Beiträge von patrislav

    Ich glaube, in Deutschland wird es wegen dieses angeheizten Klimas selbst zwischen Radfahrern nie eine große "Bewegung" geben, die zu sprunghaften Verbesserungen führt.

    Die Leute beim Volksentscheid Fahrrad haben es genau richtig gemacht, indem sie diese dämliche Separierungsdiskussion von vornherein ausgeklammert haben. Die haben Forderungen aufgestellt, daß die Fläche gerechter verteilt werden soll, die Radfahrer sich schnell, sicher und komfortabel fortbewegen können, die Infra eine Mindestbreite von soundsoviel Metern haben und NICHT auf Kosten der Fußgänger gehen soll. Ob das ganze jetzt als PBL, auf Bürgersteigen oder sonstwie umgesetzt wird, haben sie in weiser Voraussicht offen gelassen und damit sowohl die VC-Fraktion als auch die Separierungsfraktion an Bord geholt.

    Die FDP (bzw. Frau Leutheusser-Schnarrenberger) hat uns jahrelang vor der Vorratsdatenspeicherung bewahrt.

    Ja, das waren noch Zeiten.

    Inzwischen hört man von der FDP rein gar nix mehr zum Thema Bürgerrechte, deswegen ist es m.M.n. eine rein wirtschaftsliberale Partei geworden.

    Das Thema der Bürgerrechte haben sie kampflos und völlig ohne Not ihren "Gegenspielern", den Grünen, überlassen.
    siehe z.B.

    Der Bürger darf bei der Wahl seines Verkehrsmittels nicht eingeschränkt werden

    ...

    Ich glaube nicht, dass diese liberale Position, man dürfe die Freiheit eines Menschen nicht einschränken, unbedingt die Prämisse der Verkehrspolitik sein sollte.

    Ich denke da muss man unterscheiden zwischen einer echten liberalen Position, die für echte Wahlfreiheit steht, und der autofixierten Position der FDP.

    Ich finde den Freiheitsbegriff ganz nett, der besagt, dass die Freiheit des Einzelnen genau so weit geht, bis man die Freiheit eines anderen einschränkt. Wenn die Stadt mit Autos überquillt, die diese Stadt mit Lärm und Abgasen verpesten, Menschen überfahren, und dafür sorgen daß Leute sich nicht aufs Fahrrad trauen. Wer schränkt dann die Freiheit von wem ein?

    Man muss einfach verstehen, daß die FDP keine Freiheitspartei ist, sondern eine wirtschaftsliberale Partei. Dann versteht man auch, daß deren Position keine liberale Position ist. Die FDP ist in etwa so liberal, wie die SPD sozial und die CDU christlich ist...

    Ich habe noch den leisen Verdacht, dass man bei Hamburg den Hafen in die Flächenrechnung miteinbezogen hat. :whistling:

    erstens das, und zweitens sind die peripheren Stadtteile à la Rissen, Duvenstedt, Fischbek &co. sehr dünn besiedelt und eher wie kleine Dörfer strukturiert. Die gehen auch in die Statistik mit ein, haben aber mit der Realität in den dichter besiedelten Stadtteilen nicht viel zu tun.

    Ich hab da mal kurz drin herumgekürzt: Ich bin immer noch der Ansicht, dass diese Erfahrungen in Hamburg besonders schlimm sind. Hier unten ist (mir) das mit dem bedrängen, abdrängen und schneiden schlicht unbekannt.

    Weil hier immer mehr Menschen in ihren Autos um den öffentlichen Raum konkurrieren. Das ist dasselbe, wie wenn in der Massentierhaltung jedes Huhn nur ein paar Quadratzentimeter Platz hat. Die hacken sich auch gegenseitig die Augen aus.


    Bei den besonders renitenten Vertretern des Radls frage ich mich ja schon manchmal, ob die alle in der Nähe des Arbeitsplatzes wohnen oder Home-Office betreiben können...

    Sagen wir mal so, wenn zumindest diejenigen die nicht weit pendeln müssen, auf das Auto verzichten würden, dann wäre schon sehr viel gewonnen.

    Hier in HH haben in der Rush Hour gefühlt ca. 80% der Pkw ein HH-Kennzeichen.

    Ich finde das eh lustig, daß man sich in DE bereitwillig den Privatbereich abschnorcheln läßt (Vorratsdatenspeicherung, Telefonüberwachung etc.) weil "man hat ja nix zu verbergen", aber im öffentlichen Bereich ganz dolle Befindlichkeiten hat (StreetView, Dashcams, Kennzeichenerfassung, ...)

    Je nach deiner Definition von "längere Strecke":
    Den Friedrichshulder Weg find ich super, zwischen Elbgaustr. und Krupunder, fahre ich jeden Tag zur Arbeit.
    Für Kfz ist es eine Sackgasse, deswegen sind da nur Anlieger unterwegs. Finde ich total super, es sollte viel viel öfter so gemacht werden.

    An schönen Tagen gibt es 2-3 Gassi-Geher, die können wegen der Breite der Straße aber komfortabel umkurvt werden.

    Ich wüsste ja gerne, welche Lösung die CDU denn gewählt hätte

    Die CDU-Lösung ist doch offensichtlich: einfach da hinziehen, wo die CDU-Klientel wohnt, in den Speckgürtel. Da ist die Luft noch in Ordnung. Sollen sich die Stadtbewohner nicht so anstellen - wenn sie keine Lust auf dicke Luft haben können sie ja auch nach Lemsahl, Volksdorf & co. ziehen. Selbstgewähltes Schicksal!

    SOLLTE der Radverkehr in Hamburg sich auch die nächsten Jahre weiterhin so steigern, wie bisher, kommt "die Politik" gar nicht drum herum, die Infrastruktur für den Radverkehr umfangreich zu verbessern.

    Sollte der Radverkehr in HH sich weiterhin so steigern, wird sich die Politik auf die Schulter klopfen und es als ihren Erfolg werten! Offensichtlich ist die Infrastruktur doch super, wenn der Radverkehrsanteil steigt, oder nicht? So oder ähnlich wird die Politik es jedenfalls interpretieren.

    Ich habe heute morgen beim Vorbeifahren nochmal genau hingeguckt (hatte aber leider keine Zeit, ein Foto zu machen).
    Erstmal: ja, da ist noch die Schranke mit [Zeichen 250]
    ABER: auf diesem "Bypass", wo man rechts neben der Schranke vorbeirollen kann, ist fett ein Fahrrad-Piktogramm auf den Asphalt gemalt.

    So nach dem Motto, Autos müssen draußen bleiben, aber Radler dürfen hier durchfahren.
    Daher bin ich fest davon überzeugt, daß statt [Zeichen 250] eigentlich [Zeichen 260] gemeint ist, aber nur entweder grad das Schild nicht da war oder man die Stelle mit der in Hamburg üblichen Denke "Fahrräder sind doch keine Fahrzeuge" geplant hat.