Fahrradpiktogramme männlich, weiblich, divers

  • Gleich hier mal Stop. Quelle?

    Ich will keine Gefühle, weil dort ganz stark Cofnirmation Bias eine Rolle spielt. Entweder gefilmte Personengruppen (Critical Mass wäre eine Option, oder Sternfahrt oder so) oder Strichlisten oder wissenschaftliche Arbeiten.

    "Meine Beobachtung bei einer ganz normalen etwa dreiviertelstündigen Tour auf Radwegen in der Eilenriede und am Maschsee, wo auch viele ihren Weg zum/vom Arbeitsplatz zurücklegen, also nicht nur "Freizeitradler":

    Etwa 80 bis 90 Prozent der Frauen benutzen ein sogenanntes "Damenrad". Ein Rad mit tiefem Einstieg. Die meisten davon tragen übrigens Hosen.Etwa 80 bis 90 Prozent der Männer benutzen ein sogenanntes "Herrenrad". Ein Rad mit Mittelstange.

    Es sind ziemlich genau gleich viele sogenannte "Herrenräder und Damenräder" unterwegs. Also auch ziemlich genau gleich viele Frauen und Männer."

    Das hatte ich bereits weiter oben geschrieben. Vielleicht kann man an der Stelle noch ergänzen, dass die Anzahl der von mir beobachteten Radfahrenden bei insgesamt ca. 50 liegt. Und dass es mitunter schwierig war die Räder zuzuordnen, die eine halbhohe Stange hatten. https://images-na.ssl-images-amazon.com/images/I/61X%2BvjkbIDL._SX355_.jpg Darum habe ich die ganz außen vorgelassen. Es waren allerdings auch nur sehr wenige.

    Meine Quelle ist also eigene Beobachtung. Wenn du es mal ausprobierst, wirst du vermutlich zu ähnlichen Ergebnissen kommen. Es sei denn ...

    Du kommst ja aus Nürnberg, vielleicht gibt es dort weniger Radfahrerinnen, weil dort die Piktogramme möglicherweise keine Räder mit niedrigem Einstieg zeigen? ;) Oder weil Nürnberg gebirgiger ist als Hannover und der Anteil von Radfahrerinnen in hügeligeren Gegenden geringer ist?

    Ich bin mir übrigens ziemlich sicher, dass eine Critical mass kein so gutes Beobachtungsfeld ist, denn es ist ja eine ausgewählte, geradezu "exklusive" Gruppe Radler*innen, die nicht unbedingt repräsentativ ist. Tatsächlich ist der Frauenanteil bei den Critical mass-Fahrten in Hannover sehr klein. Und diejenigen Frauen, die mitfahren, sind eher überdurchschnittlich trainiert und routiniert, also vermutlich eher bereit als eine Durchschnittsradlerin, ein Fahrrad mit Diamantrahmen zu benutzen anstatt eines mit tiefem Einstieg.

    Die Fahrrad-Piktogramme mit Rädern mit tiefem Einstieg sollen jedoch gerade diejenigen Radfahrerinnen und Radfahrer ansprechen, die sich vielleicht nicht so ohne weiteres trauen, ein Fahrrad mit Diamantrahmen zu besteigen, oder aus Gründen leicht eingeschränkter Bewegungsfähigkeit "nur" ein Fahrrad mit tiefem Einstieg benutzen.

    Letztlich spielen für die ganze Diskussion die ganz genauen Zahlen nur eine sehr untergeordnete Rolle. Es ist ziemlich schnuppe, ob nun 65% der Radfahrerinnen ein Rad mit tiefem Einstieg benutzen oder 85%. Ziel sollte es doch sein, möglichst viele Menschen für das Radfahren zu begeistern. Die sicheren und sportlichen Radfahrer*innen schreckst du mit einem Piktogramm, dass einem sogenannten "Damenrad" nachgebildet ist, ganz bestimmt nicht ab. Umgekehrt aber könnte eine durch und durch mit sogenannten "Herrenräder-Piktogrammen" markierte Radfahr-Infrastruktur eine abweisende Wirkung auf Radfahrer*innen haben, die ein Fahrrad mit tiefem Einstieg benutzen.

    Und es ist vermutlich so, dass Männer-Radsport überdurchschnittlich intensiver in den Medien präsent ist, als Frauen-Radsport. Auch daran kannst du sehen, dass es sich ganz gewiss lohnt Piktogramme zu benutzen, die ein Fahrrad mit tiefem Durchstieg zeigen. Das macht deutlich, dass es sich beim Radfahren nicht um eine Männerdomäne handelt, obwohl man bei der intensiven Berichterstattung über Herren-Radrennen auf die Idee kommen könnte.

    Oder willst du vielleicht ganz bewusst das Radfahren als eine Art "Männerdomäne" bewahren, zu der Frauen keinen Zutritt haben sollen? Das kann ich mir eigentlich bei dir nicht so recht vorstellen. Obwohl das tatsächlich eine über viele Jahrzehnte hinweg weit verbreitete Haltung unter radfahrenden Männern war.

    Letztlich ging es bei den schon länger zurückliegenden Diskussionen über das Frauen-Radfahren immer auch darum, dass für die Männer Dominanzstreben und Machtgelüste der Grund war, dass Frauen-Radfahren schlecht zu reden oder madig zu machen. Frauen sollte die Bewegungsfähigkeit eingeschränkt werden. Das ist sehr anschaulich geschildert in diesem historischen Roman: "Solang die Welt noch schläft"

    "Berlin, um 1890. Josefine, Tochter eines Berliner Hufschmieds, lernt auf einer Reise in den Schwarzwald die gefährliche, für Frauen geradezu skandalöse Leidenschaft des Radfahrens kennen. Zurück in Berlin, riskiert sie dafür alles. Und sie verliert alles - ihre Familie, ihre Freundinnen und fast sich selbst. Doch Josefines Kämpferherz ist groß! (...)" Zusammenfassung aus: https://www.histo-couch.de/titel/3571-sol…-noch-schlaeft/

  • Ich finde das großartig.

    Brauch bloß noch Popcorn.

    Als Einleitung also die eigene Beobachtung, ohne Zahlen. In der du Schätzwerte für irgend etwas angibst, aber nicht mal wirklich gezählt hast. Das ist ebenso unzulässig, wie zu sagen "ich habe heute festgestellt, das ca. 75% aller Autos in Nürnberg rot sind". Woher kommt diese freie Behauptung?

    Dann mit einem einleuchtenden Argument meine Stichprobe "Critical Mass" verworfen - finde ich nachvollziehbar. Nur, was macht deine Stichprobe des (Arbeits?)weges in irgend einer Form besser? Woher stammen die oben zitierten 80-90%? War die Stichprobe überhaupt groß genug für eine solche Aussage? 80% impliziert ja immerhin nur "mindestens 4 Radfahrer", bei 90% sind es sogar mindestens 9 ... das macht schon einen Unterschied. Wie viele Radler siehst du überhaupt so auf einer Fahrt?

    Dann kommt ein sehr schöner Einschub, das Zahlen keine Rolle spielen. Okay. Dann eine sanfte Überleitung zu einem sehr schon allgemein gültigen Argument "wir alle wollen möglichst viele Radfahrer". Und dann ein sehr spannender Zusammenhang: Menschen, die sportlich Rad fahren lassen sich nicht durch Symbole beeinflussen, aber Menschen, die wenig Rad fahren, sind durch einen einzigen weißen Strich auf blauem Grund in der Wahl ihrer Fortbewegung zu beeinflussen.

    Da fehlt zwar wieder eine Quelle, aber das ist ein beachtliches Ergebnis. Das würde ja gleichermaßen nahelegen, dass ein einziger Strich (weiß auf blau, für den Rest fehlen noch Belege) zum Beispiel Menschen aus dem Auto auf das Rad oder aus dem Bus in das Flugzeug führen könnten. Es kommt ja - in deiner Behauptung - nur auf das Radfahrvermögen an.

    Über die praktische Überleitung des Radsportes gelangen wir dann zur frechen Unterstellung, ich würde mir lieber Männer statt Frauen auf Fahrrädern wünschen (mit Konjuktiv, aber es ist dennoch ein Ad Hominem Argument, weil du die Person, nicht das Argument angreifst). Das ist politisch in, aber ungehörig. Macht aber nichts, tue ich ja auch.

    Als abschließenden, persönlichen Angriff meinerseits:

    Zitat

    Du kommst ja aus Nürnberg, vielleicht gibt es dort weniger Radfahrerinnen, weil dort die Piktogramme möglicherweise keine Räder mit niedrigem Einstieg zeigen? ;) Oder weil Nürnberg gebirgiger ist als Hannover und der Anteil von Radfahrerinnen in hügeligeren Gegenden geringer ist?

    Welcher Sexismus bringt dich dazu zu behaupten, dass der Anteil an Radfahrerinnen in Nürnberg kleiner wäre, oder das es in hügeligen Gegenden weniger Radfahrerinnen gäbe? Bist du der Ansicht, nur Männer fahren Steigungen? Warum brauchen Frauen Schutz vor dem gefährlichen Symbolbild, Männer aber nicht?

  • Kurze Zwischenfragen:

    Ist mein Brompton ein Herren- oder ein Damenrad?

    Gelten [Zeichen 237] auch für Fahrräder ohne Mittelstange oder nur für Fahrräder mit Diamantrahmen?

    Darf man mit einem Fahrrad mit tiefem Einstieg trotz [Zeichen 254] weiter fahren?

    Kann man auf einem Damenrad sportlich fahren?

  • Ist denn der Anteil an Radfahrern größer als der von Radfahrerinnen? Meiner Beobachtung nach nicht. (Radsport mal außen vor gelassen). Von daher glaube ich auch nicht, dass sich Frauen von dem Piktogramm vom radfahren abhalten lassen. Ich glaube du siehst ein Problem wo keines ist.

  • Dann kommt ein sehr schöner Einschub, das Zahlen keine Rolle spielen. Okay. Dann eine sanfte Überleitung zu einem sehr schon allgemein gültigen Argument "wir alle wollen möglichst viele Radfahrer". Und dann ein sehr spannender Zusammenhang: Menschen, die sportlich Rad fahren, lassen sich nicht durch Symbole beeinflussen, aber Menschen, die wenig Rad fahren, sind durch einen einzigen weißen Strich auf blauem Grund in der Wahl ihrer Fortbewegung zu beeinflussen.

    Ich habe bislang noch nicht behauptet, dass Schilder und Bodenmarkierungen mit Piktogrammen, die Fahrräder ohne Querstange zeigen, den Radverkehrsanteil insgesamt ansteigen lassen. Ich halte das allerdings für möglich. Das ist allerdings nicht der einzige Grund, der dafür spricht, Fahrradpiktogramme zu benutzen, die ein Rad mit tiefem Einstieg darstellen. (Mehr dazu weiter unten.)

    Ich habe auch nicht gesagt, das Zahlen keine Rolle spielen. (Sondern: Ganz genaue Zahlen spielen keine Rolle.) Wenn es so wäre, dass unterschiedslos 80 - 90 Prozent aller Radfahrerinnen und 80 - 90 Prozent aller Radfahrer ein Rad mit Diamantrahmen benutzen würden, dann wären diese Zahlen allerdings von Bedeutung. Und diese Zahlen würde es nahelegen, die Idee mit den Fahrradpiktogrammen, die Räder mit teifem Einstieg darstellen, nicht weiter zu verfolgen.

    So ist es allerdings nicht, vielmehr ist der Anteil der Frauen, die ein sogenanntes "Damenrad" benutzen, bei 80 - 90 Prozent (entsprechend meiner Zählung einer zugegebenermaßen kleinen Stichprobe). Bislang hat das hier auch noch keiner in Frage gestellt, und mit eigenen Zählungen oder Quellenangaben widerlegt, so weit ich das sehe. Und selbst wenn eine genauere Zählung nur einen Anteil von "Damenrad"-Benutzerinnen von 70 bis 60 Prozent ergäbe, so wäre das ein ausreichender Hinweis, am Thema dran zu bleiben.

    Und ich bleibe dabei: Frauenfeindlichkeit ist auch heute noch in bestimmten Kontexten und gesellschaftlichen Gruppierungen gesellschaftsfähig. Und die nehmen alle auch in irgendeiner Form am Straßenverkehr teil. Deshalb halte ich es für richtig, Räder ohne Querstange zu verwenden für Verkehrsschilderpiktogramme und auf den Asphalt aufgebrachte Piktogramme, die den Radverkehr betreffen.

    Übrigens würde es mich nach wie vor sehr interessieren, ob auch in anderen Kommunen Fahrradpiktogramme gebräuchlich sind, die Räder ohne Querstange darstellen.

    Um den Technikern noch ein wenig entgegenzukommen. Beim vielen Fahrradzählen habe ich festgestellt, dass bei vielen Modellen mit tiefem Einstieg und einem Einrohrrahmen zwischen dem Unterrohr und dem Sitzrohr noch ein Stabilisator eingebaut ist:


    Ich denke alleine die Tatsache, dass ein Diamantrahmen die stabilste Form eines Fahrradrahmens bei gleichzeitig geringstem Gewicht darstellt, ist noch kein hinreichender Grund ein entsprechendes Rad auf Verkehrsschildern darzustellen. Die hier gezeigte Alternative sieht doch auch ganz hübsch und stabil aus!

  • Also mal ganz ehrlich: ein Symbol ist ein Symbol.

    Ein [Zeichen 245]steht auch für Gelenkbusse und Doppeldecker, ein [Zeichen 253]steht auch für Sattelschlepper und Lastzüge mit Anhänger. Und[Zeichen 251]gilt auch für Pkw mit Außenspiegeln.

  • Ist denn der Anteil an Radfahrern größer als der von Radfahrerinnen? Meiner Beobachtung nach nicht. (Radsport mal außen vor gelassen). Von daher glaube ich auch nicht, dass sich Frauen von dem Piktogramm vom radfahren abhalten lassen. Ich glaube du siehst ein Problem wo keines ist.

    Ich halte es auf jeden Fall für wahrscheinlicher, dass sich Frauen von einem Fahrradpiktogramm mit einem Fahrrad mit tiefem Einstieg stärker eingeladen fühlen, als sich Männer von einem solchen Symbol abschrecken lassen. Unabhängig davon, wie hoch der Frauenanteil unter den Radler*innen ist, wäre das für mich ein Grund, Fahrradpiktogramme zu benutzen, die ein Fahrrad mit tiefem Einstieg darstellen. Das Ziel soll ja nicht sein, einen fifty-fifty-Anteil zu erreichen, sondern möglichst viele Menschen zum Radfahren zu ermuntern. Und das dürfen dann auch gerne mehr Frauen als Männer sein.

    Vielleicht wäre das eine geignete Versuchsanlage, mit der man den Aufforderungsquarakter entsprechender Piktogramme bestätigen oder widerlegen kann:

    http://www.adfc-bremen.de/news/news-deta…-den-weg-1.html

  • Also mal ganz ehrlich: ein Symbol ist ein Symbol.

    Ein [Zeichen 245]steht auch für Gelenkbusse und Doppeldecker, ein [Zeichen 253]steht auch für Sattelschlepper und Lastzüge mit Anhänger. Und[Zeichen 251]gilt auch für Pkw mit Außenspiegeln.

    Ach ja? Ein Symbol ist also ein Symbol.

    Und warum werden dann manche verändert und andere nicht?

    Schau mal hier:

    So wurde 1971 ein Bus dargestellt:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Bildtafel…,_StVO_1970.svg

    Und so sah 1971 ein Auto-Piktogramm aus:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Bildtafel…,_StVO_1970.svg

    Und das ist der Bus von heute (sic!):

    https://de.wikipedia.org/wiki/Bildtafel…,_StVO_2013.svg

    Der Bus vonheute sieht immer noch so aus wie der von 1971. Dabei gibt es längst sehr verbreitet Niederflur-Omnibusse!

    So sieht das Auto von heute aus:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Bildtafel…,_StVO_2013.svg

    Wobei man an der Stelle dazu sagen muss: Man kann ja froh sein, dass sie keinen SUV darstellen!

    Wenn es um das Autodesign geht, sind die Verkehrsschildergestalter schneller bereit, die Schilder zu modernisieren. Beim Omnibus dagegen wird am 70er-Jahre Modell festgehalten, obwohl das Bild auf dem Schild nicht mehr dem aktuellen Aussehen eines Linienbusses entspricht.

    Was spricht denn dagegen, Fahrräder mit tiefem Einstieg auf Verkehrsschildern darzustellen, zumal gerade eine zunehmend ältere Bevölkerung damit je nach der körperlichen Verfassung länger mit dem Rad mobil bleiben kann. Und Frauen - sofern meine Vermutung zutrifft - sich davon stärker angesprochen fühlen, als sich Männer davon abschrecken lassen?

  • Kurze Zwischenfragen:

    Ist mein Brompton ein Herren- oder ein Damenrad?

    Gelten [Zeichen 237] auch für Fahrräder ohne Mittelstange oder nur für Fahrräder mit Diamantrahmen?

    Darf man mit einem Fahrrad mit tiefem Einstieg trotz [Zeichen 254] weiter fahren?

    Kann man auf einem Damenrad sportlich fahren?

    Die Fragen kannst du aus umgekehrter Sicht genau so stellen, wenn die Mittelstange bei den Fahrradabbildungen auf deinen Schildern fehlte.

  • Das Oberrohr ist ohnehin viel zu gefährlich!

    „Zeigen wir dem staunenden Ausländer einen neuen Beweis für ein aufstrebendes Deutschland, in dem der Kraftfahrer nicht nur auf den Autobahnen, sondern auf allen Straßen durch den Radfahrer freie, sichere Bahn findet.“ (Reichsverkehrsministerium, 1934)

  • Die Erkennbarkeit eines Fahrradpiktogramms leidet nicht darunter, wenn keine Mittelstange abgebildet wird.

    Λußer man sparrt an den Details. Sicher, dass nicht die Tretroller mit großen Laufrädern gemeint sind?

    Das ist vergleichbar damit, dass Berufe seit einigen Jahren grundsätzlich in der weiblichen und männlichen Form angegeben werden.

    Nein, sie werden in weiblicher und generischer Form angegeben. In der Sprache sind die Begrifflichkeiten eben bekannter. Und da liegt das Problem: Wenn man diese Büchse der Pandora öffnet, geht die Funktionalität verloren.

  • Ja. Oder wir brauchen dieses: ?tiny=1

    Wo hast du denn das aufgenommen, oder ist es von dir selbst konstruiert? Heißt das jetzt links fahren die Radfahrer und rechts die Radfahrerinnen?

    Oder ist das der Entwurf für ein geschlechtsneutrales Radwegeschild, von dem sich Radfahrer ebenso angesprochen fühlen sollen wie Radfahrerinnen?

    Interessant ist in diesem Zusammenhang die geschichtliche Entwicklung dieses Verkehrsschildes für "Sonderweg Fußgänger", das sich bis heute noch an dem einen oder anderen Ort erhalten hat: https://de.wikipedia.org/wiki/Bildtafel…,_StVO_1970.svg

    Ich habe es bei wikipedia auf "Bildtafel der Verkehszeichen 1971 bis 1992" gefunden.

    Und hier ein aktuelles Beipiel dafür dass sich das Schild an manchen Stellen sehr lange gehalten hat:

    Das deutlich weiter verbreitete Nachfolgeschild habe ich bei wikipedia auf "Bildtafel der Verkehrszeichen in der Bundesrepublik Deutschland1992 bis 2013" gefunden:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Bildtafel…,_StVO_1992.svg

    Hier ein Beispiel für das aktuelle Verkehrszeichen "Sonderweg Fußgänger":

    Ich denke beide Schilder dürften auf jeden Fall in einem höheren Maß Frauen ansprechen als das entsprechende Vorgängerschild, das ich bei wikipedia auf "Bildtafel der Verkehrszeichen 1956 bis 1971" gefunden habe:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Bildtafel…,_StVO_1956.svg

    Was jedoch die Beschilderung der Radwege angeht herrscht seit 1953 geschlechter-spezifisch kompletter Stillstand. Lediglich bei der Vereinfachung in der Darstellung hat eine Entwicklung dieses Verkehrsschildes [Zeichen 237] stattgefunden. Hier zum Vergleich das Schild "Radweg" auf der Bildtafel bei wikipedia "Bildtafel der Verkehrszeichen 1953 bis 1956": https://de.wikipedia.org/wiki/Bildtafel…,_StVO_1953.svg

    Pedale, Kurbeln und Kettenblatt sind heute weggefallen.

    ;) ACHTUNG, POLEMISCHE BEMERKUNG: Man könnte so gesehen zugespitzt in Richtung Verkehrsschilder-Gestalter formulieren: Bis 1970 durften Frauen nicht aus dem Haus. Und bis heute noch dürfen sie nicht mit dem Fahrrad aus dem Haus. ;)

    So jetzt aber mal wieder ernst:

    Ich sehe wirklich Nichts, was dem widersprechen würde, dass das Verkehrszeichen "Zeichen 273 Sonderweg Radfahrer" gestalterisch so verändert wird, dass ein sogenanntes "Damenrad" erkennbar ist. Und in Anbetracht der Tatsache, dass ganz überwiegend auch heute noch Frauen ein Fahrrad mit tiefem Einstieg benutzen, ist es naheliegend ein solches "Damenrad" auf dem Radwegschild abzubilden. Sogenannte "Herrenräder" haben wir schließlich schon viele Jahrzehnte lang genug zu Gesicht bekommen. Und außerdem kann man es den Männern durchaus zumuten, sich da mit angesprochen zu fühlen, wenn ein sogenanntes "Damenrad" auf Radwegschildern abgebildet ist.

    So, oder meinetwegen auch so:

    Man muss dabei nichts überstürzen, aber es ist auch wichtig, die neuen Schilder endlich auf den Weg zu bringen!

    RÄTSEL: Bei dem zweiten Foto, das ich eingefügt habe, wurde von mir eine klitzekleine Manipulation einiger weniger Pixel-Punkte bei dem Zusatzschild [Zusatzzeichen 1022-10]vorgenommen. Wer hat's gemerkt?

  • Ist das hier ein verkappter Juso-Treff oder treibt hier ein Agent Provocateur von "Die [Zusazzeichen 1000-32][Zusazzeichen 1000-32]Partei" launigen Schabernack?

    Einfach mal drauf einlassen. Das Thema hat viel Potential. Man kann das noch viel, viel weiter treiben.

    [Zeichen 253] Halte ich für problematisch. Meiner Beobachtung nach, fahren Hauptsächlich Männer LKW. Frauen dürften sich durch dieses Schild wohl kaum angesprochen fühlen.

    [Zeichen 123]ist auch nicht besser. So bekommt man keine Frauen in klassische Männerberufe lieber Verkehrsminister .

    Auch das gelobte [Zeichen 239] halte ich nicht für gelungen. Da werden Frauen nicht nur auf ihre Tätigkeit der Kindererziehung reduziert sondern, durch einen sehr kurzen Rock, zusätzlich auch noch sexualisiert. Da waren wir mit dem https://de.wikipedia.org/wiki/Bildtafel…,_StVO_1956.svg Schild doch schon viel weiter, da es zeigt, dass auch Männer klassische Care-Arbeit übernehmende sollten.8o

  • Heißt das jetzt links fahren die Radfahrer und rechts die Radfahrerinnen?

    Vorschlag für eine soziopolitisches Experiment. Schild anbringen, Mittlelinie pinseln, und dann geht es ans Abzählen:

    Orientiert sich die Verteilung links und rechts der Mittellinie eher am Geschlecht? Oder eher am gefahrenen Radtyp? Und ändert sich die Verteilung, wenn man das Schild an der Mittelsenkrechten spiegelt?

    (Unnötig anzumerken, dass die Benutzungspflicht des Weges für Radfahrer* mit Trapez-Rahmen entfällt.)

    Bonusfrage, die aber leider voraussichtlich mangels zu geringer Anzahl der Fälle nicht mit ausreichender Signifikanz beantwortet werden kann: Wo fahren Tandems, bei denen eine* der Fahrer* über ein Oberrohr, d* andere über einen tiefen Einstieg verfügt?

  • Ist das hier ein verkappter Juso-Treff oder treibt hier ein Agent Provocateur von "Die Partei" launigen Schabernack?

    Also als "Agent*in Provocateur aus den Truppen des Kevin Kühnert" ;) muss ich an dieser Stelle,

    Auch das gelobte [Zeichen 239] halte ich nicht für gelungen. Da werden Frauen nicht nur auf ihre Tätigkeit der Kindererziehung reduziert sondern, durch einen sehr kurzen Rock, zusätzlich auch noch sexualisiert. Da waren wir mit dem https://de.wikipedia.org/wiki/Bildtafel…,_StVO_1956.svg Schild doch schon viel weiter, da es zeigt, dass auch Männer klassische Care-Arbeit übernehmende sollten.8o

    doch mal heftig gegen timte intervenieren!

    Es geht mitnichten darum, dass damit die Frauen auf ihre Mütterrolle festgelegt werden sollten. Vielmehr wurde die Frau befreit aus den vier Wänden, in denen sie bis dato eingesperrt war. Und es ging darüberhinaus auch um eine Befreiung der Kinder aus dem patriarcharlischen Herrschaftssystem! Noch deutlicher wird das am entsprechenden Verkehrsschild der ehemaligen DDR. Und es wird ja wohl keiner hier ernsthaft behaupten wollen, im sozialistischen Bäuer*innen und Arbeiter*innen-Staat, habe die Sozialistische Einheitspartei das Patriarchat gefördert.

    Das DDR-Fußweg-Verkehrszeichen zeigt - im Gegensatz zu dem die Kinder kapitalistisch domestizierenden westdeutschen Verkehrszeichen - das Kind nicht als Anhängsel der Mutter, sondern als ein freies selbstbestimmtes Wesen, das vorangeht, ganz im Sinne des schönen Liedes der Jungpioniere:

    "Pioniere voran, lasst uns vorwärts gehen, Pioniere voran, lasst die Fahnen wehn! Unsre Straße, sie führt in das Morgenlicht hinein, wir sind stolz, Pioniere zu sein." (=Refrain von "Pioniere voran" https://lieder-aus-der-ddr.de/pioniere-voran/ )

    Hier das BRD-Verkehrszeichen "Fußweg":

    https://de.wikipedia.org/wiki/Bildtafel…,_StVO_1970.svg

    Dieses Verkehrszeichen gab es in der BRD noch bis 1992!

    Und hier zum Vergleich das fortschrittliche DDR-Verkehrszeichen von 1979:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Bildtafel…VO_DDR_1977.svg

    Liebe Genossinen und Genossen!

    Ihr werdet das jetzt alles vielleicht ein bisschen für übertrieben halten. Aber schaut euch doch mal um in der Welt. In dem von einer ultra-reaktionären braun-schwarzen Regierungskoalition malträtierten Österreich herrschen noch immer verbreitet die schlimmen alten patriarchalischen Zustände, die in diesem österreichischen Verkehrsschild für Fußweg zum Ausdruck kommen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Bildtafel…szeichen_17.svg

    (Man muss sich nicht wundern, dass in so einem Land die obersten Staatenlenker darüber sinnieren, warum das weibliche Gegenüber nicht die Fußnägel lackiert hat.)

    Wir wissen jetzt, wie es dazu kommen konnte! Deshalb: Ändert das Verkehrszeichen jetzt! Fegt hinweg das rückständige Männergesocks, dass uns mit seinem "Trapezrahmen" zum "Beinchen heben" zwingen will! Tut es jetzt, bevor sie uns morgen zum "Ärmchen heben" zwingen werden!

    Schluss mit Trapezrahmen!

    Hannover voran!

    Hinweis: Bilder mit ein paar kleinen paint-tools bearbeitet!

    Nochmal eine ernste Nachfrage, bzw. Bitte um Hinweise: Werden in Österreich tatsächlich noch für das Verkehrsschild Fußweg der Mann mit Hut und das kleine Mädchen an seiner Hand benutzt?

    Und leider bin ich weniger oft als ich mir das wünsche in den fünf neuen Ländern unterwegs. Hängen dort noch alte Verkehrszeichen aus DDR-Zeiten? Zum Beispiel das oben, das man sieht, wenn man den entsprechenden Link anklickt?