Infrastruktur: gelungene Lösungen und positive Beispiele

  • Ähhh, Moment...:

    Zitiert wurde Thomas Prieto Peral. Leider habe ich nicht den gesamten Artikel abgebildet. Da fehlte dann leider der Vorname. Generell weiß ich nicht, ob man hier solche Zeitungsartikel überhaupt hineinkopieren darf. Daher hatte ich mich auch nur auf den markantesten Teil des Artikels bezüglich des Radverkehrs in Grafrath beschränkt.

  • »Thomas Prieto Peral wurde 1966 in Mainz geboren und war nach dem Theologiestudium als Vikar und Pfarrer in Gemeinden in Oberfranken und München tätig, bevor er 2000 als Referent in das Ökumenereferat der Landeskirche berufen wurde.

    Dort war einer seiner Arbeitsschwerpunkte die Hilfe für die Christen des Nahen Ostens. 2015 wurde er in ein neues Amt als Planungsreferent der Landeskirche eingeführt, im Rahmen dessen er sich von da an Zukunftsfragen widmete. Er ist Teil des Leitungsteams des kirchlichen Reformprozesses "Profil und Konzentration (PuK)“

    Kann irgendjemand erkennen, was diesen Vikar zu verkehrsjuristischen und -politischen Einschätzungen qualifiziert?

  • ... Parteimitglied, Sitz im Stadtrat?

    Das ist doch genau das, was so oft falsch läuft: verwaltungsrecht wird ausgelagert in politische Gremien.

    Ich erinnere mich an Schenefeld bei Hamburg, wo ein alternder Fahrschullehrer in der CDU quasi bestimmen wollte, wie mit Benutzungspflichten umzugehen ist.

  • Radverkehr braucht Radwege

    Würd ich sogar unterstützen. Aber echte Radwege, die sich durch nichts vom Fahren auf der Fahrbahn unterscheiden. Ist ja auch ganz einfach: Alle Straßen in Deutschland entlang der Mitte teilen, die eine Hälfte für Radfahrer, die andere für Autos. Damit könnte der grüne Gemeinderat ja mal anfangen. Solange der von "gemeinsamem Rad- und Fußverkehr" faselt, ist er für mich nicht ganz dicht, weil das nicht geht. Des geht si ned oos, wie der Österreicher sagt.

  • passt doch aber zu den Absichten: Radverkehr braucht Radwege, Radverkehr ist auf Radwegen sicher unterwegs.

    Deshalb fordert man als Gemeinderat den Bau oder die Markierung von Radwegen. Weil das "der Wähler" so wünscht.

    Zunächst mal ist es ja nicht verkehrt, dass sich Politiker für das einsetzen, was sich der Wähler wünscht. Problematisch ist halt, wenn Wählerwünsche erfüllt werden, die unrealistisch sind oder die sogar langfristig Schaden anrichten, was nicht immer sofort für jeden Wähler und manchmal auch von vielen Wählern gemeinsam nicht erkennbar ist, oder nicht erkannt wird, oder niemand wahrhaben will.

  • Zunächst mal ist es ja nicht verkehrt, dass sich Politiker für das einsetzen, was sich der Wähler wünscht

    Aber kein Fahrradfahrer wünscht sich, zusammen mit Fußgängern auf Gehwegen zu fahren. Zumindest nicht Fahrradfahrer, die "ernsthaft" Radfahren, also das Fahrrad als Alternative zum Auto nutzen, und nicht nur einmal im Monat, wenn grad schönes Wetter ist, demonstrativ den Grünen raushängen lassen.

    Dass sich jemand "wünscht", auf dem Gehweg zu fahren, halte ich für ein Gerücht. Es ist vielmehr die pure Resignation, weil er sich ansonsten um sein Leben fürchtet.

    Genausogut könnte man "einführen", dass bei jeder Fährfahrt die Hälfte der Passagiere über Bord geschmissen wird, und aus den Versuchen der Ertrinkenden, sich an einen Strohhalm zu klammern, den "Wunsch des Wählers" ableiten, dass in allen Gewässern Strohhalme verteilt werden.

    Bzgl. Forderungen nach gemeinsamen Geh- und Radwegen befinden wir uns m.E. genau auf diesem Idiotenniveau, und merkens noch nicht mal.

  • Dass sich jemand "wünscht", auf dem Gehweg zu fahren, halte ich für ein Gerücht. Es ist vielmehr die pure Resignation, weil er sich ansonsten um sein Leben fürchtet.

    Selbst meine 11-jährige Tochter fühlt sich mit dem Rad auf [Zeichen 240]-Gehwegen unwohl, sogar wenn sie 4 m breit sind. Wenn schon, dann muss es [Zeichen 241-30] sein, wo auch markiert ist, wem welcher Bereich zusteht.

  • Aber kein Fahrradfahrer wünscht sich, zusammen mit Fußgängern auf Gehwegen zu fahren. Zumindest nicht Fahrradfahrer, die "ernsthaft" Radfahren, also das Fahrrad als Alternative zum Auto nutzen, und nicht nur einmal im Monat, wenn grad schönes Wetter ist, demonstrativ den Grünen raushängen lassen.

    ...

    Solche Radfahrer gibt es aber kaum.

    Selbst meine 11-jährige Tochter fühlt sich mit dem Rad auf [Zeichen 240]-Gehwegen unwohl, sogar wenn sie 4 m breit sind. Wenn schon, dann muss es [Zeichen 241-30] sein, wo auch markiert ist, wem welcher Bereich zusteht.

    Ich fühle mich schon dann unwohl, wenn ich eine Burg um den Strandkorb herum gebaut habe, und dann fällt ein fremder Ball hinein.

    Zunächst mal ist es ja nicht verkehrt, dass sich Politiker für das einsetzen, was sich der Wähler wünscht. Problematisch ist halt, wenn Wählerwünsche erfüllt werden, die unrealistisch sind oder die sogar langfristig Schaden anrichten, was nicht immer sofort für jeden Wähler und manchmal auch von vielen Wählern gemeinsam nicht erkennbar ist, oder nicht erkannt wird, oder niemand wahrhaben will.

    Das nennt sich Demokratie.

    Niemand sagt, dass dadurch die besten Ergebnisse zustande kommen, sondern es kommen die Ergebnisse zustande, die mehrheitlich mitgetragen werden.

  • Nachtrag: Am Schiffgraben in Hannover, wo ein "Pop up Radweg eine der beiden Fahrbahnen stadtauswärts ersetzte, hängt jetzt kein Radfahrer frei mehr unter dem Gehwegschild:

    Zunächst hing noch eine ganze Weile das Schild Radfahrer frei:

    Jetzt ist es abgehängt:

  • Radweginfrastruktur mit Vorfahrt Achten-Beschilderung:

    Ort: Stadtparkweg - Fußgänger und Fahrradfahrerbrücke über den Messeschnellweg Richtung stadteinwärts (Bild 1)

    Bild 2: Radweg, der aus Richtung Zoo kommend, auf den zuerst gezeigten Radweg führt.

    Bild 1 hier auf Macpillary noch ohne Vorfahrt an der nächsten Kreuzung:

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  • Radweginfrastruktur mit Vorfahrt Achten-Beschilderung:

    Funktioniert das dort gut in der Praxis? Bei uns würde ich, von der Brücke kommend, so weit wie möglich am linken Rand fahren, damit ich eher im Sichtdreieck des Wartepflichtigen bin und mein "Gegner" beim Linksabbiegen noch Platz für eine Notbremsung hat. Biegt er rechts ab, kann ich ihm (oder ihr) die Gasse frei halten. Also ähnlich wie bei einer Autobahnauffahrt.

  • Funktioniert das dort gut in der Praxis? Bei uns würde ich, von der Brücke kommend, so weit wie möglich am linken Rand fahren, damit ich eher im Sichtdreieck des Wartepflichtigen bin und mein "Gegner" beim Linksabbiegen noch Platz für eine Notbremsung hat. Biegt er rechts ab, kann ich ihm (oder ihr) die Gasse frei halten. Also ähnlich wie bei einer Autobahnauffahrt.

    Da kommen mehrere Faktoren zusammen:

    Wer hier lang fährt, der hat sich gerade über eine Brücke gequält und einen für hannoversche Verhältnisse längeren und steilen Aufstieg hinter sich. (Da möge jeder, der aus einer gebirgigen Gegend kommt, herzhaft drüber lachen. Für Radfahrende aus Hannover ist bereits eine Bodenschwelle ein Kraftakt. ;))

    Auf dem Bild zu sehen: Man ist am Ende der Brücke angekommen, hat den Scheitelpunkt bereits seit rund 25 m überwunden und nimmt gerade so richtig schön "Bergab-Schussfahrt" auf. Dass von rechts ein Weg auf den mündet, den man selbst gerade befährt, sieht man nicht. (Jetzt, wo das Schild [Zeichen 301] aufgestellt wurde, kann man zumindest erahnen, dass da was ist.)

    Früher war da auch fast nie jemand mit dem Fahrrad auf dem Weg gefahren. Aber seit rund ein bis zwei Jahren wurde dort asphaltiert und jetzt kommt da häufiger jemand mit dem Rad lang. Allerdings ist der einmündende Weg deutlich weniger frequentiert als der Hauptweg.

    Das ist der einmündende Weg. Seit ca. ein bis zwei Jahren asphaltiert, aber immer noch deutlich weniger stark frequentiert als der Hauptweg, auf den er mündet.

    In der Praxis hat sich die Beschilderung angeboten und bewährt.

    Der einmündende Weg ist ansteigend. Eigentlich sollte der Bergverkehr ja nicht unbedingt gebremst werden. Aber es ist eben auch relativ wenig Verkehr, der von diesem Nebenweg auf den Hauptweg will.

    Einmal editiert, zuletzt von Ullie (12. März 2022 um 13:33) aus folgendem Grund: Rechtschreibung, Schlusssatz

  • Yeti
    27. Juli 2022 um 09:48

    Ich denke auch, dass es besser gewesen wäre, das Parkverbotsschild auf ihrem Foto (und vermutlich weitere dieser Schilder an anderen Stellen an der Martinistraße) abzubauen. Diese Schilder dienten zu dem Zeitpunkt, als die Martinistraße noch zweispurig je Richtung war, dem Lieferverkehr, der auf der äußeren Spur nicht parken, aber halten durfte, um ein- und auszuladen.

    Siehe zum Beispiel diese google-street-view-Aufnahme von 2008 auf der ein Kleintransporter am Straßenrand hält, direkt hinter dem Verkehrszeichen 286 eingeschränktes Halteverbot.

    Google Maps
    Find local businesses, view maps and get driving directions in Google Maps.
    www.google.com

    Warum wurde das Schild auf ihrem Foto nicht abgebaut, als der Radfahrstreifen markiert wurde und zusätzlich mit Pollern gesichert wurde? Wurde es einfach vergessen? Oder sollte damit ermöglicht werden, auf der verbliebenen Fahrbahn zu halten?

    Ich schließe es jedoch aus, dass mit dem eingeschränkten Halteverbot die Möglichkeit geschaffen werden sollte, legal auf dem Radfahrstreifen zu halten.

    Bei einem solchen Verkehrsversuch ist es schwer, aus der Ferne einzelne Maßnahmen zu beurteilen.

    Deshalb formuliere ich mal vorsichtig: Auf der alten Martinistraße mit zwei Fahrspuren je Richtung wurde der Radverkehr auf einem benutzungspflichtigen Hochbordradweg geführt:

    Siehe diese google-street-view-Aufnahme von 2008:

    Google Maps
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    Ich denke, da kann man mit aller Vorsicht, von wegen "Beurteilung aus der Ferne", dazu sagen, dass das keine gute Radverkehrsführung war.

    Der Verkehrsversuch hat gezeigt, dass die zukünftige Radverkehrsführung auf einem breiten Radverkehrsstreifen stattfinden soll, für den eine der beiden Autofahrspuren je Richtung umgewandelt wird in einen Radfahrstreifen. Eine gelungene Lösung!

    Noch ist jedoch anscheinend nicht abschließend geklärt, wie die Abgrenzung des Radfahrstreifens zur Fahrbahn gestaltet werden soll. Die Poller, die dort jetzt stehen und auf Ihrem Foto zu sehen sind, tragen meines Erachtens deutlich dazu bei, dass der Radfahrstreifen nicht durch haltende oder parkende Autos blockiert wird. Eigentlich eine gelungene Lösung der Radverkehrsführung!

    Gleichzeitig blockieren aber die Poller möglicherweise Grundstückseinfahrten, falls solche vorhanden sind. Und die Poller blockieren oder erschweren möglicherweise die Anfahrt von Lieferfahrzeug-Stellplätzen im Hochbordbereich, also rechts von dem Radfahrstreifen. Auch da weiß ich nicht, ob die vorhanden sind. Wenn solche Lieferfahrzeug-Stellplätze im Hochbordbereich eingerichtet werden sollen, dann sollte das allerdings nur dann geschehen, wenn es keine Alternativen dazu gibt und nur begrenzt auf bestimmte Tageszeiten. In dem Bereich müsste dann jeweils eine Strichlinie den Radfahrstreifen markieren, auf dem dann sinnvollerweise kein Poller steht.

    Ich habe diesen Beitrag hier kopiert. Der gleiche Beitrag ist im Thema "Lustige Schilder" zu finden. Ich schlage allerdings vor, über den Verkehrsversuch Martinistraße in Bremen hier weiterzudiskutieren, da es ja um deutlich mehr geht als nur "lustige Schilder".