Beiträge von Vorstadt Strizzi

    ... und zum neueren VEP


    Es gibt keinen geltenden VEP.
    Was du da verlinkst ist eine hingeschluderte Powerpoint-Präsentation von Huber aus der BWVI zu Verkehrsentwicklungsplanung.

    Da steht drin, das und warum es irgendwie schon gut wäre, wenn HH Verkehr planen würde. Und auch, dass ein Verkehrsentwicklungsplan (VEP) für HH seit langem gefordert wird.

    Ob der "Verkehr" mehr oder weniger geworden ist, lässt sich daraus nicht schließen.

    S.4 ist süß:

    "Herausforderung Verkehrswachstum" heißt es dort, und nicht Verkehrsrückgang.

    Die Lösung im bewährten Polit-/Verwaltungssprech:

    "Wachstumspotenziale müssen konsequent genutzt und die Kapazität ausgebaut werden."

    Haben die Zulassungszahlen, wie BILD behauptet, zugenommen, dann ist davon auszugehen, dass zumindest die Unwirtlichkeit Hamburgs durch den stehenden MIV (Platzverbrauch, Unfälle durch sichtbehinderndes und verkehrsgefährdendes Parken) ebenfalls zugenommen hat.

    ich denke auch, es reicht BILD nicht, dass die Politiker, von CDU bis GAL, eh eine autofreundliche Politik machen. BILD will, dass sie sich auch zum Auto bekennen.

    Und nicht: Links blinken, rechts abbiegen, d.h. Autos als doof darstellen, aber alles für Autos tun.

    Ich bin mir nicht klar über die Bild-Aussage.

    1. Man darf Zahlen von BILD nicht ernstnehmen.

    2. Andererseits passt es gut zu Scholz, SPD und der übrigen Autolobby-Politik, einfach zu behaupten, dass die Autos weniger würden, natürlich dank ihrer weisen Politik. Klingt doch beruhigend.

    In Wirklichkeit machen sie knallharte MIV Politik, die Zulassungszahlen steigen und sie behaupten nur das Gegenteil.

    Gestern eine kleine Notiz im Abendblatt: Der Daimler Konzern spendet auch dieses Jahr wieder an die Parteien: Am meisten an CDU/SPD, dann zu gleichen Teilen an CSU/GRÜNE/FDP.

    Kiel beteiligte sich von 2010 bis 2012 zusammen mit den Städten Esbjerg, Kolding, Middelfart, Svendborg und Flensburg am EU Interreg 4A Projekt Radeln ohne Grenzen.

    In dem Rahmen wurde 2012 eine Umfrage in Kiel durchgeführt. Ich finde die ziemlich gut gemacht, mit, wie ich glaube, für Kiel-Kenner interessanten Ergebnissen.

    Holtenauer Straße.

    Irgendwo hieß es mal, Kiel setze voll auf Radstreifen. Ich komm da leider nur noch selten hin.
    Aber im Rahmen meiner Auseinandersetzung mit Radstreifen hab ich mir diese Umfrage, insb. S. 33, mal angeguckt und die unter "Wo fühlen Sie sich besonders unsicher?" 10 meist genannten Strassen auf Google angeschaut.
    Das waren fast alles Radstreifen. Sind die in Kiel so schlimm?

    Verstehe ich es richtig, dass die Position des Ampelmastes entscheidend ist, ob ich fahren darf oder nicht?

    Vorbehaltlich, dass ich dir ein mögliches Ticket nicht bezahle:

    Ja, bei der gemeinsamen Signalisierung mit dem Fußverkehr dürfen Radfahrende bei einer durchgängigen Radverkehrsführung im Seitenraum außerhalb der Signalisierung abbiegen (bzw geradeaus fahren), weil der signaltechnisch geschützte Bereich sich erst auf die Fahrbahn bezieht .
    Klammer von mir, S.22 Münster

    Stau.
    Die A7 ist von morgens bis abends vollgestaut. Das stopft sich z.Zt. durch den ganzen Westen Hamburgs.

    Der Grund: Die mit 36 000 Fahrzeugen/Tag, davon 12 000 LKW, mit Abstand wichtigste Ost-West Verbindung innerhalb des Hafens, die Köhlbrandbrücke, wird grundinstandgesetzt und neu asphaltiert. Bis Oktober: Pro Richtung nur 1 Fahrstreifen.
    Geheimtipp für automobile innerstädtische Pendler: Großraum Hamburg weiträumig umfahren

    Fest steht, dass sowohl Bramfeld/Steilshoop als auch Lurup/Osdorfer Born eine Bahnanbindung
    brauchen.
    Trotzdem finde ich die art und weise, wie das in HH diskutiert wird, nervig und ermüdend.

    Immer wieder, immer die gleiche Leier. U4 hafencity, Stadtbahn, Busbeschleunigung, jetzt U5 vs stadtbahn.

    Die erste Frage wäre die nach einem Verkehrskonzept für Hamburg. Es gibt keins. Hunderte von Millionen, Milliarden werden ausgegeben, ohne Konzept, ohne Sinn und Verstand. SPD, GAL, CDU, Die Linke, niemand will sich der Diskussion: "Wie weiter mit dem Verkehr, wie weiter mit dem MIV in HH?" stellen.
    Niemand fragt: Wie stellen wir uns den Verkehr in 20 oder 30 Jahren vor? Stattdessen wird ständig eine neue verkehrspolitische Sau übern Rathausmarkt gejagt.

    Die Busbeschleunigung ist kaum zu Ende, da kommt die U5 (SPD)/Stadtbahn (CDU/GAL). Alle machen verkehrspolitisch auf hyperaktiv. Lieber spielen sie Schweinetreiber und jagen die nächste Sau den Fleet entlang um von ihrer lähmenden Entschlusslosigkeit abzulenken, als dass sie eine Diskussion über ein Verkehrskonzept incl Rolle des Fahrrads / des MIV aufkommen lassen.

    Hamburg kommt das teuer. 265 Mill für Busbeschleunigung. Nutzen? Kaum messbar.
    Hätte man diese 265 Mill€ in Radinfrastruktur investiert, z.B. ähnlich der von mir vorgeschlagenen 240 km Radschnellwege, meinethalben auch anders oder abgespeckt, das Ergebnis wäre weit durchschlagender gewesen.
    Die Verringerung des MIV durch den Umstiegseffekt aufs Fahrrad hätte die Busse um ein Mehrfaches höher beschleunigt als die Umsetzung dieses Programms.
    Die verbauten 265 Mill wurden deshalb ausgegeben, um den Anteil des MIV am Verkehr weiterhin hoch halten zu können und den Bus trotzdem noch irgendwie durchkommen zu lassen.

    Auch die U5/die Stadtbahn muss im Rahmen eines Verkehrskonzepts für Hamburg stehen.

    Es sind einige Fragen zu klären:

    Stellt man sich Mobilität hauptsächlich im ÖPNV oder doch eher im Individualverkehr vor?

    In dem, was als westliche Zivilisation bezeichnet wird, bevorzugen die Menschen individuelle Lösungen.

    Eine Substitution des MIV durch den ÖPNV findet aufgrund dieses kulturellen Hintergrunds wenig statt.
    Folgerichtig hat die Substitution des MIV in westlichen Ländern und Städten dort den größten Erfolg, wo attraktiver Individualverkehr zwar ohne Auto, aber mit freier Zeitwahl und, ganz wichtig, als
    "ad hoc door to door"-Verkehr angeboten wird. Dort wo es gelingt, den MIV in nennenswertem Umfang zu substituieren, dort geschieht das mit einer guten Radverkehrspolitik.

    Die U5/die Stadtbahn müssen also im Umweltverbund gedacht, geplant und finanziert werden.
    Das bedeutet hinsichtlich der Finanzierung, dass die Projekte des Umweltverbundes, nämlich Fußverkehr/ÖPNV/Radverkehr sich nicht gegenseitig finanziell kannibalisieren oder blockieren dürfen.

    Ich kenne die Fahrgastaufkommen-Analysen nicht.

    Es ist aber so, dass ein Radschnellweg mit der Kapazität von 1000 Radlern/Std eine U-Bahn mit 4 Zügen/Std ersetzt. Zu einem Bruchteil der Kosten, einem Bruchteil der Planungs- und Gestehungszeit.

    Eine kombinierte Stadtbahn /Radverbindung wäre kosten- und kapazitätsmässig einer U-Bahn weit überlegen. Sie hätte auch ein ungleich höheres Potential, die Stadt vom MIV zu entlasten.
    Gut möglich, dass sie sich durch die freiwerdenden Flächen, die durch die Entlastung vom Verkehr entstehen, sowie durch wertiger werdende Flächen (in Teilen) selbst finanziert.

    Ist genug Geld da, spricht natürlich auch nichts gegen eine kombinierte U-Bahn /Radschnellweg-Lösung.

    (in unserer Stadt wurden mehrere Strassen mit vergiftetem Baumaterial belegt, ist natürlich nicht normal, wäre aber nie passiert, wenn dort Felder noch Felder wären). Warum müssen wir Agrarfläche opfern in einem Stadt, wo die Bevölkerung schrumpft?

    Na ja, Agrarflächen. Dann würden die Flächen mit Gülle vollgepumpt, (deren Nitrate und Medikamentenrückstände das Trinkwasser vergiften), damit der Mais für den Biodiesel besser wächst.

    Also, mir geht's wieder besser.
    Zu Rad- und Verkehrsthemen könnte ich schon eher mehr als minder fundiert etwas sagen.
    Da habe ich mir einige Megabyte reingezogen in den letzten 3 Jahren.
    Allerdings, wie ich feststellen musste, spreche ich der sich typischerweise auf einem Radblog tummelnden Leserschaft nicht immer aus dem Herzen.

    Gegenseitig lektorieren ist nicht einfach. - Und Texte ablehnen, wenn man sie schlecht geschrieben findet, ist auch nicht einfach.

    Malte, versau dir den Blog nicht.

    Im Abendblatt, und dann auch noch im PI-Teil, war heut schon wieder so eine tödlich "witzige" Anti-Radler-Glosse: Eh alles Irre, im Prinzip nicht schade drum, außerdem fahren sie dir eh von selbst ins Auto, ob du aufpasst oder nicht ist auch egal, kanns eh nix machen ...

    Wer Hamburg kennt, weiß um den Schrecken, den Pinneberger im HHer Strassenverkehr verbreiten (Autokennzeichen PI).
    Unter Pinnebergern so eine "Glosse" zu verbreiten, liebes Abendblatt, kommt fast einer Aufforderung zur Lynchjustiz gleich.

    Ich hätte auch nichts dagegen, dass "bei Rot fahren" für Radfahrer zu legalisieren. Wenn eine rote Ampel für Radfahrer die Bedeutung von "Vorfahrt gewähren" hätte, dann könnte das m.E. funktionieren.


    Ich glaube nicht, dass das funktioniert.

    Man darf den Effekt nicht vergessen, den das auf alle Verkehrsteilnehmer, besonders auf die Autofahrer hat.
    Die Rote Ampel, deren Autorität in den letzten 20 jahren eh schon gelitten hat, würde noch viel weniger als sakrosankt gelten. Viele Autofahrer würden sich benachteiligt vorkommen, auf jeden Fall würden Rote Ampeln auch von Kfz noch weniger als ohnehin schon beachtet werden.
    Insgesamt würden die Nachteile eines noch unberechenbareren und damit noch gefährlicheren mot. Verkehr die Vorteile weit überwiegen.
    Und das nur aus Radlersicht betrachtet.
    Aus Fußgängersicht wäre der Vorschlag wohl eh indiskutabel.

    Würdest Du als Radfahrer auf der Fahrbahn weit links zur Mittellinie fahren, wenn die Fahrbahn eine leichte Linkskurve macht, damit andere Radfahrer nicht auf die Idee kommen unmitelbar vor die auf den Gehweg zu wechseln?

    Ich bin mir nicht sicher.
    Manchmal bin ich auch sauer, wenn, besonders auf meinen Leib- und Magenwegen. alle "nichts schnallen" und sich "illegal" verhalten, nur ich nicht! ;)
    Dazu kommt: Besonders den "schnellen Hirschen", die rücksichtslos jede Gefährdung anderer für jeden noch so kleinen eigenen Vorteil in Kauf nehmen, mache ich nur ungern Platz - egal ob Kfz oder Rad.

    Aber wahrscheinlicher ist: Wenn ich wüsste, dass andere Radler ständig da unmittelbar vor mir rechts die Abkürzung über den Bürgersteig nehmen, würde ich schon vorher antizipierend nach links ausweichen und das evtl. auch kommunizieren. Schon aus Selbstschutz.

    Denn wahr ist auch: Die Radverkehrsführung dort ist sehr bescheiden. Der geradeausfahrende Radfahrer wird, wenn ich das richtig sehe, völlig unnötig in eine S-Kurve mit recht kleinen Radien gezwungen.
    Dort wäre das Überholen noch einmal gefährlicher. Insofern kann man auch sagen, die Abkürzung über den Bürgersteig wird, wie in HH üblich und gar nicht anders möglich, als Überholspur genutzt.

    etzt darf man spekulieren, ob der Radweg nun benutzungspflichtig war (oder nicht) und ob der Radfahrer nun tatsächlich seine Fahrtrichtungsänderung dem nachfolgenden Verkehr nicht angezeigt hat (oder doch).
    Es ist sicherlich zu kurz gegriffen, hier die Schuld am Unfall der Anlage eines linksseitigen Radweges zu geben - versucht bin ich dennoch.


    Sicher ist nur die Fahrbahn.

    Erwischt hat's ihn offenbar im Mischverkehr beim Linksabbiegen.

    Der ist nicht auf dem linksseitigen Radweg verunglückt. Der wollte lt Meldung dahin. Er wollte lt Meldung von der Fahrbahn flüchten, hat's aber nicht mehr geschafft.

    Wie auch immer. Aus einer Zeitungsmeldung über einen Fahrradunfall überhaupt irgendetwas zu folgern, und dann auch noch allgemeine Weisheiten, das halte ich nicht für der Weisheit letzten Schluss.