Beiträge von Kampfradler

    Um mehr Menschen täglich aufs Rad zu bekommen, muss der Abstand zum motorisierten Verkehr stimmen. Meine persönliche Wohlfühlgrenze liegt in der Stadt bei 150cm, Überland bei 250 cm.

    Ich halte zwei Fahrstreifen auf Hauptstraßen für Anachronismus. Weshalb bekommen Menschen, die ihren Körper per Kraftfahrzeug transportieren, zwei Fahrstreifen pro Richtung, während jene, die Fahrrad fahren, sich mit ein paar Zentimetern, auf denen man nicht einmal überholen kann, zufrieden geben müssen?

    Also: Den rechten Fahrstreifen als Radweg ausweisen, kombiniert mit Tempo 30 für alle Fahrzeuge. Auf allen Nebenstraßen sowieso Tempo 30 und Mischverkehr, bzw. breite(!!!) Schutz- oder Radfahrstreifen ohne Dooringgefahr.

    Anders wird man die 98 (Laut Polizei übrigens 95) Prozent nicht auf die Fahrbahnen kriegen. Wobei ich schon einen Wandel bemerke. Es werden gaaaaanz allmählich mehr... :thumbup:

    Autofahrer haben einen Vorteil: sie eint vorgegebene Geschwindigkeiten erreichen und einhalten zu können.
    Bei Radfahrenden ist es das genaue Gegenteil. Es ist eine sehr heterogene Gruppe.

    Das stimmt nicht ganz! Autofahrer in der Stadt sind nur deshalb eine homogene Gruppe, weil die ignoranten Regelmissachter sich - mit Duldung der Polizei - bei etwa 60 Km/h eingependelt haben (natürlich nur, weil es da noch nichts oder nicht viel kostet...). Fährt man auch nur genau 50 nach Tacho, sind einige bereits genervt und reagieren sauer. Deshalb "schwimmen" viele bei 60 mit, nur um keinen Aggressionen ausgesetzt zu sein.

    Im Video heißt es: "Das mittlere Einkommen in Deutschland liegt bei 29414,- Euro". Der SPIEGEL hat sicherlich nur "übersehen", dass es sich dabei um das Haushaltseinkommen handelt, womit das Pro-Kopf-Einkommen nochmals niedriger liegt. Hier die DIW-Studie

    Das Video bleibt an der Oberfläche, weil man natürlich die gedruckte Ausgabe des SPIEGEL kaufen soll. Eine ausführlichere Betrachtung des Themas Einkommens- und Vermögensverteilung findet man z.B. im "Tagesspiegel"

    Aber genug über Armut geschwafelt. Es gibt doch auch viel Positives! Z.B. "Viel Raum für neue Perspektiven"

    Ich glaube, dass die von Dir gefürchtete "Autolobby" in Wirklichkeit eine "Autofahrerlobby" ist.
    Und sollte z.B. die Großstadt Stuttgart aus nachvollziehbaren Gründen überlegen, ihre Probleme mit einem teilweisen Verbot von Kraftfahrzeugen im Innenstadtbereich anzugehen, "die Politik" viel mehr Angst vor dem schwäbischen Rentner hätte als vor der benachbart angesiedelten Autoindustrie.

    "Autolobby" beinhaltet "Autofahrerlobby". Letztere ist ein Resultat der jahrzehntelangen Verhätschelung der Autobesitzer durch den Staat. Man braucht nur offenen Auges durch eine beliebige deutsche Großstadt laufen und sieht auf einen Blick die unglaubliche Bevorzugung des MIV. Alle anderen Verkehrsteilnehmer werden diskriminiert bis zum Geht-nicht-mehr. Das führte natürlich langfristig zu Überheblichkeit und einem soliden Selbstbewusstsein der Autler.

    An unseren "Strafen" (man vergleiche diese mal mit anderen EU-Ländern!) kann man schon ablesen, dass Autofahrer fast machen können, was sie wollen, ohne wirklich etwas befürchten zu müssen.

    Das Arbeitsplatz-Argument bleibt bewusst an der Oberfläche und soll alles andere totschlagen. Eine Industriesparte, die extrem umwelt- und lebensfeindlich ist, jährlich mit ca. 80 Mrd. Euro zu subventionieren, ist ganz sicher nicht alternativlos! So lange die Politiker allerdings nicht mehr sind, als Marionetten der Konzerne, wird sich von allein nichts ändern... :cursing:

    Ich stimme Dir ausnahmslos zu.

    Frage: GB ist ja als Gesellschaftsform nicht soooo viel anders, als D (also eine von Lobbyisten gesteuerte "Demokratie"). Was war eigentlich der Antrieb für London, die Citymaut einzuführen? Und warum ginge das nicht auch in Deutschland? ?(

    Neben Temporeduzierung wäre auch die Reduzierung von Kraftfahr- und -stehzeugen ein geeignetes Mittel um das Rad für den Weg zur Arbeit attraktiver zu machen. Fahrzeuge durch Erhebung einer Staumaut (ähnlich London), Stehzeuge durch aktivere Parkraumüberwachung.

    Temporeduzierung? Reduzierung von Kraftfahrzeugen? Also Aktionen gegen das Auto?

    In einem Land, in dem die Bundesregierung toleriert, dass die Bevölkerung mit weit überhöhten Stickoxidwerten wissentlich vergiftet wird, damit die Autoindustrie mehr Gewinne macht? In dem die Bundesregierung keinerlei Gründe für ein generelles Tempolimit auf Autobahnen erkennt?

    Sehe ich nicht, so lange der Neoliberalismus die Zügel fest in der Hand hält... :cursing:

    Wäre es nicht wesentlich sinnvoller (und umweltfreundlicher), endlich eine Verkehrspolitik zu betreiben, die zu einer deutlichen Reduktion der privaten Autos führt? Der Glaube an eine (wirklich funktionierende) Technik zur Verbesserung des Verkehrsflusses erinnert mich stark an die Technikgläubigkeit der 1960er Jahre. Demnach müssten längst alle Autos allein und mit einem kleinen Atomreaktor fahren... :/

    Die Milliarden, mit denen der Autoverkehr subventioniert wird, könnte man gut für eine echte Verkehrswende einsetzen.

    Jedenfalls weiß ich in Zukunft, dass die Polizei einfach mauert, wenn sie die LSBG als langsam und überlastet darstellt. Es geht fix wenn alle wollen. Und wenn einer nicht will, dann dauert es ewig. Das Gesetz jedenfalls spielt keine Rolle, so scheint es.

    Genau ist es. Nach meiner inzwischen jahrelangen Erfahrung im Umgang und Dialog mit VD und StVBs scheidet jede andere Erklärung aus.
    Hier hilft nur eine Untätigkeitsklage.