Beiträge von Pirminator

    Fahr mal in der Schweiz.

    Da war ich schon öfters. Klar, auf den Autobahnen fehlen die Raser. Aber sonst...

    Gilt auch für Frankreich; da bin ich ja regelmäßig unterwegs. Insgesamt isses da entspannter - aber in den Dörfern und Städten die gleiche Anarchie wie daheim. Als das Tempo außerorts von 90 auf 80 abgesenkt wurde, hat das auch nicht jeder Franzose akzeptiert. Und auch dort gibt es vor allem außerorts eine Menge durchgeknallter Vollidioten.

    Und auch in F fährt in den (deutlich zahlreicheren) 30er-Zonen (sogar in Ortsdurchfahrten auf Departementstraßen) kaum einer 30. Warum? Weil es so gut wie NIE kontrolliert wird.

    Für das sportive Radfahren kommt es aus meiner Sicht sehr auf die Fahrweise an.

    Wichtiger Punkt. Warum aber nur beim "sportiven" Radfahren...!? Die Fahrweise und das individuelle Können werden bei der Analyse von Unfällen sträflich vernachlässigt. Dazu passt auch die Schilderung deines Chefs:

    Mein Chef z.B. steigt bei seinen Ausflügen regelmäßig über den Lenker ab, weshalb er für sich einen Helm vorzieht.

    Der typische Werdegang von besonders "überzeugten" Helmträgern: Anstatt sich zu fragen, warum man ständig auf die Schnauze fliegt, wird in "Schutzausrütung" investiert - und sich teils noch heftiger auf die Schnauze gelegt. Was wiederum beweist, dass Helme unbedingt sein müssen. Haben einem ja schließlich schon X mal das Leben gerettet.

    Wer regelmäßig(!) stürzt, macht aber etwas Grundsätzliches verkehrt - und doktert nur an den Symptomen rum. Ich fahr ja auch mit dem MTB ohne Helm. Ich schalte aber auch (im Gegensatz zu den anderen mit Helm) mein Hirn nicht komplett aus. Aber auch dort wirst du gemobbt, wenn du dich bspw. wagst, in einem MTB-Forum mal ein Foto eines Bikers zu posten, auf dem der keinen "Helm" auf dem Kopf hat. Während aber gleichzeitig die Fotos von Röntgenaufnahmen diverser Bein-, Rippen-, Schlüsselbein- und Armbrüche etc. voller Stolz präsentiert und von den Kollegen bewundert werden... ?(

    Auch bei Rennradfahrern - es war oftmals schlicht atemberaubend, was für einen katastrophalen Fahrstil da manch einer zu pflegen wusste. Bei manch Alltagsfahrern wundert es mich, dass die überhaupt noch leben. Und bei typischen Gelegenheitsradlern wird es dann ganz übel. Es ist ja auch kein Zufall, dass die Zahl der Pedelecunfälle (und da vor allem fast ausschließlich Senioren) in den letzten Jahren stark zunimmt. "Helm auf" reicht ja...! :rolleyes:

    Wer so ein Ding tragen (und damit an einer Helmpflicht durch die Hintertür aktiv mitarbeiten) will, kann das ja machen. :evil: Was mich halt anwidert, ist, dass es sowieso kaum noch Bereiche und Anlässe gibt, bei denen nicht irgendwer bestimmt, dass ein "Helm" zu tragen ist. So hat ja jetzt kürzlich auch das niedersächsische Kultusministerium verfügt, dass auf schulischen Radtouren künftig Helmpflicht bestehe - selbst wenn die Schüler schon volljährig sein sollten... Selbst bei popligen RTFs besteht ja inzwischen schon Helmpflicht. Alles, was im radsportlichen Bereich heutzutage organisiert wird, beinhaltet eine Helmpflicht von Seiten des Veranstalters. Als wenn es diese Leute auch nur den feuchtesten Furz anginge, was ich auf der Rübe (oder auch nicht) hätte! X(

    Ist es aber (europäischen) Ausland denn wirklich nennenswert besser mit der Regeltreue vor allem von Kraftfahrzeugnutzern...!? Findet man da etwa keine Gehweg- und Radwegparker? Keine Leute, die zu schnell fahren, die anderen die Vorfahrt nehmen, die ohne zu kucken Türen aufreißen, die rote Ampeln missachten, die am Steuer mit dem Handy rumspielen, die gefährlich überholen, die Zebrastreifen ignorieren (ich wohne ja an der französischen Grenze - da drüben hält KEINER vor einem solchen an), die Radfahrer anhupen und engüberholen...!?

    Dass die pauschale Forderung nach "härteren Strafen" keine Lösung bringt, ist meine ich ausreichend wissenschaftlich belegt. In den USA gibt es in einigen Bundesstaaten immer noch die Todesstrafe. Trotzdem ist die Kriminalitätsrate dort deutlich höher. Also falls es da eine Studie geben sollte, gerne her damit. Unser Statistik-Thomas hat ja aber sicher auch Recht damit, wenn er erwähnt, dass die deutschen Autofahrer im Vergleich zum Ausland gar nicht mal so übel abschneiden...

    Wie gesagt - ich hab keinen Bock, 200 Euro für die Missachtung eines blauen Schilds zu bezahlen! :P Vor allem würde so auch der "Anreiz" für die Polizei ansteigen, mich nicht mehr wie so oft einfach weiterfahren zu lassen...

    Du willst also Gehwege abschaffen...!? ;)

    Es ging dort (so wie ich es verstanden habe) um einen für Radfahrer benutzungspflichtigen Gehweg. Also mit [Zeichen 240] beschildert. Das Urteil wundert mich, eigentlich hätte ich da vermutet, dass man dem Radfahrer mindestens eine Mitschuld an die Backe klebt. Bezeichnend ist aber auch, dass auf derartigen Wegen 20 km/h schon problematisch sein sollen. Auf die Fahrbahn darf man ja nicht, weil zu langsam... :/

    Ich sehe mich auf jeden Fall bestätigt, auf der Fahrbahn zu bleiben. Lieber alle 20 Jahre mal 20 Euro bezahlen, als zu verunfallen und mich auch noch vor Gericht zerren zu lassen...

    Wenn z.B. der Nachweis erbracht worden wäre, dass der Radfahrende sehr sehr dicht am Eingang vorbeifuhr.

    Rechtsfahrgebot...!?

    Nun ist das Urteil da. Und man muss ab jetzt sagen: Jedes Tragen eines Fahrradhelms ist ein kleiner Schritt zur Helmpflicht.

    Das absurde Urteil ist ein wunderbares Beispiel dafür, was inbesondere in der Judikative fundamental falsch läuft, weil diese sich immer wieder mal ohne jedes Recht zur Exekutive aufplustert, indem sie aus anderen, allgemeinen Regelungen quasi neue Rechtsnormen ableitet. Da werden aufgrund des Drängens der Kfz-Versicherungslobby dann auch Paragraphen wie der § 254 BGB derart gebogen und verdreht, dass dann am Ende auch eine indirekte Helmpflicht für Radfahrer (und seien es auch einzelne Untergruppen wie Rennradfahrer) bei rauskommt.

    Problem dabei ist, dass dieser Paragraph zur Willkür ja auch förmlich einlädt. "Wärste an dem Tag mal besser im Bett geblieben...!" Das, was der BGH da aus der Vorschrift ableitet (wenn die Mehrheit irgendwann mal einen Radhelm trägt, muss das der Rest dann eben auch), steht da ja aber nicht mal ansatzweise drin.

    Leider gilt das mit der "Schadenminderungspflicht" ja noch nicht für (teure) Autos. Was regt mich das auf, wenn ich in den Presseberichten täglich von Parkrempler-Unfallfluchten lese. Wahrlich Erste-Welt-Probleme, wenn ein Kratzer im Autolack als "Schaden" im Wert von mehreren Hundert bis Tausend Euro bezeichnet wird. Da würde ich auch gerne mal von einem Urteil lesen, bei dem einem Porsche-Fahrer nach einem Zusammenstoß mit einem 1000-Euro-Auto die Regulierung mit der Begründung verweigert wird, er hätte sich ja auch nicht so ein teures Auto kaufen müssen und kriege daher nur die Kosten für einen gleichwertigen Polo ersetzt. 8o Leider hackt da die eine Kfz-Versicherungskrähe der anderen kein Auge aus. Aber mit Radfahrern kann man's ja machen! :cursing:

    Ich hatte noch nie einen "Fahrradhelm" auf und werde mir auch niemals einen kaufen. Besonders abstoßend waren für mich auch die Erfahrungen als Rennradfahrer, denn da haben es die Fahrradhelmverkäufer ja schon geschafft, eine "soziale" Helmpflicht zu etablieren. Teils wurde man richtig gemobbt, nur weil man nicht auf ähnlich alberne Art und Weise die "Profis" nachäffen wollte, wie der Rest der materialistischen Schafherde... Regelrecht pervers empfinde ich es auch, dass wegen dieser fashion-victims ein Gericht vor vielen Jahren ein Urteil fällte, wonach NUR Rennradfahrer selber Schuld an ihren Kopfverletzungen seien - auch wenn sie den Unfall gar nicht verursacht haben!

    Radfahren ist für den Kopf nicht gefährlicher als Laufen. Solange in dieser immer paranoider werdenden Gesellschaft die Leute also nicht bald auch als Fußgänger mit diesen albernen Styroporschüsseln (die nicht einmal als Epileptikerhelme taugen würden) rumlaufen, sollen sie mir auch nicht auf die Nerven gehen und mir dauernd erzählen, wie gefährlich das Radfahren doch sei... Das sind die gleichen Leute, die dann aus dem Skiurlaub mit Kreuzbandriss, Gehirnerschütterung usw. heimkommen. Denn auch dort gilt ja inzwischen: "Helm auf, Hirn aus"!

    Nebenbei: Ich finde es ja immer wieder faszinierend, dass Leute, die den Radverkehrsanteil steigern wollen, diese Paranoia mitmachen und unbedingt suggerieren müssen, wie gefährlich Radfahren doch sei. Und durch ihr Helmchen die Ängste der "Noch-Nicht-Radfahrer" bestätigen. Auch amüsant finde ich grade im Hinblick auf die sportlicheren Fahrer immer wieder die Aussage, dass man zwar beim Rennradfahren oder Mountainbiken einen Helm tragen würde - aber bei den Alltagsfahrten natürlich nicht. Klar, weil das Alltagsfahren in der Stadt natürlich um Welten ungefährlicher ist als das Rennradfahren auf einsamen Landstraßen... :rolleyes: Wenn Leute, die es eigentlich besser wissen müssten, bereits derartigen Trugschlüssen unterliegen, kann man sich ausmalen, wie das beim Rest der autofahrenden Bevölkerung ausschaut...

    Das liegt aber zu einem guten Teil daran, daß Kontrollen nicht ansatzweise kostendeckend betrieben werden können. Insbesondere "Bagatelldelikte" wie beispielsweise Falschparkerei sind deshalb kaum noch sanktionierbar.

    Naja, man sollte nicht alles nur in Euro und Cent betrachten und staatliches Handeln unter den Vorbehalt der "Kostendeckung" stellen. Das Leben in der Stadt kann sich ja durch eine erhöhte Kontrolldichte auch verbessern.

    Das ist eine Mär, die sich erstaunlich hartnäckig hält. Bußgelder fallen unter den §4 (5) Nr.8 EStG, sie sind sog. "nichtabziehbare Betriebsausgaben", werden also bei der steuerlichen Gewinnermittlung nicht berücksichtigt. Andere steuerliche Gewinnermittlungsvorschriften nehmen alle auf §4 (5) EStG Bezug, er gilt also auch für Körperschaften.

    Okay, ich hab das wider besseren Wissens behauptet, schließlich hab ich ja Steuerrecht studiert. ;) Wenn auch nicht sonderlich erfolgreich. :whistling: Ich hab aber auch die Praxis in den Ämtern erlebt - und da ist die Frage halt, ob das bei der Otto-Normal-Klitsche überhaupt auffällt. Die meisten Steuerakten flutschen fast ungeprüft durch den Computer und bei nicht wenigen Betrieben schaut der Prüfer ein Mal alle 10 oder 20 Jahre vorbei...! :(

    Ich bin für eine drastische Erhöhung der Bußgelder, ihre Verzehnfachung scheint mir ein guter Diskussionsansatz. Wer dadurch im Einzelfall überfordert oder existenzbedroht ist, soll das durch Einkommensnachweise bzw. entsprechende Belege ggü. der Bußgeldstelle nachweisen.

    Dann auch für Radfahrer...!? Also Hunderte Euro für fehlende Pedalreflektoren und Großflächenrückstrahler oder schlappe 200 Euro für die Missachtung eines blauen Schildes oder 150 Euro für das Radeln auf einem mit [Zeichen 250] beschilderten Waldweg? Einmal mehr: Man sollte vorsichtig mit dem sein, was man sich wünscht. :evil: Von deinem Prinzip, wer nichts zahlen könne, solle sich dann auch hier nochmal extra "nackig" machen, halte ich auch eher wenig. Dann eher von vornherein ans (zu versteuernde) Einkommen knüpfen. Basissatz - und Zuschläge für besonders Betuchte.

    Dass da draußen eine derartige Anarchie herrscht, hat doch sowieso nichts mit der Höhe der "Strafen" zu tun, sondern dass du nur in einem von hundert oder tausend Fällen erwischt wirst. Da ist es ökonomisch ("homo oeconomicus") richtig, sich falsch zu verhalten. Gilt vor allem auch für kostenpflichtiges Parken... Bezahl ich 10 x 2,50 oder 1 x 20 Euro? ;)

    Weil es am politischen Willen mangelt, wirksame Bußgelder (derzeitige Beträge x 10 + automatische Inflationsanpassung) festzuschreiben.

    Ich halte ja nix vom ständigen Ruf nach "höheren Strafen". Mir wär lieber, man würde deutlich öfters kontrollieren. Derzeit beträgt das Risiko, erwischt zu werden, doch in den meisten Fällen unter 1 Promille...

    Wenn überhaupt, würde ich mir wünschen, dass es einkommensabhängige Bußgelder gäbe. Nicht wenige parken (vor allem die, mit den richtig fetten Karren) doch auch deshalb ständig falsch oder rasen wie die Irren, weil die das stets aus der Portokasse bezahlen. Oder das wegen Firmenwagen auch noch als Betriebsausgaben von der ESt absetzen. Leider sind wir in D in der Hinsicht aber immer noch eine Bananenrepublik, da das "Steuergeheimnis" dafür sorgt, dass in Strafverfahren das Einkommen für die strafrechtlichen Tagessätze vom Gericht geschätzt werden müssen...!

    Wer glaubt denn an fehlerfreie Technik? Hoffentlich niemand.

    Sehr viele. Denn sonst würde bei diesem Thema nicht stets als allererstes nach der Linderung des Problems durch Technik gerufen, sondern die Abschaffung von Radwegen gefordert!

    Bei Technik passieren genauso Fehler, wie bei Menschen. Was zählt, ist das Ergebnis.

    Ja. Eins der Ergebnisse wird sein, dass ein paar Leute ordentlich Geld verdienen werden. Und der Mensch wegen der Verlagerung auf vermeintlich fehlerfreie Technik noch weniger Verantwortung trägt und noch fahrlässiger handeln bzw. noch rücksichtsloser sein wird. Stichwort Risikokompensation.

    Dass bspw. auch externe visuelle Warn-Technik nix bringt, wenn der Kfz-Nutzer weiterhin einfach nichts wahrnehmen will, zeigt auch die berühmte 11foot8-Bridge. ;)

    Die müssen es ja wissen.

    Auch Versicherungsmathematiker sind nicht unfehlbar. ;)

    Es wird für Polizei, Versicherer und Medien schwerer werden, einen Abbiegeunfall dem Radfahrer anzulasten, wenn die Bikeflashanlage geblinkt hat!

    Wie lasten die den denn bitteschön unter der heute geltenden StVO denn dem Radfahrer an? Zum Glück haben wir in D (noch) nicht so einen Blödsinn wie in Österreich, wo du als Radfahrer vor derartigen Querungen auf 10 km/h runterbremsen musst.

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Anlagen irgendwann auch nur an 1/10 der Ampelanlagen montiert sein werden.

    Ich auch nicht.

    Der Trend geht zum selbstfahrenden Auto, das seine Umgebung erkennt. Auf dem Weg dorthin werden Schritt für Schritt immer mehr Sensoren verbaut, die auch Radfahrer erkennen.

    Diesen naiven Glauben an vermeintlich fehlerfreie (im Kfz verbaute) Technik kann ich aber genauso wenig nachvollziehen. Ich lese zwar andauernd was von "Abbiegeassistenten" - habe aber bislang noch nie nähere Details darüber gelesen, wie diese überhaupt halbwegs zuverlässig funktionieren sollen? Außerdem gibt es Solche doch bereits. In der analogen Version namens "Rückspiegel"!

    Man könnte natürlich auch "Radwege" abschaffen, auf denen Gradeausfahrer rechts von Rechtsabbiegern geführt werden. Aber das wär ja viel zu einfach. Dann könnte keiner an überflüssiger, millionenfach in Kfz verbauter "Technik" verdienen. Und die Krankenhauskonzerne und Pflegedienstleister müssten auch einen Einbruch bei der Nachfrage ihrer Dienstleistungen verkraften... :evil:

    Viel eher kommt dann bald sowas wie in Österreich. Vielleicht völliger Vorrangverzicht. Ein Pilotprojekt läuft da ja vor allem an Radwegen außerorts. Wo haufenweise abgesenkte Bordsteine verbaut werden und auch noch kleine [Zeichen 205] hingestellt werden...

    Man erkennt mal wieder, dass die Polizeibehörden in D rein gar nichts verstehen. Oder nicht verstehen wollen. Oder nicht verstehen dürfen... Das einzig Positive daran ist, dass auch Autofahrern nebenbei beigebracht wird, dass es eines blauen Lollies bedarf, um den Radfahrer von der Fahrbahn zu verscheuchen. Aber ansonsten fehlt sicher jeder konkrete Anlass für diese Pressemeldung.

    Das ist wirklich ein großes Problem in Stade, dass so viele Radfahrer die Benutzungspflicht ignorieren und auf der Fahrbahn fahren :)

    Der Witz dabei ist, dass die an die Gehwegradelei Gewöhnten ja nach Entfernung der blauen Schilder einfach weiter auf dem Gehweg fahren. Ich hab aber selbst bei Unfällen, bei denen Radfahrer rechtswidrig auf Gehwegen fuhren und grade auch deshalb verunfallten, in den gesammelten Presseberichten bislang kein einziges Mal gelesen, dass dies illegal und gefährlich sei. Im Gegenteil, hin und wieder wird auch aus einem glasklaren Gehweg von der Polizei mal eben ein "Radweg" gemacht.

    Die sollten vielleicht auch mal die Studie V 184 der BASt lesen...

    Dass systematisch an Schutzstreifen zu eng überholt wird, kommt wohl eher da zustande, wo neben dem Schutzstreifen gerade "genug" ( = zu wenig) Platz zum Überholen trotz Gegenverkehr bleibt.

    Genau das ist es aber, was ich an diesen "Schutzstreifen" so irrsinnig finde! Denn die fordern es ja vom Kraftfahrer geradezu heraus, sich da "durchzuquetschen", obwohl es eigentlich von den Abständen her nicht mehr reicht. Das schreit förmlich danach, dass das so gewollt und vorgesehen ist. "Meine Spur, seine Spur - passt scho!". Da diese Streifen ja aber grade auf Fahrbahnpho-Biker ;) abzielen und auch noch in feinstem StVO-Neusprech als "Schutzstreifen" bezeichnet werden, wird man jene SO definitiv nicht heilen. Im Gegenteil...

    Wäre die Fahrbahn so breit, dass man auch ohne den Streifen mit ausreichendem Abstand trotz Gegenverkehr vorbeikommt, bräuchte es auch keine Streifen mehr...

    Gratuliere!

    Trotzdem war ich heute Morgen der einzige Radfahrer auf der Fahrbahn. Mal sehen, wie lange es dauert, bis es sich herumgesprochen hat und wie hoch die Quote der Gehwegradler bleiben wird.

    Vermutlich wird bald in der Lokalpresse ein Artikel über empörte Wut-Radler erscheinen, die es für verantwortungslos halten, dass Radfahrer hier nun "auf der gefährlichen Straße" fahren müssen! 8o

    Für mich ist Radfahren mehr eine ökonomische Betrachtung. Bei mir vor der Tür ist alles zugeparkt. Es gibt in Hamburg viel Stau.

    Verkehrsprobleme haben oft als Hauptursache unmenschliche Bevölkerungsdichten. Daran wird aber oft kein Gedanke verschwendet. Dabei läge auch da ein nicht unerheblicher Teil der Lösung...

    Ich lebe ja in der pfälzischen "Provinz" - und da ist das alles schlicht kein Problem. Allerdings bist du auf dem Land ohne Auto ziemlich aufgeschmissen, da es in den Dörfern kaum noch Infrastruktur gibt. Vor allem durch neoliberale "Verwaltungsreformen" wird jene auch immer mehr zentralisiert. Musst du aufs Amt oder zum Gericht, artet das in eine halbe Weltreise aus. Grade auf dem Land wurden unzählige Bahnstrecken abgebaut und der ÖPNV ist eine Katastrophe. Die Leute da süffisant auf die Öffis zu verweisen, ist für mich zynisch! Ich fahre deshalb Rad, weil der öffentliche Nahverkehr für mich und mein Verkehrsbedürfnis indiskutabel unflexibel - und dazu auch noch schweinteteuer ist.

    Du brauchst irgendwelche Steuermechanismen. Der über Geld ist simpel und funktioniert.

    Mag sein. Er trifft aber alle gleichermaßen - und ist damit sozial ungerecht. Und jene mit wenig Geld am Allerersten. Keiner, der sich einen fetten SUV leistet, interessiert es, ob der Liter Sprit 1 Euro, 1,50 Euro oder 2 Euro kostet...

    Wer aus gesundheitlichen Gründen auf ein KFZ angewiesen ist, soll entsprechende Steuererleichterungen bekommen.

    Für "Steuererleichterungen" musst du erst einmal nennenswert Einkommensteuer zahlen. Das trifft am unteren Rand auf immer weniger Menschen zu. Beispiel Azubis: Wer da auch mal 20 oder 30 km pendeln muss, hat von den "Werbungskosten" nix, da er gar wegen der niedrigen Azubi-Entschädigung unterhalb des Grundfreibetrags gar keine ESt bezahlt.

    Wer aus beruflichen Gründen ein KFZ braucht, soll das vom Arbeitgeber gestellt/bezahlt bekommen.

    Du - wenn du so einen tollen Job hast, bei dem dir der Chef einen Dienstwagen bezahlt, freut mich das. Ich glaube aber kaum, dass man der Kassiererin im Supermarkt einen Pkw stellen wird, damit die zur Arbeit kommt. Wege zur Lohnarbeit sind "Privatvergnügen"! Überlege den Punkt vielleicht nochmal, ist es doch meines Erachtens grade die (nicht minder ungerechte) steuerliche Begünstigung(!) von Dienstwagen, die einen Großteil des Kfz-Wahns in D ausmacht!

    Wenn für schädliches Verhalten deutlich mehr Steuern gezahlt werden als Schaden angerichtet wird, ist das für mich in Ordnung.

    Nein, nicht dann, wenn das weite Bevölkerungsteile durch einen völligen Verzicht "bezahlen" müssen, weil Automobilität zum Luxus wird. Diese Ignoranz ist es, warum sehr viele Autofahrer einen Hass auf "Verkehrswende"-Prediger haben! Wenn das wirklich alles so schädlich ist, soll man die Eier haben und das allen gleichermaßen verbieten - dem Fahrer eines 20 Jahre alten Opels wie dem des Porsche-SUV; bspw. durch Fahrverbote in Innenstädten!

    Das halte ich wie bereits gesagt für unsozial. Vor allem dann, wenn man sich ja selber den Luxus leistet, aus reiner Bequemlichkeit mehr als fragwürdige (durch Steuerfreiheit subventionierte) Verkehrsmittel zu benutzen. :evil:

    Ansonsten steig ich aus Bequemlichkeit (und Zeitgründe) gerne ins Flugzeug anstatt mit der Bahn zu fahren.

    Ja. Du kannst es dir leisten. Andere nicht, für die ist schon ein Nahverkehrsticket zu teuer...