Beiträge von Kampfradler

    Dann hätte ich erwidert, dass wir uns hier meiner Meinung nach in einem Verkehrsberuhigten Bereich befinden, in dem Schrittgeschwindigkeit gilt.

    Wenn Du schon mal dabei bist, könntest Du ihn auch fragen, welchen Grund er hatte, eine Ordnungswidrigkeit zu begehen.

    Bei bussgeldkatalog.de kann man lesen:
    "Wer immer wieder einen Bußgeldbescheid aufgrund des Hupens erhält, qualifiziert sich für eine MPU. Schließlich können die Behörden davon ausgehen, dass jemand, der ständig ein Bußgeld für unangebrachtes Hupen kassiert, im Verkehrsgeschehen nicht als sehr rücksichtsvoll, sondern eher als aggressiv auffällt. Das kann den Führerschein gefährden, da die Verordnung einer MPU zu einem Fahrverbot führt."

    Auszusteigen zwecks eines klärenden Gesprächs kann also durchaus etwas bringen... ;)

    Gibt es da eine Quelle? Ich finde aus den letzten Jahren nichts neues dazu. Die Anzahl der schweren Verkehrsunfälle hier in der Gegend waren auf zweispurigen Autobahnen... da ist aber gerade eine Baustelle, deswegen ist das wohl kaum vergleichbar.

    Jetzt hast Du mich gekriegt ;) Habe selbst eben gesucht - und nichts gefunden. Habe das mal vor längerer Zeit gelesen, weiß aber nicht mehr, wo...

    Rein subjektiv erscheint mir das aber durchaus möglich, weil man beim Fahren und Überholen auf drei Fahrstreifen mehr Umfeld beobachten muss, als auf zwei Fahrstreifen. Und dann wären da noch die genervten Rechtsüberholer, wenn einer nur in der mittleren Spur fährt...

    Danach mit den gesammelten und verschickten Anzeigen/Bildern an den Bezirk herantreten, die unhaltbare Lage für Fußgänger/Radfahrer schriftlich darlegen. Hier und da Kinder, alte Leute, Beinaheunfälle einstreuen und um Abhilfe bitten.
    Dann noch erwähnen, dass das örtlich zuständige PK sich leider bislang offensichtlich nicht in der Lage sah, durch entsprechende Kontrollen Abhilfe zu schaffen, man daher anregt, Trennelemente einbauen zu lassen, die ein Falschparken auf den den schwächeren Verkehrsteilnehmern vorbehaltenen Flächen nachhaltig verhindern.

    Guter Vorschlag! Jetzt braucht's nur noch jemanden, der diese Arbeit auf sich nimmt... ;(

    ...eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen den Leitenden Beamten der Polizeistation vor Ort zu stellen, wenn dort nichts passiert, im Falle dass man auf zugeparkte Gehwege oder Bordsteinabsenkungen hinweist. Hast du damit Erfahrung?

    Keine Erfahrung. Die Frage ist, wer diese Dienstaufsichtsbeschwerde bearbeitet und ob der Leitende tatsächlich gegen vorhandene Vorschriften verstößt. Ich vermute, die Chancen sind eher gering. Andererseits - wenn man bereits zehn Mal beim PK angerufen hat und noch nie ist etwas passiert...

    Noch eine Frage: Arbeitest du gänzlich allein, oder gibt es in Hamburg formelle oder informelle Gruppen, die das Problem zugeparkte Geh- und Radwege gemeinsam in der Form angehen, dass sie durch Anzeigen dem etwas entgegensetzen?

    Ich "arbeite" allein ;) Wäre natürlich schön, wenn es möglichst viele Gleichgesinnte gäbe... Man muss auch gar nicht zusammen"arbeiten". Wenn zehn, zwanzig Leute jeweils fünf Anzeigen pro Tag abschickten, wäre das schon eine ganze Menge. Allerdings muss man die Zeit dafür haben oder sie sich nehmen. Nicht jedermanns/-fraus Sache...

    Beispielsweise wird der Ausbau von Autobahnen gerne als Maßnahme zur Steigerung der Verkehrssicherheit verkauft. In Wahrheit ist auch die um eine Spur verbreiterte Autobahn bald wieder zugefahren. Eine Verlagerung des Verkehrsgeschehens auf die Schiene aber wurde durch den Autobahnausbau verhindert.

    Es ist lange bekannt, dass dreispurige Autobahnen unfallträchtiger sind, als zweispurige. Mehr Verkehrssicherheit ist also Unsinn. Beim Autobahnbau geht es in erster Linie darum, dass überhaupt gebaut wird. Dahinter steht ein großer Lobbyapparat, der Rendite machen will (PPP). Die Politiker, die den Konzernen den Weg dafür ebnen, sind nur deren Marionetten. Wer noch immer glaubt, dass Politiker Politik für das Volk machen, glaubt auch, dass Zitronenfalter Zitronen falten.

    Deutschland hat eines der dichtesten Autobahnnetze der Welt. Wir brauchen keinen Zentimeter mehr Autobahn! Schon wegen der unvermeidlichen Folgekosten (Instandsetzung, bezahlt aus Steuermitteln und nicht etwa von den Lkw-Eignern, deren Fahrzeuge eine Straße um den Faktor 100000(!) stärker belasten, als ein Pkw) und der Umweltbelastung.

    Es geht bei Maßnahmen zur Steigerung der Verkehrssicherheit oft gar nicht darum, noch mehr Geld auszugeben, sondern Geld einzusparen.

    Sehe ich nicht so. Es geht immer nur darum, dass der Staat Geld einspart! Das hat der Finanzminister die schwarze Null so angeordnet. Wann immer private Unternehmen investieren (Stichwort "PPP"), um anschließend (möglichst viiiiel) Rendite zu machen, spielt es keine Rolle, was das Volk bezahlen muss. Im Gegenteil.

    Nachts kontrolliert der Verkehrsaußendienst nicht und die Polizei wird von sich aus nicht aktiv und auf Anforderung nur sehr zurückhaltend,

    Genau so ist es. In der Holtenklinker Straße (Hamburg-Bergedorf) wird z.B. jeden Tag (!) der Radweg vollständig zugeparkt - allerdings erst ab den Abendstunden. Ich weiß nicht, wie oft ich schon beim zuständigen PK angerufen habe. Jedes Mal ließ es angeblich die Einsatzlage nicht zu, kurzfristig dort hinzufahren. Mehrfach hatte ich in der Sache Schriftwechsel mit dem PK und dem Bezirksamtsleiter. Ergebnis: Viel Blah Blah und nicht die Geringste Maßnahme. Widerlege ich dämliche nicht ztutreffende Argumente, wird darauf nicht mehr eingegangen. So wird immer gern zu bedenken gegeben, dass man Poller nicht dichter als 50 cm vom Fahrbahnrand aufstellen dürfe. Auf meine Fotos von Stellen, wo das trotzdem der Fall ist, wird dann nicht mehr reagiert.

    Hier wird sehr deutlich, dass es aufgrund von "Quartiersbelangen" und "Parkdruck" politisch nicht gewollt ist, den Autofahrern die Möglichkeit zu nehmen, auf dem Radweg zu parken. Ein Skandal!

    eine Anzeige lediglich dazu führt, dass ein sehr geringes Ordnungsgeld verhängt wird, das der Falschparker bereits "eingepreist" hat.

    Eine Anzeige schon. Nun komme ich aber an einigen Stellen sehr oft vorbei... ;)

    Wie ist das in Hamburg? Ich bin mir nicht sicher, ob das massenhafte Anzeigen von Falschparkern dazu führt, dass sich "sich das "Falschparkproblem" in kurzer Zeit erledigt..." hätte. Bist du dir denn sicher, dass deine Anzeigen überhaupt bearbeitet werden? Und wie ist das mit der zeitlichen Staffelung? Wenn du z. B. einen Gehwegparker anzeigst, kostet ihn das ja zunächst erstmal nur 20 €.

    Wie ich bereits schrieb (s.o.): Wenn es mehrere Leute gäbe, die regelmäßig die Falschparker konsequent anzeigten, würde sich ganz schnell etwas ändern. Ein, zwei Knöllchen pro Monat sind wohl in der Tat eingepreist.

    Und ja, meine Anzeigen werden berabeitet. Sonst wäre ich nicht schon diverse Male als Zeuge vor Gericht geladen worden. Vielleicht gibt es aber Ausnahmen aufgrund von Ermessensspielraum der Bußgeldstelle.

    Wenn ich in Hannover wohnen würde, dürften die armen Autofahrer regelmäßig in der Husarenstraße hinter mir her fahren, weil die lichte Breite (Abstand zum ruhenden Verkehr + Fahrradbreite + Überholabstand + Autobreite) kein Überholen zulässt... :thumbup:

    Was das "Drohen" von Autofahrern angeht, Bürgersteige zuzuparken: Wann immer meine Zeit es zulässt, zeige ich Autohalter an, die auf Geh- und Radwegen parken. Ob sie vorher gedroht haben oder nicht, ist mir dabei völlig egal. Würden das mehr Leute tun, hätte sich das "Falschparkproblem" in kurzer Zeit erledigt.

    Die SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Martina Koeppen hat es ja schon kurz und bündig auf den Punkt gebracht:

    "...verwies Koep­pen darauf, dass die etwa 40 verloren gegangenen Parkflächen "illegal" genutzte Abstellplätze waren. Demnach bestehe kein Anrecht darauf, sie wiederherzustellen."

    Immerhin gehört Frau Köppen der Regierungspartei SPD an. Es wäre schon ein Gesichtsverlust, nach so einer klaren Aussage wieder zurückzurudern.
    Meines Wissens kommt es nur extrem selten vor, dass verkehrstechnische Anordnungen aufgrund von Bürgerbedenken wieder zurück genommen werden. In diesem Fall kann man nur hoffen, dass die Poller bleiben.

    Dieses durch nichts gerechtfertigte Anspruchsdenken der Auto fahrenden Anwohner geht mir auf den Senkel! :cursing:

    Sehr schön gemacht, es haben sich viele Leute beteiligt, aber passiert ist leider nichts oder sehr wenig von Seiten der Stadt...

    Das ist leider die Regel. Vor ein paar Jahren haben die GRÜNEN in HH eine Riesenaktion durchgeführt (finde leider im Moment keinen Link). Jede(r) konnte mangelhafte Radverkehrsführungen, diskriminierende Ampelschaltungen usw. melden. Am Ende gab es einen riesigen Stapel Papier(!) an die Teilnehmer zurück und - es hat sich meines Wissens nichts geändert. Ich hatte u.a. eine diskriminierende Ampelschaltung für Fußgänger und Radfahrer kritisiert (Schottmüllerstraße, Übergang von der Lenhartzstraße zur Tarpenbekstraße). Die Schaltung wurde bis heute nicht geändert.

    Trotzdem halte ich jede vergleichbare Aktion für sinnvoll. Steter Tropfen höhlt den Stein...

    ...wie zum Beispiel dieser PKW mit AdBlue-Technik: siehe Foto

    Seit einiger Zeit fällt mir auf, dass inzwischen so gut wie jeder Pkw irgend ein Schild mit dem Wortteil "blue" am Heck hat. Auch die tonnenschweren Panzer der einschlägigen Luxusmarken. Die verheerende Gesamteregiebilanz eines Autos ändert sich dadurch aber nicht! Bis ein Durchschnitts-Pkw im Laden steht, hat er bereits, je nach Modell, 20 bis 30 Tonnen Rohstoffe verbraucht. Bei der ganzen Diskussion um Stickoxide und CO2 wird das - natürlich - nicht erwähnt. Auch ist die höhere Besteuerung von älteren Fahrzeugen eine Farce: Die Gesamtenergiebilanz eines Autos ist insgesamt umso besser, je länger es gefahren (also nicht durch einen Neuwagen ersetzt) wird.

    Ebenfalls wird - natürlich - stets unterschlagen, dass das Auto extrem (ca. 60-80 Mrd. Euro/Jahr) subventioniert wird! Warum soll der Käufer eines Elektroautos mehrere Tausend Euro vom Staat dazu kriegen, der Käufer eines E-Bikes hingegen keinen Cent?

    Warum wird die Kfz-Steuer in ihrer bestehenden Form nicht abgeschafft und auf den Literpreis aufgeschlagen? Wer viel fährt zahlt proportional mehr. Automatisch würden so auch Spritschlucker teurer. Das wäre gerechter, als das, natürlich bewusst so praktizierte, gegenwärtige Modell. Besonders deutlich wird der staatlich betriebene Schwachsinn bei den "Schadstoffklassen": Als ob es die Natur (und die menschlichen Lungen) interessiert, dass ein hoher Spritverbrauch "nicht so schlimm" ist, weil es sich ja um einen Panzer Cayenne handelt und damit "fahrzeufspezifisch" relativ gering ist?

    Warum muss Wohnraum bezahlt werden, während der Platz für ein auf öffentlichem Grund geparktes Auto umsonst ist? Vor Jahren hat mal der Münchener Stadtkämmerer ausgerechnet, dass ein Parkplatz in Mänchen (rund um die Uhr!) fünf D-Mark pro Stunde kosten müsste, um kostenneutral zu sein.

    "Quartiersbelange": In vielen Hamburger Stadtteilen bräuchte man gar keine Kontrollen (und damit auch kein Personal dafür), um Falschparker abzuzetteln. Mit wenig Aufwand und relativ geringen Kosten bräuchte man lediglich durch Absperrelemente dafür sorgen, dass nur legal geparkt werden kann.

    Das wird aber sowohl von den Pareteien, als auch von den Behörden - ohne das kleinste Gegenargument - vehement abgelehnt, selbst in Straßen, die täglich massenhaft zugeparkt sind!

    Wir leben in einem Autoland. Da ist es nicht weiter verwunderlich, dass man den Auto Fahrenden extremen Spielraum bei Gesetzesverstößen einräumt... :cursing:

    "Ein junger Mann in der Simeonstraße steht mit einem Fuß auf dem Pedal und benutzt das Rad wie einen Roller. Das gelte auch als Fahrradfahren, muss er sich von den Beamten sagen lassen – und ist 15 Euro los."

    Da wäre ich gern der "junge Mann" gewesen! Wer ein Rad wie einen Roller benutzt, gilt als Fußgänger. Gibt's Urteile drüber, habe ich bei Kettler gelesen. Weiß im Moment leider nicht, wo genau... Der Teufel steckt allerdings im Detail: DIe Körperhaltung darf nicht zulassen, dass die zum Radfahren typische Pedal-Tretbewegung möglich ist. Rechter Fuß auf linker Pedale und mit linkem Fuß abstoßen = Fußgänger.

    Deswegen wolle viele Städte (wie Hamburg) Fahrradstadt werden, weil das Umweltbewusstsein etc suggeriert. Aber solange das eigentliche Problem nicht angegangen wird ...

    Das sind nur öffentlich wirksame Worte. Mehr nicht. Die real praktizierte "Radverkehrspolitik" ist verlogen und ausschließlich autoorientiert. Ich habe über viele Jahre zusammengetragene Belege dafür. Wenn irgendwo etwas für den Radverkehr getan wird, dann nur, wenn der Autoverkehr keinerlei Raum abgeben muss. Und dann wären noch die vermeintlichen "Quartiersbelange", also das Tolerieren von zugeparkten Geh- und Radwegen vonseiten der Polizei. Hamburg will keine "Fahrradstadt" werden. Alles nur Blah Blah...