Beiträge von Kampfradler

    Bei 3 km/h ist die Gefahr schwerer und schwerster Verletzungen nochmal deutlich geringer. Und nu? (Ja, ich bin auch für Tempo 30)

    Wen man die Wohnung gar nicht erst verlässt (und darin natürlich auch keine gefährliche Hausarbeit verrichtet...), ist die Gefahr nochmals geringer! Der Kompromiss liegt dort, wo (Auto-)Mobilität bei minimierter Verletzungswahrscheinlichkeit stattfindet. Aber das siehst Du vermutlich ebenso... ;)

    Wie ist das mit ausländischen Fahrzeugen? Hier gibt es einige notorische Dauer-Falschparker aus Polen. Lohnt sich das oder kommen die sowieso davon?

    Mir hat die Bußgeldstelle, allerdings vor mehreren Jahren, mal geschrieben, dass polnische Pkw nicht verfolgt werden, weil es kein entsprechendes Abkommen gibt. Ob das allerdings heute noch immer so ist, müsste man mal erfragen.

    Wow..., was habe ich mit meiner Frage bloß ausgelöst... =O

    Ich persönlich tendiere dazu, dass bei Tempo 30, unter Berücksichtigung aller menschlicher Schwächen beim Auto fahren, der maximale Durchsatz von Pkw erreicht wird. Das lenkt aber davon ab, was für alle Menschen (also nicht nur die, die ein Auto bewegen) das Optimum wäre! Ein einziger Fakt reicht mir da schon aus, Tempo 30 anzuordnen: Die gegenüber Tempo 50 erheblich geringere Gefahr schwerer und schwerster Verletzungen bei Unfällen. Dem hat sich m.E. alles Andere unterzuordnen.

    Dass eine Demokratie, wie wir sie kennen, exstrem reformbedürftig ist, ist in meinen Augen unstriitg.

    Dass wir in einer Demokratie leben, wäre mir neu... "extrem reformbedürftig" ist hingegen absolut richtig. Das wird aber nicht in Deutschland entschieden.

    Wer Lust hat, möge Dirk Müller oder dem einleitenden Text für dieses Video widersprechen. Ich würde mir sogar seeehr wünschen, dass jemand nachvollziehbar darstellen kann, dass alles eigentlich gar nicht so schlimm und ganz anders als dargestellt ist... ;(

    Die HAZ könnte ja als nächstes mal darüber berichten, wie viele Kinder vor Kindergärten und Schulen und wie viele ältere Menschen vor Pflegeheimen in den letzten 10 Jahren durch Autofahrer verletzt oder getötet wurden und wie viele außerhalb dieser Bereiche. Plus einer plausiblen Begründung, weshalb die genannten Bevölkerungsgruppen eben nur vor diesen Einrichtungen durch zu schnelles Fahren gefährdet sind.

    Außerdem vermisse ich seit Jahrzehnten eine belegbare Begründung, weshalb Tempo 30 "den Verkehr" negativ beeinträchtigen würde. Das Gegenteil ist richtig. Es will bloß keine der "gleichgeschalteten" Zeitungen darüber schreiben...

    "Der Jugendliche fuhr auf seinem Fahrrad die Schützenkühle herunter in Richtung Innenstadt und wollte die Kreuzung zur Husumer Straße überqueren. Parallel dazu fuhr ein Lkw. Der 55 Jahre alte Fahrer wollte nach rechts in die Husumer Straße abbiegen und übersah den Radfahrer. Der Lkw erfasst den jungen Mann und überrollte ihn"

    Die übliche staatlich geförderte Todesursache bei Radfahrern! :cursing:

    Ich gehe mal von einem Hochbordradweg aus.
    Anscheinend vermeidet man inzwischen schon, zu schreiben, dass der Junge auf dem vermeintlich sicheren Radweg zu Tode gekommen ist...

    Was mir auch sehr missfällt an dem Beitrag: Gleich am Anfang wird der LKW-Verkehr als Bösewicht und Schreckgespenst hochstilisiert. Dass die PKW sehr viel zahlreicher sind, darauf wird zwar hingewiesen, darauf, dass diese außerdem immer schwerer werden, wird jedoch nicht hingewiesen.

    Du weißt schon, dass ein 40-Tonner eine Fahrbahn etwa um den Faktor 100000 stärker belastet, als ein Pkw?

    Haben die Behörden eigentlich das Risiko einkalkuliert, dass jeder der zu Fuß Gehenden jemand auf die Schultern nimmt? Dann verdoppelt sich das Gewicht der gefährlichen Menschenmasse!!! Es bedarf also eines Huckepack-Verbots - wenn mehr als die Hälfte der potentiellen Huckepackträger unter der Brücke sind. Wie löst man das am besten? Und dürfen mehr Menschen drauf, wenn man übersehen kann, dass die bereits darauf befindlichen durchweg schlank sind?

    Schwierig...

    Ds ist natürlich Victim Blaming übelster Sorte.

    Im Tagesspiegel ist es kaum anders. Überall kommen die gleichen Besserwisser um die Ecke: Radfahrer werfen sich praktisch absichtlich unter den LKW, um ihre Vorfahrt durchzusetzen. Kaum zu glauben, dass die Leute das wirklich ernst meinen.

    Ging es hier nicht an anderer Stelle darum, ob das Auto eine Religion sei? Das irre Verhalten einer nicht geringen Anzahl von offensichtlich schwachsinnigen Auto-Fetischisten erinnert sehr an Reaktionen einiger Gläubigen gegenüber den "Ungläubigen"...

    In Hamburg scheint die Bußgeldstelle zum Glück keine Ambitionen zu haben, Anzeigen von Privatpersonen abzulehnen. Heute kam auf ein paar Anzeigen hin zum ersten Mal eine neue automatische Standardantwort:

    Sehr geehrte Damen und Herren,
    vielen Dank für Ihre E-Mail an die Bußgeldstelle Hamburg.
    Ihre Anzeige ist hier eingegangen und wird bearbeitet.

    Ihre Bußgeldstelle Hamburg

    Einwohner-Zentralamt
    Abteilung für Bußgeld- und Verwarnungsangelegenheiten (Bußgeldstelle)
    Hammer Straße 30-34
    22041 Hamburg

    Gleichzeitig gibt es eine neue Mail-Adresse: anzeigenbussgeldstelle@eza.hamburg.de

    Wenn jemand ein Auto als "Religion" bezeichnet, dann ist das nichts anderes als eine ideologische Betrachtungsweise. Es spricht nichts dagegen, sachlich über die Vor- und Nachteile von Autos zu diskutieren. In einer Diskussion müssen sich halt beide Seiten bemühen, sachlich zu bleiben. Sonst kann man sich das gleich sparen.

    Nun wissen wir ja, dass @Gerhart zuweilen einen staubtrockenen Humor hat . :)

    Ohne dass man es extra erwähnen muss, sind sicherlich nicht alle Autofahrer gemeint, wenn jemand ihren Umgang mit ihrem Gefährt als religiös bezeichnet. Wenn große Teile der Gesellschaft Zeitschriften verschlingen, in denen Autos jenseits der 100000,- Euro-Klasse "gegeneinander antreten", wenn Menschen einen erheblichen Teil ihres Einkommens dafür verwenden, ein Auto zu erwerben, welches vielfach teurer ist, als ein zweckdienliches Auto, wenn erwachsene Menschen sich irrsinnige Rennen an Ampeln liefern, Normalverdiener ohne mit der Wimper zu zucken 2000,- Euro für Alufelgen ausgeben aber ihre Mettwurst beim Discounter kaufen und sich über eine Benzinpreiserhöhung von 5 Cent aufregen, halte ich es durchaus für statthaft, von einer Religion zu sprechen. Als Ideologie würde ich das nicht bezeichnen.

    Bis auf den dämlichen Satz: "Beim Rest, der weder nutz- noch kuschelbar ist, rotten wir aus, was im Weg der Bequemlichkeit steht. Ich kann das in einigen Fällen sogar nachvollziehen, ich will hier gar nicht auf Seiten der penetranten Peta-Leute stehen, denen jedes Tier kategorisch wichtiger zu sein scheint als der Mensch" (hervorhebung durch mich) ein lesenswerter Artikel.

    Ach ja, ich meine diesen: Und bei Heise: Vielfalt und Rücksicht, aber nicht für Wespen