Beiträge von Rad

    Den Jungfernstieg befahre ich regelmäßig (zweimal pro Werktag) ganz normal, also auf der Fahrbahn. Deshalb kann ich nicht ganz mitreden, denn ich benutze die anscheinend als Radverkehrsführung gemeinten Straßenteile nicht. Es geht ganz prima, da ist viel Platz. Reichlich genug für alle. Wenn nicht, dann ist Stau, und es macht eh keinen Unterschied.

    Die Busspur auf der wasserabgewandten Seite ist übrigens, wie ich mich zu erinnern glaube, streckenweise nicht für den Radverkehr freigegeben. Da fehlen vermutlich Schilder. Ich gucke morgen. (Ich hatte in den letzten Jahren gelegentlich den Eindruck, dass der eine oder andere Bus meinetwegen schon Hundertstelsekunden einsparen konnte, weil er rechts neben mir die Haltestellen bereits anfahren konnte, ohne sich hinter mir gedulden zu müssen.)


    Hat man sich eigentlich auch mal Gedanken zu der Problematik gemacht, dass der tolle Radweg ungefähr drei Monate im Jahr wegen diverser Veranstaltungen überhaupt nicht genutzt werden kann?

    Ich habe in den letzten Jahren deswegen einige Mal bei der StVB vorgesprochen. Folgende leichten Verbesserungen meine ich zu beobachten (und hoffe ganz doll, dass stetige, höfliche Anfragen doch etwas helfen!):
    - Früher war die wasserabgewandte Seite oft trotz Sperrung freigegeben für Busse, Taxis, Lieferverkehr, Ameisen und Marsianer ... aber nicht für Fahrräder. MSDWGI. Das war letztlich mal korrekt beschildert.
    - Inzwischen ist die wasserseitige Fläche bei Veranstaltungen alle paar Meter mit Z239 beschildert. Früher stand da Z237 Ende - was ja suggerierte, dass es jeweils bis zu dem Schild einen benutzungspflichtigen (!) Radweg gegeben hätte, durch die Buden hindurch.

    In den letzten Monaten fanden häufig Demos statt, für die der Jungfernstieg spontan gesperrt wurde. Jedes Mal habe ich das Personal in den quer geparkten Polizeifahrzeugen befragt, ob die Sperrung für alle Fahrzeuge gelte, oder nur für Kraftfahrzeuge. Sie haben mich jedes Mal zum Weiterfahren aufgefordert. Das war aber nicht klug, weil viel zu gefährlich. Ich hab's nur ein einziges Mal versucht und dann freiwillig geschoben. Warum habe ich eigentlich noch gefragt? Vielleicht unbewusst, um darauf hinzuweisen, dass Fahrräder "mitgedacht" werden müssen, weil es nervt, ständig bei Planungen vergessen zu werden? Ich weiß es nicht. Es war eher so eine Art Routine.


    Alles in allem sind am Jungfernstieg Extrabehandlungen für den Radverkehr m.E. völlig überflüssig. Es geht, wie ziemlich überall, prima auf der Fahrbahn. Versucht es ruhig! Wenn es sich wirklich mal sehr staut, was bei Veranstaltungen durchaus vorkommt, kann man schieben. So lang ist der Jungfernstieg ja nun wirklich nicht. Oder man wartet mit den anderen Fahrzeugen und genießt das bunte Treiben rundherum.