Gefühlte Sicherheit. Wie immer.
Bei manchen Radwegen kann ich noch nachvollziehen, dass man sich dort sicherer fühlt. Es gibt Radwege, die "nur" an den Einmündungen und Einfahrten wirklich gefährlich sind. Wer da eh immer Schrittgeschwindigkeit fährt, hat da wahrscheinlich wenig Probleme/gefährliche Situationen. Aber auf diesem Radweg läuft man ständig Gefahr von einer Autotür getroffen zu werden, vom entgegenkommenden Fahrrad (auf die böse Straße) abgedrängt zu werden (oder zu kollidieren), von einem Radwegparker angefahren zu werden und dann natürlich noch die Kreuzungsproblematik oben drauf. Ich stand schon oft als Fußgänger am Fahrbahnrand, um die Straße zu überqueren, und hatte mehrmals Situationen, wo nicht mehr so viel fehlte fürs Angefahren werden. Wenn man tatsächlich Anwohner ist und die Augen nicht verschließt, dann müsste man sehen, dass für die Autofahrer der Kantstein nur eine Rampe mit Beschleunigung ist.
Aber Schmutzstreifen sind halt auch maximal kacke. Und da haben wir wieder die alten Probleme bei jeder Radverkehrsplanung: Willen + Platz
Maximal kacke, finde ich nicht. Das würde ja heißen, dass das auf der gleichen Ebene wie der Ist-Zustand ist. Was wäre denn deine Lieblingslösung? Ich habe bisher jedenfalls keinen Favoriten.
Platz ist knapp, außerdem fehlt dann auch noch der Wille, etwas wirklich gut zu machen für den Radverkehr. Parkende Autos vom Straßenrand holen, schon sieht die Sache mit den Schutzstreifen anders aus. Aber hey, das ist wohl noch schwerer zu vermitteln als Baumfällungen.
Sind dir die Streifen zu schmal und/oder der Türbereich von 0,5m zu wenig?
Zum Willen: Es wurde ein Meinungsbild erstellt, ob die Anwesenden bereit wären 5(<3%) Parkplätze in Fahrradstellplätze umzuwandeln. Es gab erstaunlich viele Befürworter (übrigens waren viele auch mit dem Rad gekommen). Es gab aber mehr Gegenstimmen. Der Wille fehlt hier bei den Anwohnern und damit auch bei der Politik. Ich denke nicht, dass es funktionieren würde, den Anwohnern die Parkplätze vor der Haustür plötzlich komplett zu streichen. Also im kurzfristigen Sinne und mit Kontrollen schon, aber die weiteren Auswirkungen finde ich nicht erstrebenswert. Ich glaube, dass man damit nur die Aggressivität der Betroffenen und ihres Umfelds gegenüber Radfahrern erhöhen würde. Ich denke, es braucht einfach noch mehr Zeit und einen höheren Radverkehrsanteil, bevor man die Stellplätze wegnehmen kann (und eine Parkraumbewirtschaftung, die das Parken im öffentlichen Raum unattraktiver macht und langfristisg zu weniger Stehzeugen führt). Insofern finde ich die aktuelle Lösung eine akzeptable Zwischenlösung (Ich will mir die Pläne allerdings nochmal in der angekündigten höheren Auflösung ansehen). Ohne Streifen würden alle außer den Hartgesottenen entweder auf dem Gehweg oder in dem 0,5m-Türbereich fahren. Mit den Streifen hat man es eben schwerer abseits des Streifens zu fahren und muss sich auf <1,5m-Abstand Vorbeifahrten einstellen (was aber auch im Mischverkehr oft genug passiert). Mein Eindruck nach der Veranstaltung gestern war, dass schon viel gewonnen wäre, wenn ein Teil der Anwesenden sich überhaupt mal auf die Fahrbahn traut.
Die T30-Frage wurde übrigens wieder aufgrund des Busverkehr abgelehnt. Das ist was, dass man auf höherer Ebene mal ändern muss.