Respekt Michael! Dass Du immer noch Lust hast, mit "Vorstadt Strizzi" über dieses ausgelutschte Thema zu diskutieren...
Das liegt auch nur daran, dass ich die These, dass gute (breite, mindestens 4m) Radverkehrsanlagen auf Hauptstraßen mit intelligenten Lösungen an Kreuzungen (z.B. Verbot von Linksabbiegen oder kreuzungsfreie Tunnellösungen) durchaus ein Element zur Radverkehrsförderung sein k ö n n e n, nicht völlig ablehne. Ich halte z.B. den Loop in Hamburg für einen guten Ansatz, auch wenn er wegen seiner inakzeptablen Beschilderung leider nicht perfekt ist, und auch sonst hätte ich mit breiten Radwegen auf Hauptverkehrsstraßen jedenfalls dann kein Problem, wenn diese im Sichtfeld geführt, in gutem baulichen Zustand und frei von Hindernissen errichtet und gepflegt, sowie von Fußgängern baulich getrennt wären.
Man sollte die Meinung, dass Mischverkehr nicht immer das ideale ist, m.E. durchaus ernst nehmen. Ich sehe allerdings nicht, dass der ADFC ausschließlich Mischverkehr fordert, und bin außerdem nie ein Freund von unrealistischen (Maximal)Forderungen. Und in Hamburg sehe ich weder die Kompetenz der Behörden, den notwendigen Platz, die notwendige Akzeptanz anderer Verkehrsteilnehmer oder das erforderliche rechtliche (deutsche) Regelwerk, um Kopenhagener oder Holländer Lösungen zu bauen. Vielmehr brauchen wir eine auf Hamburg, bzw. Deutschland zugeschnittene Lösung, und da bin ich der Meinung, dass die deutschen Baurichtlinien und das Straßenverkehrsrecht eigentlich schon sehr viele sehr brauchbare Lösungen anbieten. Und aus dem Grunde finde ich Vorstadts Ansatz zwar als poltische Forderung an die Bundespolitik prüfungswert, ihr fehlt aber jegliche Relevanz für die Arbeit der Praktiker, denn die müssen sich nun Mal mit bestehenden Regelwerken auseinandersetzen.
Michael