Gute Frage.
    Dazu zwei Beispiele [...]


    Das zweite Beispiel ist natürlich ärgerlich.

    2 Beispiele meinerseits:

    Autos:
    In Karlsruhe nahm ich in 10 Jahren 2 Rotlichtverstöße durch Autofahrer war.
    In Hamburg sieht man pro Minute einen Rotlichtverstoß durch Autos, LKWs und Busse. Dazu noch Gelblichtverstöße (Beschleunigen) und Einfahren in die Kreuzung obwohl abzusehen ist dass man sie innerhalb der Räumzeit nicht räumen kann.
    Daher denke ich dass es sowohl am Verkehrsklima liegt ("machen doch alle so") als auch daran wie "entspannt" man selbst am Verkehr teilnimmt.

    Fahrräder:
    Während sich Autofahrer bei mir bisher auf Androhung von Gewalt (knapp Überholen, "Das nächste Mal überfahre ich dich", "Euch sollte man Teeren und Federn",....) beschränkten ärgerte sich ein bei Rot über die Kreuzung fahrender Geister-Radfahrer dermaßen darüber dass er nicht an mir vorbeikam, dass er mir (nach einem kleinen Streitgespräch) mit voller Kraft gegen die Schläfe boxte.

    Ich hoffe die Polizei spielt da auch mit (Argumentationshilfe: der Vater der Getöteten ist laut Abendblatt Polizist) wenn wir da minutenlang für eine derartige "Veranstaltung" pausieren. Den Vorschlag die Polizei da vor Beginn mit einzubinden finde ich gut und wichtig.

    Apropo Abendblatt: Unter http://www.abendblatt.de/frage-des-tages gibt es aus gegebenen Anlass heute eine Umfrage zum Thema "Tut Hamburg genug für die Verkehrssicherheit der Fahrradfahrer?" (aktueller Zwischenstand: 70% nein bei 474 Teilnehmern)


    *Das* Argument kann ich jetzt nicht nachvollziehen.


    Könnte am von mir "versteckten" Sarkasmus liegen.

    [...]das ich mir gut vorstellen kann das *alle* KFZ-Führer (also alle die gefährliche Maschinen bedienen) alle 5 Jahre eine Wiederholungsprüfung machen müssen. Gerne wirklich eine Prüfung, keine Schulung, d.h. wer durchfällt darf nicht mehr führen. Nachdm ja alle fahren können dürfen kann das Ganze ja wirklich auf eine theoretische und eine praktische Prüfung reduziert werden, das darf dann nicht mehr als 150 Euro kosten - alle 5 Jahre, also eine bei den Betriebskosten eines KFZ vernachlässigbare Summe.


    Die von mir vorgeschlagenen 10 Jahre für Kfz-Führer waren Lobbyarbeit meinerseits, da ich zwar schon 12 Jahre kein Auto mehr geführt habe, ich aber trotzdem nicht alle 5 Jahre eine Prüfung machen möchte um die Gültigkeit meines Führerscheins zu erhalten, damit ich im Notfall (was auch immer das sein könnte) ein Kfz führen kann darf.
    Ich dachte ja eigentlich ausschließlich an eine schriftliche Prüfung, aber du hast Recht, so Dinge wie Schulterblick/Blinken/Überholverhalten wird man wohl nur in der Praxis überprüfen können.