Woche 30 vom 20. bis zum 26. Juli 2015

  • An Radwanderwegen sieht man so etwas öfter mal.

    Straßenbegleitend halte ich es aber für problematisch, da sich [Zeichen 260] eigentlich immer auf die ganze Straße bezieht. Somit wäre nicht nur der Radweg für KFZ gesperrt, sondern auch die Fahrbahn.

    Sollte der Radweg wiederum nicht straßenbegleitend sein, dann ordnet [Zeichen 240] auch keine Benutzungspflicht an.

  • Da stellt eine StVB endlich mal die richtige Beschilderung auf

    Dachte mir auch nach kurzer Überlegung, dass diese Art der Beschilderung gar nicht mal so übel ist, aber so richtig elegant und generell für "andere Radwege" anwendbar irgendwie auch nicht. Vielleicht außerorts schon. Super kann man die Dinger auch für unechte Einbahnstraßen verwenden.

    Was wäre eigentlich bei der örtlichen Situation an dieser Landstraße zu beachten, wenn man einfach jedes Schild wegließe. So sieht man es ja häufig an deutschen Landstraßen (Fahrbahnbegleitende Radwege ohne RWBP). Dürfte der Streifen dann grundsätzlich von KFZ/Motorrädern befahren werden? Falls nein, dann wäre das Schild an dieser Stelle ohnehin überflüsslig. Falls ja, warum? Gibt es bei fehlender Beschilderung generelle Kriterien ab wann ein Stück Teer mit einem KFZ befahren werden darf und wann nicht?

    Offensichtlich hat man in Werdau/Zwickau Angst, dass sich dort motorisierte Verkehrsteilnehmer hin verirren könnten.

  • Offensichtlich hat man in Werdau/Zwickau Angst, dass sich dort motorisierte Verkehrsteilnehmer hin verirren könnten.

    Kannst Du mir sagen wo sich motorisierte Verkehrsteilnehmer *nicht* "hinverirren" wenn es

    a) von dort weniger weit zum Zielort (Blumenwiese, See, Hallenbad, ...) zu laufen ist, und
    b) der Platz sich ohne Beschädigung des Unterbodens/Spoilers etc. erreichen lässt?

    hier in Dachau sind z.Zt. die Grünanlagen vor dem Hallenbad komplett vollgeparkt. Weil das Freibad daneben ist.

    Kommentar der üblichen Verdächtigen: "solange der Verkehr nicht behindert wird tolerieren wir das"

    EDIT: fällt mir gerade noch ein: je nach Mentalität schlägt absolutes Halteverbot + 10 Minuten zu Fuß gebührenpflichtigen Parkplatz direkt vor der Tür (Halteverbot vor der Tür gilt ja sowieso nicht).

  • Vorsicht, Link führt zu BILD.de: Rambo-Radlern ist Rot egal!

    Zitat

    Besonders schlimm: 439 Mal war die Ampel schon länger als eine Sekunde rot, bevor die Radler darüber rasten. Lebensgefährlich – vor allem für sie selbst! (…) „Das klingt nach Wildwest auf unseren Straßen. Innensenator Neumann muss da dringend gegensteuern, zum Beispiel durch die Aufstockung der Radfahr-Staffel. Radfahrunfälle führen oft zu schwersten Verletzungen. Radler haben nun mal keine Knautschzone.“

    Ja, wer kennt sie nicht, diese Rambo-Radler. Fahren ständig bei rotem Licht.

    Nur totgefahren werden da meistens Radfahrer, die gar nicht so dem Erscheinungsbild eines Rambo-Radlers entsprechen. Und die sind in der Regel auch noch bei grünem Licht gefahren.

    Sollte man eventuell auch mal erwähnen.

    Der dazugehörige Shitstorm kommt gerade in Gang.

  • Ich hatte letzte Woche Urlaub in Amsterdam gemacht und festgestellt, dass man sich dort selbst bei größeren Kreuzungen die Ampelanlage einfach spart. Siehe HIER. Das heißt alle VT müssen stets wachsam sein und können nicht drauf los rasen. Gibt da eben ein gewisses Mentalitäts-Spektrum im Ländervergleich. Wir leben im Land der German-Angst. Hier baut man lieber Umlaufgitter und Schranken anstatt die VT ihren eigenen Sinnen zu überlassen. Mit 90 Jahren Lebensalter und Kurzsichtigkeit im SUV auf der Autobahn zu heizen ist dann aber wieder O.k. - Ein Land der Extreme :D
    In Idaho gelten rote Ampeln für Radler quasi als Stopp-Schilder und in Frankreich ist man mittlerweile auch schon weiter. Vielleicht kommen wir in Deutschland auch noch in den Genuss, dass wir Radfahrer bei freier Kreuzung zumindest rechts abbiegen dürfen...

  • Nichts ging mehr. Zwischen 7 und 13 Uhr kamen Autofahrer in der City nur im Schneckentempo voran – oder gar nicht. Grund ist die seit Sonntagabend geltende Vollsperrung des Wallringtunnels, der Kreuzung Ferdinandstor und der Lombardsbrücke.
    Liegenbleiber und kleinere Auffahrunfälle erschwerten die Lage. Einige Fahrer brauchten ganze zwei Stunden durch den Stau. Besonders für Berufspendler ein Ärgernis. Sie kamen zum Teil massiv verspätet zur Arbeit.
    ...
    Meinecke empfiehlt, auf die öffentlichen Verkehrsmittel umzusteigen. Doch auch da gibt es Einschränkungen: Der HVV nutzt die Ferienzeit für Sanierungsmaßnahmen. Die U1 ist zwischen Kellinghusenstraße und Jungfernstieg bis Ende August gesperrt. Einige Busse fahren nur noch alle zehn statt alle fünf Minuten. Da bleibt wohl nur noch eins: das Fahrrad!

  • Solche Staus müsste es jeden Tag geben, auch ohne Baustellen. Vielleicht würden dann endlich einige Menschen, die "auf's Auto angewiesen" sind, mal über alternative Verkehrsmittel nachdenken...

    "Terrorismus ist der Krieg der Armen und der Krieg ist der Terrorismus der Reichen"
    Peter Ustinov

  • Aus der Serie "Oldies but Goldies":

    Kompetenzzentrum-Radverkehr: Vortrag Herr Böhme

    Selbsbeweihräucherung der Stadt Münster ob ihrer "Verbesserungen der Radinfrastruktur". Man beachte S.69 des Vortrags: Vorher-Nachher Vergleich eines Radweges.

    Vorher ist es ein schmales Handtuch das niemals benutzungspflichtig hätte sein dürfen (ok, ich weiß - Münster). Nachher ist es ein schöner breiter Radweg.

    Vorher parkte der Lieferwagen auf der Fahrbahn. Nachher parkt er - nur etwas weiter hinten - auf dem Parkplatz Radweg.

    Vorher parkte in der Gegenrichtung niemand. Nachher parkt ein Kollege - komplett mit ich-weiss-das-ich-hier-nicht-stehen-darf Rundumblinker - in Gegenrichtung ebenfalls auf dem Parkplatz Radweg.

    Ob das in dem Vortrag so angesprochen wurde?

    EDIT: 8 Seiten weiter, S. 77: große fette Werbung für das Hinweisschild "sicher bin ich [Radfahrer] nur dahinter [LKW]".
    Damit ist ja wohl auch geklärt warum so viele Radwege *neben* der Fahrbahn gebaut werden ...
    Da bleibt mir echt immer die Spucke weg und ich frage mich wieso dann Radwege nicht als vorsätzliche Körperverletzung zählen.

  • Selbsbeweihräucherung der Stadt Münster ob ihrer "Verbesserungen der Radinfrastruktur".

    Seite 7 Analyse der Unfälle mit Radfahrerbeteiligung. Aber keine Analyse wie hoch die Quote der Radwegbenutzer ist....
    Seite 50 Pfosten, wenn überhaupt noch diese Radfahrermörder dann bitte vollständig rot-weiß. So ein bisschen geringelt hilft das nicht. Eigentlich sind sie ja nach der StVO völlig illegale Hindernisse
    Seite 78 Die Reflektorlätzchen sind doch sehr halbherzig umgebaumelt. Sicher trägt die keiner im täglichen Gebrauch.

  • Einfach nur schön. Da hüpfen die üblichen Verdächtigen medienwirksam im Kreis und sondern - heiße Luft ab, wie sich herausstellt.

    Inzwischen gebe ich mir bei so Korrekturen(?) politisch motivierter öffentlichkeitswirksamer Absichtserklärungen immer eine Doppel- oder Dreifachdosis von "Everything is awful" aus dem LEGO-Film, lehne mich zurück und warte auf TACO-Dienstag.

    Danke für den Link

  • Erstaunlich finde ich die momentane Häufung von Unfällen in Berlin, bei denen man sich nur fragen kann, ob die unfallverursachenden Autofahrer Tomaten auf den Augen hatten?

    Einmal vorgestern Abend:
    Radfahrer schwer verletzt
    Wäre es kein Fahrrad, sondern ein anderes Auto gewesen, hätte es klar "Vorfahrt missachtet" geheißen (zufällig sind bei Streetview LKW und Postfahrrad in gleicher Situation wie anscheinend beim Unfall).

    Dann gestern Nachmittag:
    Radfahrerin schwer verletzt
    Hier genau das gleiche, deutlicher kann man eine nachrangigere Straße gar nicht gestalten.

    Und hier ausnahmsweise ein Motorradfahrer als Opfer einer Situation, wie sie auch Radfahrer zur Genüge kennen, gestern Morgen:
    Auto kollidiert mit Motorrad

    Aber es sind ja immer die Radfahrer (alternativ: Zweiradfahrer) selbst schuld, nicht wahr?