Beiträge von Chrik

    Und bei Frage 18 geht es darum, was zu Ihrer Entscheidung beiträgt, auf dem Radweg zu fahren. Also sozusagen, warum fahren Sie auf Radwegen. Vielleicht fahren sie nur auf Radwegen, weil es vorgschrieben ist, dort zu fahren


    Im Fragebogen steht dazu bei Frage 18: "Ich fahre auf Radwegen, weil es vorgeschrieben ist." Wie hier schon angesprochen liest sich das, als wenn alle Radwege benutzungspflichtig wäre. Was werden Leute also darauf antworten?

    • Wenn sie denken, dass alle Radwege benutzungspflichtig sind: In der Mehrheit wohl mit Zustimmung
    • Wenn sie wissen, dass nicht alle Radwege benutzungspflichtig sind: Stimme nicht zu (weil keine allgemeine Benutzungspflicht besteht), Stimme zu (weil die Hoffung besteht, dass damit nur gemeint ist, dass man sich an die Benutzungspflicht hält) oder Frage wird nicht beantwortet

    Was lässt sich also aus den Antworten schließen? Gar nichts. Auf jeden Fall nicht, ob die Leute nur wegen der Benutzungspflicht auf benutzungspflichtigen Radwegen fahren.

    Das Ziel der Umfrage finde ich unterstützenswert, aber ohne eine Überarbeitung der Fragen wird Potential verschenkt. Ich werde an der Umfrage erstmal nicht teilnehmen. Ich würde mich nur drüber ärgern. Sollte die Umfrage nochmal überarbeitet werden, wäre es schön, wenn das hier bekannt gemacht wird.

    Danke Malte, für den ausführlichen Bericht!

    Aha, habe ich mir gedacht: Bei mehr als 10.000 Kraftfahrern pro Tag ist es also zu gefährlich auf der Fahrbahn zu radeln? Kann ich nicht nachvollziehen. Genauso wenig wie das Argument, dass auf der Kieler Straße die RWBP aufgrund des hohen Anteils von Schwerlastverkehr niemals aufgehoben werden kann. Ist es nicht egal, ob mich ein LKW überholt oder fünf?
    Aber wahrscheinlich hängt die "Empfehlung" damit zusammen, dass bei zuviel KfZ-Aufkommen der "Verkehr" über Gebühr durch Radfahrer behindert wird.

    Ich zitiere mal aus ERA 2010 zum Thema "Radverkehr auf der Fahrbahn":

    Zitat von ERA-2010


    Problematisch ist Mischverkehr auf Fahrbahnen mit Breiten zwischen 6,00 und 7,00 bei Kraftfahrzeugstärken über 400 Kfz/h.

    Bei geringeren Fahrbreiten ist Mischverkehr bis zu einer Kraftfahrzeugstärke von 700 Kfz/h verträglich, da der Radverkehr im Begegnungsfall Kfz-Kfz nicht überholt werden kann. Bei Fahrbahnbreiten von 7,00 m und mehr kann im Begegnungsfall mit ausreichendem Sicherheitsabstand überholt werden. Bei Fahrbahnbreiten von 7,5m und mehr soll die Anlage von Schutzstreifen geprüft werden (vgl. [...]).

    Übersteigt die Verkehrsstärke unter Berücksichtigung der Fahrbahnbreite die oben genannten Grenzen, so ist eine andere Führungsform anzustreben. Ist dies nicht möglich, soll geprüft werden, ob durch verkehrsplanerische oder - in Abstimmung mit der Straßenverkehrsbehörde - durch verkehrsrechtliche Maßnahmen die Sicherheit des Radverkehrs verbessert werden kann. Andernfalls sollte geprüfte werden, ob dem Radverkehr eine zusätzliche Alternativstrecke im Erschließungsstraßennetz angeboten werden kann.


    Wördemanns Weg laut Maltes Protokoll: Aktuell 6,50 Meter und geplante Verbreiterung auf 8,50 Meter.

    Also ich denke, dass es zu kurz gegriffen ist, zu sagen, dass es diese Kfz/Tage-Grenzen nur dazu da sind, den Kfz-Durchsatz zu maximieren. Es hat wohl auch was damit zu tun, die Wahrscheinlichkeit für gefährliche Überholmanöver zu verringern. Wobei mir das mit den Breiten auch nicht einleuchtet. Bei 7m soll man mit ausreichend Abstand überholen können? 7/2-0,7(Lenker)-1.5(Überholabstand)=1,3m. Das geht also nur bei Autos bis 1,3m Breite und Fahrradfahren am Kantstein oder halt ohne ausreichenden Abstand. Übrigens wäre Mischverkehr für die genannten Kfz-Mengen (laut Malte 14T/Tage) in Ordnung, wenn die Fahrbahn schmaler als 6m ist, zumindest wenn man mit Kfz pro Tag und nicht pro Stunde rechnet (Ich nehme an, dass dann ein Radfahrer noch so eng an den Kantstein kriechen kann und trotzdem nur überholt werden kann, wenn auf die Gegenspur ausgewichen wird). Das würde dann allerdings dazu führen, dass man einfach mit den Kfz im Stau steht bzw. sich die Radfahrer gegenseitig indirekt ausbremsen (KfZ kann langsameren Radfahrer nicht überholen, schnellerer Radfahrer kann KfZ nicht überholen). Ist das besser? Ich denke nicht.

    Wie sieht es also mit Mischverkehr auf 8,5m breiter Fahrbahn aus? Ich schätze, dass sich mit Mischverkehr als einzige legale Option das Gehwegradeln vom Gazellenkamp dann in den Wördemanns Weg ausdehnen würde. An solchen Stellen (T50, viel Kfz) würde ich Gehwegradler als Polizist wohl auch nicht "abzetteln", denn was nützt es, wenn die Leute sich nicht trauen und dann eher gar nicht mehr Radfahren als auf der Fahrbahn?! Ich denke auch, dass die Breite der Fahrbahn schnelleres Fahren begünstigt und der fehlende Streifen zu mehr gefährlichen Manövern führen würde. Wäre T30 die Lösung? Auf der Veranstaltung zur Stresemannallee haben sich in dem deutlich weniger befahrenen T30-Bereich unsichere Bürger Schutzstreifen gewünscht. Ich denke, das (Pflicht-)Angebot (T30+Mischverkehr) würde an dieser Stelle zu wenig genutzt werden (das ist natürlich auch wieder so ein Henne-Ei-Problem). Bei der Stresemannallee kündigten Eltern bereits an, ihren Kindern zu verbieten auf den Schutzstreifen zu fahren. Bei Mischverkehr im Wördemanns Weg wäre das bestimmt noch schlimmer.

    Die "Studie" misst das Diebstahlrisiko in Diebstähle pro Einwohner und der Artikel suggeriert, dass man daraus das Risiko eines Diebstahls ableiten könnte. Außerdem sei das Risiko in den Monaten Mai bis August bedeutend höher. Dabei liegt es im Vergleich zu einer Gleichverteilung nur 10 Prozentpunkte höher (44% vs. 33%), aber verkauft wird es wie ein Vielfaches. Zwar gibt es mehr Diebstähle in der Zeit, aber die Mehrheit (56%) findet offensichtlich in den anderen Monaten statt.

    Niemand da, der dort heute hingehen kann und was anderes außer „Parkplätze!“ beiträgt? :(

    Du könntest auf den Luftreinhalteplan verzichten. Die Einflussmöglichkeiten durch Präsenz zeigen, schätze ich bei dieser konkreten Maßnahme als höher ein als beim Plan. Ich denke auch nicht, dass so sehr die Parkplätze im Vordergrund stehen werden. Ich denke, dass es eher die Kinder auf den Schutzstreifen sein werden. In dem Abschnitt gibt es fast keine Parkplätze und auf einem Teil davon darf man nur zeitweise Parken.


    Gefühlte Sicherheit. Wie immer.

    Bei manchen Radwegen kann ich noch nachvollziehen, dass man sich dort sicherer fühlt. Es gibt Radwege, die "nur" an den Einmündungen und Einfahrten wirklich gefährlich sind. Wer da eh immer Schrittgeschwindigkeit fährt, hat da wahrscheinlich wenig Probleme/gefährliche Situationen. Aber auf diesem Radweg läuft man ständig Gefahr von einer Autotür getroffen zu werden, vom entgegenkommenden Fahrrad (auf die böse Straße) abgedrängt zu werden (oder zu kollidieren), von einem Radwegparker angefahren zu werden und dann natürlich noch die Kreuzungsproblematik oben drauf. Ich stand schon oft als Fußgänger am Fahrbahnrand, um die Straße zu überqueren, und hatte mehrmals Situationen, wo nicht mehr so viel fehlte fürs Angefahren werden. Wenn man tatsächlich Anwohner ist und die Augen nicht verschließt, dann müsste man sehen, dass für die Autofahrer der Kantstein nur eine Rampe mit Beschleunigung ist.


    Aber Schmutzstreifen sind halt auch maximal kacke. Und da haben wir wieder die alten Probleme bei jeder Radverkehrsplanung: Willen + Platz

    Maximal kacke, finde ich nicht. Das würde ja heißen, dass das auf der gleichen Ebene wie der Ist-Zustand ist. Was wäre denn deine Lieblingslösung? Ich habe bisher jedenfalls keinen Favoriten.


    Platz ist knapp, außerdem fehlt dann auch noch der Wille, etwas wirklich gut zu machen für den Radverkehr. Parkende Autos vom Straßenrand holen, schon sieht die Sache mit den Schutzstreifen anders aus. Aber hey, das ist wohl noch schwerer zu vermitteln als Baumfällungen.

    Sind dir die Streifen zu schmal und/oder der Türbereich von 0,5m zu wenig?

    Zum Willen: Es wurde ein Meinungsbild erstellt, ob die Anwesenden bereit wären 5(<3%) Parkplätze in Fahrradstellplätze umzuwandeln. Es gab erstaunlich viele Befürworter (übrigens waren viele auch mit dem Rad gekommen). Es gab aber mehr Gegenstimmen. Der Wille fehlt hier bei den Anwohnern und damit auch bei der Politik. Ich denke nicht, dass es funktionieren würde, den Anwohnern die Parkplätze vor der Haustür plötzlich komplett zu streichen. Also im kurzfristigen Sinne und mit Kontrollen schon, aber die weiteren Auswirkungen finde ich nicht erstrebenswert. Ich glaube, dass man damit nur die Aggressivität der Betroffenen und ihres Umfelds gegenüber Radfahrern erhöhen würde. Ich denke, es braucht einfach noch mehr Zeit und einen höheren Radverkehrsanteil, bevor man die Stellplätze wegnehmen kann (und eine Parkraumbewirtschaftung, die das Parken im öffentlichen Raum unattraktiver macht und langfristisg zu weniger Stehzeugen führt). Insofern finde ich die aktuelle Lösung eine akzeptable Zwischenlösung (Ich will mir die Pläne allerdings nochmal in der angekündigten höheren Auflösung ansehen). Ohne Streifen würden alle außer den Hartgesottenen entweder auf dem Gehweg oder in dem 0,5m-Türbereich fahren. Mit den Streifen hat man es eben schwerer abseits des Streifens zu fahren und muss sich auf <1,5m-Abstand Vorbeifahrten einstellen (was aber auch im Mischverkehr oft genug passiert). Mein Eindruck nach der Veranstaltung gestern war, dass schon viel gewonnen wäre, wenn ein Teil der Anwesenden sich überhaupt mal auf die Fahrbahn traut.

    Die T30-Frage wurde übrigens wieder aufgrund des Busverkehr abgelehnt. Das ist was, dass man auf höherer Ebene mal ändern muss.

    Ein paar Leute fanden die Schutzstreifen wohl primär gefährlich, weil sie bei zugestelltem Streifen die Hindernisse umfahren müssen. Was anscheinend hier besonders unglücklich ist, da an einer Stelle oft mehrere Auflieger am Straßenrand stehen, die dann den Schutzstreifen blockieren würden. Da hofft man auf Kontrollen.

    Trotz allem: Ich versteh echt nicht, wie man den beidseitigen Radweg so toll finden kann.

    Oh man. Diese Leute. Zum Fahren auf der Fahrbahn: "Ich will noch länger leben!" Zum Wegfall des Radwegs: Die Kinder & die NXP-Ausfahrt! Und überhaupt: warum kann nicht alles bleiben wie es ist? Vor meinem Haus habe ich nie einen Unfall gesehen. Dann der Mann, der sich beschwert, dass die Planungen schon so fix sind, war bei Maßnahme X, Y und Z auch so. Wenn der so gut informiert wäre, muss er ja schon zig Mal gehört haben, warum etwas nicht so und so sein kann und dann müsste er entweder das Entfernen von Bäumen und Parkplätzen fordern oder sich bei den Planern bedanken, dass diese sich schon die Arbeit gemacht haben, diese Varianten auszufiltern. Evtl. würde es aber tatsächlich helfen, wenn manche Leute das Gefühl haben, sie könnten mehr mitentscheiden. Vielleicht begreifen sie dann irgendwann manche Zusammenhänge (wo ein Baum steht, kann kein Rad fahren z.B.).


    Wenn die Fahrbahn insgesamt so schmal ist, dass eine Anlage von seitlichen Schutzstreifen nicht in ausreichender Breite möglich ist (also nicht genügend Restbreite des Streifens außerhalb der Door zone), dann gehört da kein Schutzstreifen hin.

    Das halte ich hier auch nicht für die richtige Lösung. Naja, vielleicht ist die Straße ja doch überall breit genug...


    Was man dagegen tun kann? Auf die Politik und die Straßenverkehrsbehörden bei jeder sich bietenden Gelegenheite einwirken, damit dort endlich verstanden hat, dass man Radverkehr nicht fördert, indem man überall Pseudo-Radinfrastruktur hinklatscht.

    Das war jetzt nicht hilfreich. Ich fragte nach einer Lösung für diese Situation. Heute Abend zu sagen, dass alles kacke ist, ist keine Lösung. Ich hatte mich übrigens oben vertan: 4,5m Restbreite ist ein Soll, kein Muss.

    Hab's selbst gefunden: 4,5m sollen noch zwischen den Schutzstreifen sein. Und wenn das nicht gegeben ist, hat man doch in der Vergangenheit gern den Türbereich in den Streifen verlegt. Das könnte hier wieder passieren und meine Frage ist, was man dagegen tun kann. [Edit: Hier stand ursprünglich, dass es 4,5m sein müssen. Also eine Lösung wäre, den Soll-Teil zu ignorieren]

    Breit genug und so ist ja klar. Ich glaube nur, dass die Straße nicht breit genug ist, dass man Radfahrstreifen außerhalb des Türbereichs aufmalen kann und dann trotzdem noch zwei volle Fahrspuren da sind. Deswegen fiel mir Soest ein, weil es dort ja auch so ist, dass der Schutzstreifen mitten durch die Spur läuft. Ich konnte mich nur nicht mehr an die Details erinnern. Ist es nicht so, dass bei beidseitigen Schutzstreifen noch eine gewisse Mindestbreite der Fahrgasse bleiben muss?

    Mischverkehr in der 30-Zone halte ich für unproblematisch und wie @Gerhart schreibt, klappt das jetzt schon ganz gut. Bisher hatte ich da keine Erziehungsmaßnahmen von Autofahrern und da jetzt schon so viele Fahrradfahrer (in beide Richtungen) auf der Fahrbahn fahren, denke ich, dass die Hürde für "Umsteiger" nicht so hoch ist, auf der Fahrbahn zu fahren. Es wird sicherlich wie überall auch wieder Radfahrer auf dem Gehweg geben, aber ich denke, dass das insgesamt weniger sein werden als jetzt, weil jetzt viele Radfahrer auf den Gehweg ausweichen oder auf dem Gehweg neben dem Radweg fahren.

    Hier sind ein paar mehr Informationen. Auf den ersten Blick sieht es so aus, als wenn es im bisherigen 30-Zone-Bereich (zum Grandweg hin) Mischverkehr gibt und der bisherige Radweg zum Parkplatz wird und im 50-Bereich scheint es Schutzstreifen im Türbereich zu geben. Die Skizzen haben allerdings auch eine sehr niedrige Auflösung.