Beiträge von Michael

    Man kann - Internet sei dank - mittlerweile schon ziemlich viel erreichen, wenn man einfach nur rechtzeitig über Planungen informiert wird.

    Einigkeit besteht sicher auch darin, dass das bloße Entfernen von blauen Lollis noch keine gute Lösung für den Radverkehr bedeutet - auf der Straße zu fahren trauen sich viele nicht, und die bisherigen Radwege weiternutzen ist auch Mist. Offenkundig ist es aber dieser Druck, der gerade in Hamburg wirklich Druck auf die Planer ausübt.

    Jetzt kommt aber der wichtigste Schritt: Um jeden Preis muss man jetzt verhindern, dass der Senat neue, schlechte Lösungen schafft (ich sag nur Z240). Da hilft es nur, sich rechtzeitig in die Planungen einzubringen.

    Völlig richtig, deshalb muss auch die Staatsanwaltschaft mit dem richtigen Finanzpolster ausgestattet sein. Wenn jeder Staatsanwalt im Schnitt nur noch 10 Minuten für einen Fall hat, dann wirkt sich das aus. Verkehrsdelikte sind einfach zu häufig um sie mit dem Instrument des Strafrechts bei der derzeitigen Personaldecke sinnvoll zu ahnden.

    Wenn du kein Sharia oder Fehden-System haben willst, brauchst du nun mal eine Instanz, die straft. Und wenn da nach Kassenlage entschieden wird, dann gerät das ganze System ins Wanken. Die Frage, was bestraft wird, ist dagegen eine politische. Nicht umsonst ist die auch von mir geteilte herrschende Meinung, dass das Strafrecht die "ultima ratio" darstellt. Daher ist es auch nicht gut, wenn man auf einmal wieder ganz neue Sachen unter Strafe stellen will, da schießt man nämlich gern übers Ziel hinaus.

    Einfach auf der Straße gefahren, und dann noch in der Tempo 30-Zone. Der arme Bus.

    Mir ist ja klar was die PM ausdrücken will, aber die Formulierung finde ich ein wenig missglückt, ums freundlich zu sagen. Dabei will ich nicht ausschließen, dass der Busfahrer nichts dafür kann, wenn jemand plötzlich quer über die Straße fährt. Wie ist der Bremsweg eines Busses bei Tempo 30?

    Die Frage ob ein Haftpflatz Geld kostet oder nicht, darf keine Rolle bei der Verhängung einer Strafe spielen. "Kosten für den Staat" sind (zum Glück) als Strafzumessungsgrund nicht vorgesehen.

    Strafrecht ist Kernbereich staatlichen Handelns. Der staatliche Strafanspruch sichert das Gewaltmonopol und kann nicht aus Sparzwängen in Frage gestellt werden.

    Man sollte aber bisschen fair sein, die Jungs schreiben schließlich auch:

    "Zudem unterstützt der Wirtschaftsverein den selbst unter Bezirkspolitikern umstrittenen Bau der Landschaftsbrücke als Verbindung zwischen Innenstadt und Binnenhafen."Noch immer nutzen die Leute dazu vorrangig das Auto, das wollen wir ändern","

    Ich hatte bei der Severinsbrücke immer das Problem, dass ich vom Rhein kam, und da war mir das immer zu unbequem. Die Anbindung ist ja schon mit dem Auto recht abenteuerlich, die beiden Kreisel, wenn man von der A559 kommt, sind lustig.

    Irgendwie mag ich diese groteske Stadtverschandelung aber, es kommen bei mir Kindheitserinnerungen hoch, wenn ich daran denke, wie mein Vater uns schon 1985 mit seinem VW Passat über die Severinsbrücke in die Kölner Innenstadt transportiert hat. Mit dem Auto kommt man halt - Nord-Süd-Fahrt sei Dank - wunderbar in die Kölner Innenstadt :evil: .

    In der Tat ist es eine etwas seltsame Einschränkung z.B. in Hamburg, dass dort manche Autobahnbrücken nicht für den Radverkehr geeignet sind. In Köln und Bonn sind folgende Autobahnbrücken - wenn auch teilweise schlecht - für den Radverkehr geeignet:

    1. Adenauerbrücke in Bonn - A562, auf beiden Seiten.
    2. Ebertbrücke in Bonn - A565 auf beiden Seiten. Weg ist ca 2m breit, nicht toll, aber ganz akzeptabel.
    3. Rodenkirchner Brücke A 4 (?) - da bin ich mir nicht 100% sicher.
    4. Zoobrücke in Köln (keine Autobahn, aber autobahnähnlich ausgebaut.
    5. Autobahnbrücke Leverkusen.

    Übrigens sind auch alle anderen Rheinbrücken zwischen Bonn und Köln für Radfahrer geöffnet:

    1. Kennedybrücke Köln: Breiter Radweg auf beiden Seiten. Gut zu fahren, wenn auch nicht perfekt.
    2. Südbrücke Köln: Auf beiden Seiten muss das Rad 15 m durch ein Treppenhaus, bzw. auf einer Treppe hochgetragen werden. Ist aber machbar.
    3. Deutzer Brücke Köln.
    4. Severinsbrücke (ist aber recht schlecht erreichbar)
    5. Hohenzollernbrücke - Wenn man nicht gerade Touristen umnietet.
    6. Mülheimer Brücke (da wurde das legendäre Geisterradler-Video aufgenommen)

    Das Problem bei allen Brücken ist in der Regel nicht die Querung der Brücke selbst, auch wenn z.B. bei der Mülheimer Brücke die Pylonen gefährlich sind. Das Hauptproblem ist die schlechte Anbindung an brauchbare Radwege, zu schmale Brücken für beidseitigen Richtungsverkehr, etc.

    Daher - um aufs Thema zurückzukommen - ist es auch wichtig, dass man j e t z t laut schreit und in die A1 Planung auch einen breiten Radweg aufnimmt.

    Es war ja hier schon mal Thema, aber ich finde diese wichtige Straße verdient einen eigenen Beitrag.


    Unter Drucksache 20-0170 kann man die Schlussverschickung der Planungen zur Feldstraße in Hamburg, einschl. Neuer Kamp, einsehen. M.E. ist es ganz vernünftig, was man da baut. Da bin ich deutlich schlimmeres gewohnt.

    Edit: Straßennamen berichtigt.