Beiträge von Christian F

    Die Sache ist simpel: In den Niederlanden bekommen Fahrschüler beigebracht, die Tür nicht mit der Hand zu öffnen, die der Tür am nächsten ist, sondern mit der anderen Hand. Steigt also der Fahrer links aus, nimmt er nicht die linke Hand, sondern die rechte. Der Effekt: Er dreht sich nach links rum, der Blick geht automatisch nach hinten. Einen sich eventuell nähernden Radfahrer erkennt er so.

    Ich will solche Berichte nicht mehr lesen. Ich will nicht dass solche Unfälle passieren. Wie kann es sein, dass einer zwischen einer Gruppe Kinder durchfährt (nichts anderes war es ja, wenn die meisten auf dem Radweg fahren und zwei davon rechts auf der Fahrbahn) und "nicht mehr bremsen kann"? Und ich will nicht solche verharmlosenden Formulierungen:

    Ein 14 Jahre altes Mädchen wurde vermutlich durch den ausweichenden Pkw touchiert und kam dadurch zu Fall und wurde leicht verletzt.


    (Quelle)


    Ein Unfalltod betrifft im Schnitt 113 Menschen [...]

    "Nicht angepasste Geschwindigkeit ist die Unfallursache Nummer eins"


    Wie kann eine Gesellschaft das einfach hinnehmen?

    • Bayern bekommt seine erste Fahrradautobahn. Das Pilotprojekt soll in München entstehen - und bis nach nach Garching führen.
    • Vier Meter breit und zweispurig soll der Radschnellweg werden, er soll auch in Kurven für Geschwindigkeiten von bis zu 30 km/h geeignet sein.
    • Der Baubeginn ist für 2019 vorgesehen, Kostenpunkt: 34 Millionen Euro

    Sprich, die Ampel gilt für mich, wenn ich dort links in die Fahrradstraße abbiegen möchte. Gehe ich richtig in der Annahme, dass ich trotzdem erst an der vorderen, roten Ampel anhalten muss?

    Man sieht doch was gemeint ist... Wirst Du von dem netten Herren in Uniform zu hören bekommen, wenn Du über die rote Fahrbahnampel drüberfährst.

    Meine Meinung: Die Fahrbahnampel gilt hier nicht für linksabbiegende Radfahrer, da es an dieser Kreuzung besondere Lichtzeichen für den Radverkehr gibt, und Du Dich auf einer Radverkehrsführung befindest. Nach §37 StVO gelten in diesem Fall nicht die Lichtzeichen für den Fahrverkehr. Ob woanders eine Haltelinie ist oder nicht, spielt keine Rolle.

    Kann man aber genausogut anders sehen und bestimmt auch begründen.

    Meine Meinung Teil 2: Sowohl die Regelung in der StVO als auch diese Ampelanlage sind unglaublicher Mist. Spielt aber in der Wirklichkeit keine so große Rolle, wie Du ja beschrieben hast - hält sich eh keiner an Regeln:

    nach der Kreuzung diagonal durch den Gegenverkehr wieder auf die rechte Fahrbahnseite rübergefahren.


    [...]
    Deshalb möchten wir Sie, liebe Radfahrerinnen und Radfahrer, bitten, uns Kreuzungen oder Einmündungen mitzuteilen, an denen Sie oder andere bereits häufiger durch entsprechende Abbiegevorgänge in Gefahr gebracht wurden. Sie haben bis zum 19.03.2017 Zeit, uns Ihre Erfahrungen und Beobachtungen mitzuteilen.

    Diese Umfrage enthält 5 Fragen, die Sie in einer Minute beantworten können. Damit helfen Sie uns!

    [...]

    Und deswegen parken und fahren die (a)sozialen Dienste so bescheuert. Damit möglichst viele Leute verletzt und zu Pflegefällen werden, um anschliessend noch weniger Zeit zu haben. Ein Teufelskreis. (Ja, ich weiß, die wenigsten Pflegebedürftigen wurden im Straßenverkehr durch Pflegedienste verursacht.)

    Autofahrer, die illegal Verkehrsflächen blockieren, sind ärgerlich. Nicht selten sind es Mitarbeiter mobiler Pflegedienste bei ihrer Berufsausübung. Deswegen den ganzen Berufsstand als "asozial" und "bescheuert" zu diffamieren geht nicht und ich widerspreche deutlich.

    ich fahre seit Ende 2015 einen Gates Riemen (Centertrack, wie bei Deinem neuen Ludwig-XIV-Fahrrad) mit Rohloff Schaltung. Mit dem Riemen bin ich sehr zufrieden; dieses Fahrrad nutze ich Sommer und Winter für den Arbeitsweg. Jetzt macht es also grade den zweiten Winter mit; insgesamt knapp 9000 km.

    Das gute am Riemen ist, dass er fast komplett wartungsfrei ist. Man kann durch den ärgsten Dreck und Matsch und Schneematsch fahren und denkt nicht an den Antrieb. Das war mit der Kettenschaltung schon anders - da hat sich der Schneematsch in den Ritzeln festgesetzt, so dass die Kette durchrutscht, und die Kettenpflege war mind. alle zwei Wochen dran. Entfällt alles mit dem Riemen. Der wird selten mal mit dem Gartenschlauch abgespritzt und fertig.

    Etwas problematisch ist die Riemenspannung in Verbindung mit Rohloff. Hier mal ein Bild:

    An der Hinterachse ist so ein komisches Ding mit Rolle befestigt, das ein Überspringen des Riemens vermeiden soll. Die Rohloff-Spezifikation erfordert es nämlich, dass die Riemenspannung niedriger als eigentlich vorgesehen ist, weil die Nabe sonst Schaden nehmen könnte. Das Ding nervt mich schon ein bisschen, denn wenn man beim Losfahren fest reintritt, kommt der Riemen an die Rolle und diese quietscht. Ich hab ziemlich mit der Riemenspannung experimentiert, und auch so ein Messgerät angeschafft (das besteht aus einem Gewicht und einer Messlehre), und hab inzwischen eine akzeptable Einstellung gefunden.

    Die Frage ist wie die Riemenspannung eingestellt wird. Ich hab ein Exzenter-Tretlager, damit geht es ganz gut; eigentlich wollte ich aber einen verschiebbaren Hinterbau haben.
    Ein- und Ausbau des Hinterrads ist ab dem 2. oder 3. Mal kein Problem.

    Der Riemen dehnt sich ein bisschen während der ersten paar Hundert km, dann bleibt er gleich, unabhängig von der Temperatur (zumindest merke ich keinen Unterschied). Inzwischen sind die - wie sagt man - Nasen des Riemens auf einer Seite schon ein bisschen abgenutzt, aber der wird noch eine ganze Weile durchhalten, glaub ich.

    Also - den Riemenantrieb in Verbindung mit einem anständigen Getriebe würde ich jederzeit wieder anschaffen. Es gäbe ja auch das "Conti Drive System", das von Haus aus mit einer niedrigeren Riemenspannung läuft, vielleicht hätte man damit in Verbindung mit der Rohloff-Nabe noch mehr Spass.

    Bezüglich Übersetzungen hänge ich mal den Vergleich zwischen Entfaltung.pdf, vielleicht hilfts ja bei der Entscheidung. Ohne Garantie auf Korrektheit. Viel Spaß beim Einkaufen!

    Gigaliner und wie sie den Verkehr verändern werden

    Und nicht nur die Gigaliner hat der VerkehrsKraftverkehrsminister Dobrindt uns eingebrockt:

    [...]Dobrindt erlaubt damit faktisch die Verlängerung herkömmlicher Sattelzüge um 1,3 Meter. Die Folge hat ihm seine Bundesanstalt für Straßenwesen schon aufgeschrieben: Es ist der "Eins-zu-eins-Ersatz des Fuhrparkbestandes" herkömmlicher Auflieger. Die neuen, längeren Sattelzüge dürfen auch jenseits der Autobahnen verkehren. Zwar ist das ein "Feldversuch". Doch der ist auf sieben Jahre angelegt[...]
    Die skurrile Folge dieser neuen Abmessungen lehrt einiges über die wahren Präferenzen des Verkehrsministeriums: Denn auf die meisten Güterwaggons lassen sich diese Auflieger nicht mehr verladen; sie sind auf die bisherige, europäische Normlänge ausgerichtet. So wird selbst der Versuch, Lastzüge vermehrt auf die Schiene zu bringen, künftig vereitelt: wegen 1,3 Metern Überlänge. Während also in Lastwagen künftig mehr transportiert werden kann, sitzen Güterbahnen nun auf Waggons, die über Nacht zu kurz wurden.

    Ab jetzt gilt: Noch mehr Spaß beim Abbiegen.


    Währenddessen baut das bundeseigene Unternehmen Deutsche Bahn massiv den Güterverkehr zurück:

    Die Deutsche Bahn will künftig weniger Güterbahnhöfe ansteuern - viele Transporte sollen stattdessen per Lkw gemacht werden.

    Spezielle Auslegung? Also einen Führerschein hast du offensichtlich nie gemacht, weil sonst wüsstest du was eine Vorfahrtsstraße ist


    Dass Radfahrer auch als Geisterradler Vorfahrt haben, ist auch meiner Meinung nach überhaupt nicht naheliegend. Ich hab die Artikel dazu auch gelesen und weiß inzwischen dass es so ist; aber ohne die Beschäftigung mit dem Thema hätte ich das stark angezweifelt.

    Niemals durch den Türzonenbereich radeln! Kann man gar nicht oft genug sagen.

    Immer die Autotür mit der rechten Hand öffnen! Kann man gar nicht oft genug sagen.

    "The Dutch Reach" - ab Minute 1:00

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    [...] Pedelecs [...] Aber all die sind nun also keine "E-Bikes" und dürfen also immer noch nicht auf Radwege. *flöt*

    Die handelsüblichen Pedelecs (also Fahrräder, deren el. Hilfsmotor nur hilft, wenn getreten wird) sind mit dem schönen neuen Symbolbild ja gar nicht gemeint, denn es handelt sich nicht um Kraftfahrzeuge:


    (3) Keine Kraftfahrzeuge im Sinne dieses Gesetzes sind Landfahrzeuge, die durch Muskelkraft fortbewegt werden und mit einem elektromotorischen Hilfsantrieb mit einer Nenndauerleistung von höchstens 0,25 kW ausgestattet sind, dessen Unterstützung sich mit zunehmender Fahrzeuggeschwindigkeit progressiv verringert und
    1.beim Erreichen einer Geschwindigkeit von 25 km/h oder früher,
    2.wenn der Fahrer im Treten einhält,
    unterbrochen wird. Satz 1 gilt auch dann, soweit die in Satz 1 bezeichneten Fahrzeuge zusätzlich über eine elektromotorische Anfahr- oder Schiebehilfe verfügen, die eine Beschleunigung des Fahrzeuges auf eine Geschwindigkeit von bis zu 6 km/h, auch ohne gleichzeitiges Treten des Fahrers, ermöglicht. Für Fahrzeuge im Sinne der Sätze 1 und 2 sind die Vorschriften über Fahrräder anzuwenden.


    Bei dem Bild mit dem Steckerfahrrad

    steht aber "Einsitzige zweirädrige Kleinkrafträder ..."; d.h. diese Regelung bezieht sich auf eine bestimmte Art von Kraftfahrzeugen.

    Das ist also eine ziemlich verunglückte Regelung; falls diese Schilder tatsächlich irgendwo angebracht werden, wird niemand kapieren was gemeint ist.

    Nun aber, ist es etwas anders.

    Der Fahrer des Unfallwagens war nüchtern und nicht zu schnell unterwegs. Trotzdem muss er sich nun möglicherweise wegen Mord im Straßenverkehr vor Gericht verantworten. Das strafrechtliche Vergehen wurde in Italien vor über einem Jahr neu eingeführt.

    Dem Fahrer drohen im Fall einer Verurteilung eine Haftstrafe von sieben Jahren und der Führerscheinentzug von fünf Jahren. Bis vor Kurzem wurde in ähnlichen Fällen noch wegen fahrlässiger Tötung ermittelt, wo im schlimmsten Fall eine Haftstrafe zwischen sechs und acht Monaten drohte.

    So eine Regelung wünsche ich mir für Deutschland. Allein den Begriff "Mord im Straßenverkehr" in einem Gesetz zu sehen, würde die Denkweise vieler Leute schon verändern - zugunsten der weniger geschützten Verkehrsteilnehmer.

    Tesla hat ein Werbevideo für seinen Autopiloten (ich hoffe das wurde noch nicht verlinkt)


    - der einzige Radfahrer bei 0:35 und dann schnell von rechts bei 0:45
    - Fussgänger auf dem Gehweg bei 1:30; das Auto fährt extrem defensiv und bremst ab
    - den ganzen Film über: der Fahrer Mann auf dem Fahrersitz hat nix zu tun.

    Das ist so traurig. Der Fahrer sollte den Journalisten als seinen Anwalt engagieren. Dann wäre der erste gut verteidigt, und letzterer würde die Öffentlichkeit verschonen. Hoffentlich werden die Kinder wieder vollständig gesund, nachdem ihnen das angetan wurde.

    Zum Vorschlag von @udoline: Das Ergebnis so einer Untersuchung könnte schon Berichterstattung und eine öffentliche Diskussion anregen; soweit zu kommen wird aber sehr viel Arbeit machen. Es macht auch nur Sinn wenn es methodisch sauber vorgenommen wird. Material gäbe es genug, die Fragestellung ist: Hängt die Art der Berichterstattung über Verkehrsunfälle vom verwendeten Verkehrsmittel ab? Das Ergebnis muss man dann auch im richtigen Rahmen an die Öffentlichkeit bringen.... Letztlich ist es Lobbyarbeit, mit dem Ziel die öffentliche Wahrnehmung des Radverkehrs zu verändern. Ich wünschte mir der ADFC würde sowas machen.

    Diese Geschichte mit der unterschiedlichen Unfalldarstellung, abhängig vom verwendeten Verkehrsmittel, ist schon sehr ärgerlich. Beispiele gibts genug, und ausgewogene Berichterstattung ist selten (behaupte ich jetzt mal einfach so, ohne das statistisch belegen zu können).

    Eine mögliche Erklärung: Die Pressemitteilungen basieren vermutlich zum großen Teil auf Zeugenaussagen. Und bei Unfällen "Radfahrer vs. motorisiertes Fahrzeug" liegt der Radfahrer oft schwer verletzt im Krankenhaus und kann nichts sagen. Während der Autofahrer in aller Ruhe diktieren kann, dass der Radler nicht links und nicht rechts geschaut und außerdem das Verkehrszeichen missachtet hätte usw.

    Pressemitteilung macht Arbeit - und da macht man lieber einfach copy&paste aus der Zeugenaussage, wobei die Ausgewogenheit auf der Strecke bleibt. Medien machen es genauso und übernehmen den Text wörtlich - fertig ist das öffentliche Urteil.

    Aus dem Pressebericht der Münchner Polizei - zweimal fast dieselbe Situation:

    Verkehrsteilnehmer A missachtet das Zeichen [Zeichen 205] "Vorfahrt gewähren" und stößt mit einem Verkehrsteilnehmer B zusammen.

    Falls A = Autofahrer und B = Rollerfahrer ist:
    Überschrift: Pkw-Fahrerin übersieht Motorradfahrer – eine Person schwer verletzt
    Im Text: "[...] Beim Einfahren in die Fahrbahn übersah die Mercedesfahrerin den Motorradfahrer und stieß mit der Fahrzeugfront gegen die rechte Seite des Rollers. [...]"


    Falls A = Radfahrer und B = Rollerfahrer ist:
    Überschrift: Radfahrer missachtet die Vorfahrt eines Rollerfahrers, eine Person schwer, eine Person leicht verletzt
    Im Text: "[...] Der Radfahrer fuhr ohne anzuhalten, bzw. ohne nach links und nach rechts zu blicken, in den Oberanger ein und missachtete zudem das für seine Fahrtrichtung geltende Verkehrszeichen, demzufolge er „Vorfahr gewähren“ hätte müssen. Der Kleinkraftradfahrer versuchte noch abzubremsen und nach rechts auszuweichen, schaffte dies jedoch nicht mehr und konnte einen Zusammenstoß mit dem Fahrrad nicht mehr vermeiden. [...]"