Die Fußgänger aber haben weitere Wege als zuvor, weil U-Bahn-Haltestellen ungefähr dreimal größere Abstände haben als Straßenbahnhaltestellen. Für den jeweiligen Stadtteil ist die unmittelbare Nahverkehrsanbindung eher schlechter.
Der Einzelhandel beklagt einen massiven Umsatzrückgang, der sicherlich zum Teil damit zu tun hat, dass ohne den oberirdischen ÖPNV eben weniger Passanten in der Nähe sind.
"Der Einzelhandel" besteht leider zu einem nicht unerheblichen Teil aus Geschäftsleuten, die Lobbyistengequatsche ungefiltert nachplappern. Das beziehe ich hier nicht auf die Nürnberger U-Bahn, sondern auf das ständige Gequake, dass der Umsatz einbricht, wenn irgendwo ein, zwei Parkplätze wegfallen (aktuelles Beispiel: Klosterstern). Das stimmt in den seltensten Fällen, zumal das im Umkehrschluss bedeutet, dass alle Auto fahrenden Kunden immer einen Parkplatz vorfinden, was so gut wie nie der Fall ist!
Das Umwelt-Prognose-Institut Heidelberg hat schon vor vielen Jahren ermittelt, dass in den weitaus meisten Fällen der Umsatz nur kurz zurückgeht, um danach durchweg höher zu liegen, wenn Fußgänger (und Radfahrer!) ein angenehmeres "Flanierklima" vorfinden. Wer zwängt sich auch schon gern auf engen Gehwegen, die auch noch durch stinkende Blechkisten flankiert werden?
Eine Stadtbahn befördert Menschen dort, wo sie naturgemäß hingehören. Wir sind schließlich keine Maulwürfe. U-Bahnen dienen ausschließlich dazu, Autos Platz an der Oberfläche zu schaffen. Warum soll ein umweltfreundliches Transportmittel für extrem viel Geld unter die Erde verlagert werden, während die größten Umweltvernichtungsmaschinen, die jemals erfunden wurden, oben ihren riesigen Platzbedarf stillen dürfen?