Für mich ist Radfahren mehr eine ökonomische Betrachtung. Bei mir vor der Tür ist alles zugeparkt. Es gibt in Hamburg viel Stau.
Verkehrsprobleme haben oft als Hauptursache unmenschliche Bevölkerungsdichten. Daran wird aber oft kein Gedanke verschwendet. Dabei läge auch da ein nicht unerheblicher Teil der Lösung...
Ich lebe ja in der pfälzischen "Provinz" - und da ist das alles schlicht kein Problem. Allerdings bist du auf dem Land ohne Auto ziemlich aufgeschmissen, da es in den Dörfern kaum noch Infrastruktur gibt. Vor allem durch neoliberale "Verwaltungsreformen" wird jene auch immer mehr zentralisiert. Musst du aufs Amt oder zum Gericht, artet das in eine halbe Weltreise aus. Grade auf dem Land wurden unzählige Bahnstrecken abgebaut und der ÖPNV ist eine Katastrophe. Die Leute da süffisant auf die Öffis zu verweisen, ist für mich zynisch! Ich fahre deshalb Rad, weil der öffentliche Nahverkehr für mich und mein Verkehrsbedürfnis indiskutabel unflexibel - und dazu auch noch schweinteteuer ist.
Du brauchst irgendwelche Steuermechanismen. Der über Geld ist simpel und funktioniert.
Mag sein. Er trifft aber alle gleichermaßen - und ist damit sozial ungerecht. Und jene mit wenig Geld am Allerersten. Keiner, der sich einen fetten SUV leistet, interessiert es, ob der Liter Sprit 1 Euro, 1,50 Euro oder 2 Euro kostet...
Wer aus gesundheitlichen Gründen auf ein KFZ angewiesen ist, soll entsprechende Steuererleichterungen bekommen.
Für "Steuererleichterungen" musst du erst einmal nennenswert Einkommensteuer zahlen. Das trifft am unteren Rand auf immer weniger Menschen zu. Beispiel Azubis: Wer da auch mal 20 oder 30 km pendeln muss, hat von den "Werbungskosten" nix, da er gar wegen der niedrigen Azubi-Entschädigung unterhalb des Grundfreibetrags gar keine ESt bezahlt.
Wer aus beruflichen Gründen ein KFZ braucht, soll das vom Arbeitgeber gestellt/bezahlt bekommen.
Du - wenn du so einen tollen Job hast, bei dem dir der Chef einen Dienstwagen bezahlt, freut mich das. Ich glaube aber kaum, dass man der Kassiererin im Supermarkt einen Pkw stellen wird, damit die zur Arbeit kommt. Wege zur Lohnarbeit sind "Privatvergnügen"! Überlege den Punkt vielleicht nochmal, ist es doch meines Erachtens grade die (nicht minder ungerechte) steuerliche Begünstigung(!) von Dienstwagen, die einen Großteil des Kfz-Wahns in D ausmacht!
Wenn für schädliches Verhalten deutlich mehr Steuern gezahlt werden als Schaden angerichtet wird, ist das für mich in Ordnung.
Nein, nicht dann, wenn das weite Bevölkerungsteile durch einen völligen Verzicht "bezahlen" müssen, weil Automobilität zum Luxus wird. Diese Ignoranz ist es, warum sehr viele Autofahrer einen Hass auf "Verkehrswende"-Prediger haben! Wenn das wirklich alles so schädlich ist, soll man die Eier haben und das allen gleichermaßen verbieten - dem Fahrer eines 20 Jahre alten Opels wie dem des Porsche-SUV; bspw. durch Fahrverbote in Innenstädten!
Das halte ich wie bereits gesagt für unsozial. Vor allem dann, wenn man sich ja selber den Luxus leistet, aus reiner Bequemlichkeit mehr als fragwürdige (durch Steuerfreiheit subventionierte) Verkehrsmittel zu benutzen.
Ansonsten steig ich aus Bequemlichkeit (und Zeitgründe) gerne ins Flugzeug anstatt mit der Bahn zu fahren.
Ja. Du kannst es dir leisten. Andere nicht, für die ist schon ein Nahverkehrsticket zu teuer...