Beiträge von Epaminaidos

    Na zumindest hat das Amt inzwischen geantwortet: "Sollte eigentlich alles schon abgebaut sein".

    Es ist wirklich spannend, wie viele illegale Verkehrsführungen man an dieser Stelle aufbauen kann. Heute schon wieder etwas neues:

    Fahrbahn für den Radverkehr gesperrt und gelbe Linien führen direkt auf den reinen Gehweg. Auch außerhalb des sichtbaren Bereichs ist kein Blauschild in irgendeiner Form vorhanden.

    Wundert sich da noch jemand, dass viele Radfahrer denken, dass man auf dem Gehweg fahren darf.

    Offenbar lassen sich Fixies doch nicht anständig abbremsen?

    Mir ist vor einigen Tagen der erste Fixie-Fahrer ohne Bremsen in freier Wildbahn begegnet und ich hatte das zweifelhafte Vergnügen, das "Skidden" zu beobachten.
    Mein ganz persönliches Fazit: Für den Zirkus vielleicht noch ganz nett, für überraschende Gefahrensituationen nur lächerlich.
    Ich hoffe, Richter sehen das bei einem Unfall, bei dem Bremsen irgendwie geholfen hätten, dann genauso.

    Diesmal:
    Ein benutzungspflichtiger gemeinsamer Geh- und Radweg, der beidseitig vollständig durch Bauzäune eingeschlossen ist.

    Heute war die Führung schon wieder anders - aber genauso falsch. Aus dem benutzungspflichtigen Geh- und Radweg wird plötzlich ein reiner Gehweg. Auch wieder ohne Ausweichmöglichkeit.
    Besonders schade ist die dahinter stehende Botschaft: Ist ja nicht so schlimm, einfach auf dem Gehweg zu fahren.

    Wäre es nicht sinnvoller, Radfahrern endlich mal deutlich zu machen, dass der Gehweg für sie tabu ist?

    Na zumindest hat das Amt inzwischen geantwortet: "Sollte eigentlich alles schon abgebaut sein".

    Innenraumfilter: die luftigen Versprechen der Autohersteller

    Wenn Studien die Schadstoffbelastung von Auto- und Radfahrern vergleichen, steht da meistens irgendwo sinngemäß: "In Innenräumen von Autos reichern sich die Schadstoffe an. Trotzdem atmen Radfahrer mehr Schadstoffe ein, da sie aufgrund der Anstrengung mehr atmen.".
    Ist schon schön, dass offensichtlich Bedarf an sauberer Luft besteht. Jetzt müsste sich nur noch der Staat an die Spitze dieser "Bewegung" setzen und diese gute Luft auch den Fußgängern und Anwohnern zu Gute kommen lassen. Also endlich die Grenzwerte durchsetzen anstatt weiter auf Zeit zu spielen. Der erste VW-Kunde darf ja anscheinend sein Auto endlich zurück geben, nachdem der Hersteller jetzt satte 8 Monate Zeit hatte, den Mangel zu beheben. Besonders viel ist ja bisher nicht passiert.

    2.800 Euro Geldstrafe

    Die absolute Höhe der Geldstraft sagt recht wenig aus. Viel interessanter ist die Anzahl der zu Grunde gelegten Tagessätze, die leider nicht genannt wird.
    Der eigentliche Skandal ist aber doch, dass trotz des Vorwurfs der fahrlässigen Tötung das Verfahren einfach so eingestellt werden solllte.
    Auch finde ich es beunruhigend, dass das Gericht dem Fahrer eines LKW zubilligt, bei fehlender Sicht auf Fußgänger und Radfaher einfach blind zu fahren - wenn auch langsam.

    Dann filmt man halt mit einer Dashcam oder Helmkamera weil man seinen eigenen Fahrstil analysieren und verbessern möchte.

    Vor Gericht funktioniert das so einfach aber nicht. Der Richter ist frei in seiner Entscheidungsfindung. Wenn er eine Aussage für Blödsinn hält, darf er sie auch genau so bewerten.
    Wenn man diese Story wirklich gut rüberbringt, kann das funktionieren. Es ist aber gar nicht so einfach, so ein Märchen gegenüber einem kritischen Nachfrager wirklich glaubwürdig aufrecht zu erhalten.

    So ein oder zwei erläuternde Sätze dazu fände ich hilfreich.

    Wenn man eine Korrelation aus vorliegenden Daten ermitteln möchte, kann man das nur mit einer bestimmten Unsicherheit tun. Nimmt man beispielsweise zwei Mengen von Zufallswerten, könnten sie ja auch bei einer kleinen Stichprobe zufällig scheinbar korrelieren. Also muss sich ein Statistiker immer überlegen, mit welcher Zuverlässigkeit (=Konfidenzintervall) er seine Aussagen treffen möchte. Wenn ein Statistiker dann sagt "das korreliert", meint er meist "das korreliert mit 95% Sicherheit".
    In der Praxis bedeutet das, dass das Vorgehen bei der Suche nach der Korrelation wichtig ist. Macht man das ordentlich, dann überlegt man sich erst, was korrelieren könnte und prüft danach. Wenn dann tatsächlich die Messwerte eine Korrelation ergeben, darf man von "zu 95%" sicher reden.
    Arbeitet man nicht sauber, wirft man einfach einen Haufen Werte in ein Statistiktool und sucht ungesteuert nach beliebigen Korrelationen.
    Macht man das mit 20 verschiedenen Werten, gibt es ca. 200 mögliche Kombinationsmöglichkeiten, bei denen eine Korrelation gefunden werden könnte. Selbst wenn es überhaupt keinen Zusammenhang zwischen den Werten gibt, spuckt das Statistiktool bein einem Konfidenzintervall von 95% in 5% der Fälle eine falsche Erfolgsmeldung aus. Oft genug stellt sich der Untersuchende dann hin, und faselt etwas von "diese 10 Kombinationen korellieren mit 95% Wahrscheinlichkeit". Das ist dann natürlich offensichtlicher Blödsinn.

    Es gibt sogar eine "Studie" dazu, in der Forscher genau das absichtlich gemacht haben: 20 Werte aus einer bestimmten Region mit 90% Konfidenzintervall. Das gab nicht weiter überraschend 20 Korrelationen. Diese 20 haben sie dann mit Werten aus einer anderen Region "überprüft". Übrig blieben wie zu erwarten zwei Korrelationen. Aber von denen könnte man behaupten, dass sie in zwei voneinander unabhängigen Untersuchungen bestätigt wurden :)

    In dem ersten Bericht finde ich am Schlimmsten, dass gegen einen zufälligen Passanten auch wegen Körperverletzung ermittelt wird.

    Das ist der Teil der Geschichte, den ich am wenigsten verstehe.
    Ich finde es ja schon sehr ungewöhnlich, dass ein Autofahrer einen Radfahrer verprügelt, der nur "HEY" gebrüllt hat. Eigentlich ist dafür noch eine saftige Beleidigung oder ein Kontakt zum Auto nötig. Aber da draußen gibt es genug Irre, so dass man auch mal an den falschen geraten kann. Keine Ahnung. Aber dann?
    Der Autofahrer springt aus dem Auto und fängt aus Sicht von Passanten vollkommen unprovoziert an, einen Radfahrer zu verprügeln. Und ein Passant denkt sich: "Schön, das wollte ich schon immer mal machen!" und prügelt mit?
    Ausschließen kann man natürlich nichts. Aber für mich wirkt das nicht sonderlich glaubwürdig.

    Die Ermittlungen werden hoffentlich etwas Licht in die Angelegenheit bringen und wir werden wohl nie davon erfahren.

    Genau zeitgleich zum Volksentscheid soll die Kampagne laufen.

    Es wurden dafür sogar gerade Gesetz geändert. Bisher durften keine Steuergelder eingesetzt werden, um Werbung gegen Volksentscheide zu machen.
    Für die Gewaltenteilung ist das absolut nicht gut. Nach dem Grundgesetz ist das Volk der Souverän und wählt in freier Entscheidung die Legislative. Diese wiederum wählt die Exekutive, die die erlassenen Gesetze ausführt.
    An der politischen Willensbildung des Volkes wirken die Parteien aus eigenen Mitteln mit, damit der Wähler eine gut informierte Entscheidung treffen kann.
    Was ist nun passiert?
    Die Exekutive wurde ermächtigt, das Volk mit Steuergeldern politisch in ihrem eigenen Sinne zu beeinflussen. Sie ermächtigt sich damit quasi selbst - und nutzt dafür die quasi unerschöpflichen Steuergelder. Das ist keine gute Entwicklung.

    Was besagt diese Konstruktion eigentlich?
    "Rechts um die Ecke ist Durchfahrt verboten für Radfahrer. Zusätzlich ist der Radweg durch Absperrung gesperrt".
    Was ist gemeint?
    "Radweg hier gesperrt, aber wenn Sie rechts fahren, kommt ein benutzungspflichtiger gemeinsamer Geh- und Radweg."
    Das habe ich aber erst gemerkt, als ich mich schon längst in den Stau auf der Fahrbahn eingereiht hatte.

    Bei der Beispielszene könnte ich richtig kotzen

    Die ist gestellt. Ich zumindest fahre normalerweise nicht mit einer Gopro außen auf der Windschutzscheibe herum.

    Ich bin in dem Fall übrigens ganz beim WDR: Es ist lächerlich, eine neue Unterführung 50cm zu schmal zu bauen. Ohne entsprechende Beschilderung oder eine Ampel ist das bestimmt auch nicht zulässig.

    Welche Entwicklungsstufe ist für Deutschland (und ähnlich entwickelte Länder) die nächste?

    Wir sind uns wohl einig, dass mehr Radverkehr gewünscht ist und diskutieren gerade darüber, wie man das erreicht.
    Wenn ich mich nicht irre, vertrittst Du die Ansicht, dass man das ohne gute Radwege schaffen kann, oder?
    Die Beispiele aus Europa tust als zufällige Koinzidenz ab und bringst Indien als Erfolgsbeispiel.
    Letzteres ist einfach falsch. Über ersteres kann man diskutieren.
    Es fällt mir aber schwer. Denn die Länder mit dem höchsten Radverkehrsanteil haben nunmal einfach die beste Infrastruktur. Fragt man die Verantwortlichen in Kopenhagen, wie es dazu kam, sind die Antworten eindeutig: "Wir haben Radwege gebaut und dadurch kam der Radverkehr". Ich sehen keinen Grund, daran zu zweifeln. Ganz im Gegenteil: Die vielen Gehwegradler zeigen, wie stark der Bedarf an einer Infrastruktur abseits der Fahrbahn ist.