Beiträge von KAcyc

    Ich erinnere mich an eine Tour von Karlsruhe nach Straßburg vor (viel zu vielen) Jahren. Da gab es von Allem etwas:

    • Breite Landstraßen mit einem großzügigen Seitenstreifen (den ich ehrlich gesagt damals für den Radweg gehalten habe). Keine separierten Radwege, zumindest außerorts.
    • Ein Tempolimit von 90 statt 100 (Macht jetzt nicht so den Unterschied, auch wenn es heutzutage nur noch 80 sind).
    • Autofahrer, die eindeutig rücksichtsvoller gegenüber Zweirädern unterwegs waren als die in Deutschland.

    Kurz gesagt, da war einfach eine Straße, und die war für alle da. Wie man das hierzulande mit dem jahrzehntelang festgeschriebenen Revierverhalten hinbekommen soll, weiß ich leider nicht. Ob das in Frankreich heute noch so entspannt läuft, ebenso wenig.

    Übrigens, damals war ich vielleicht fünfzehn, hatte kaum Ahnung von Verkehrsregeln, war ohne Helm unterwegs und habe das kleine Abenteuer offensichtlich überlebt ;)

    Ich kann zum Glück meinen Arbeitsweg komplett auf eigener Achse bestreiten, aber im Nahverkehr ist es mit der Fahrradmitnahme richtig lächerlich.

    Hier im KVV darf man den ganzen Tag über Fahrräder umsonst mitnehmen (sofern Platz ist). Nur im Berufsverkehr zwischen 6 und 9 Uhr darf man dafür bezahlen, mit 90-prozentiger Wahrscheinlichkeit nicht mitgenommen zu werden.

    Naja, solange die Fahrradkarte nicht abgestempelt ist, kann man sie ja zu den Sanifair-Bons stecken.

    Das ist tatsächlich etwas, worüber ich mir noch nie Gedanken gemacht habe. Wenn Zeichen 283 auch für Fahrräder gelten soll, wird es kompliziert. Hier (Google Maps) sind neben der Fahrbahn eine Menge Fahrradständer aufgestellt (keine lustigen, aber brauchbare). Darüber hinaus gilt auf der gesamten Straßenseite absolutes Halteverbot. Was natürlich nicht verhindert, dass die Fahrradständer, Lieferzufahrten und die Sichtlinien an den Kreuzungen zugeparkt werden.

    Das schnelle Fahren dürfte für die meisten nicht der Hauptgrund sein, ein Pedelec anzuschaffen. Die wichtigeren Vorteile: Man kommt aus dem Stand schneller weg (Sicherheitsgewinn) und schafft es Steigungen leichter hoch. Ich glaube nicht, dass man im normalen Stadtverkehr einen nennenswerten Zeitvorteil herausfahren kann, nur weil das Fahrrad jetzt einen Motor hat. Über Land fahren mir Menschen jeden Alters auf Pedelecs aber tatsächlich meist locker davon.

    Wenn man alles ausschließlich aus der Autofahrerperspektive betrachtet, ist so eine Aussage völlig logisch, und wird von allen verstanden, die ebenso denken:

    "Verkehrswende" bedeutet, dass die Nutzung des eigenen Verkehrsmittels eingeschränkt werden soll. Fahrverbote, Umweltzonen... Dann sollen diese Radfahrer aber auch auf Mobilität verzichten müssen!

    Und da ausschließlich die Kfz- und Mineralölsteuer (nach dem Verständnis dieser Mehrheit) die gesamte Verkehrsinfrastruktur dieses Landes finanziert, ist es ebenso ungerecht, dass Radfahrer sich kostenlos in der Öffentlichkeit bewegen dürfen. Da hat man an jeder einzelnen Straße einen teuren Radweg gebaut (alles rechts vom Bordstein ist ein solcher), und diese Undankbaren benutzen den nicht mal...

    </Polemik>

    Sieht man nur noch selten, die alten Zeichen 240. Dieses gepflegte Exemplar habe ich gestern in Stutensee-Friedrichstal entdeckt. Der gesamte Ortskern ist übrigens Zone 30...

    Wozu sind Schutzstreifen da? Offiziell, um den Radverkehr sichtbar zu machen. Dann in erster Linie, um zur Einhaltung des Rechtsfahrgebots zu mahnen.

    Und wozu dient das Rechtsfahrgebot primär? Zum Schutz des Gegenverkehrs.

    Warum sind Schutzstreifen dann dauernd in Einbahnstraßen und Kreisverkehren angelegt?

    Man könnte meinen, weil es in Wirklichkeit um die möglichst leichte Überholbarkeit von Radfahrenden geht. Die sich ja leider nicht mehr an das Gebot des 'Äußerst-Rechts-Fahrens' aus dem Kaiserreich halten...

    Zur Benutzungspflicht ist vielleicht dieser Artikel interessant: https://fahrradzukunft.de/27/schutzstreifen-klagebefugnis/