Woche 8 vom 18. bis 24. Februar 2019

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    Nach WELT-Informationen ist der Konzern gerade dabei, die komplette Buchungsplattform gegen ein neues System zu tauschen. Dieses hat den Arbeitsnamen „Vendo“ und soll die Fahrt für Reisende angenehmer machen. Von der Buchung bis zur Entschädigung: Künftig sollen Kunden ein sogenanntes Live-Ticket kaufen können, eine Fahrkarte, bei der spezielle Informationen für die Reisenden während der Fahrt enthalten sind.

    […]

    Mit der neuen Buchungsplattform ist auch das Ausfüllen des bisherigen Verspätungsformulars auf Papier hinfällig. Denn das System erkennt von alleine, dass der Kunden das Fahrziel nicht zur ursprünglich geplanten Zeit erreicht hat.

    […]

    „Bald“ könnte laut Artikel allerdings erst 2021 sein …

  • Ehrlich? Die Verkaufs- und Informationsplattform der Bahn ist super, und das sieht man immer dann, wenn die Mitarbeiter ausländischer Bahnen "ihre" Routen auf der DB-Webseite nachschauen (so zB gesehen in Litauen). Ich würde mir da eher eine vernünftige Integration mit anderen Buchungssystemen wünschen. Es kann doch nicht angehen, dass ich mit ein paar Klicks so etwas wie "München-Oslo" oder "München-Rom" als Flugticket buchen kann, aber für ein Bahnticket zig verschiedene Webseiten abfragen muss bzw. nur Teilstrecken buchen kann...

  • Die Saison der polizeilichen Jahres-Unfallbilanzen fängt allmählich an. Macht euch darauf gefasst, dass der kraftfahrende Mainstream (und damit meine ich ausdrücklich auch den ADFC) die infolge des dank Rekorddürre sehr starken Radverkehrsanstieges bundesweit sprunghaft angestiegenen Unfallzahlen weidlich zum abschreckenden "Scare-Mongering" nutzen wird.

    https://www.t-online.de/nachrichten/pa…aehrlicher.html

    (Das begleitende Forum dazu besser nicht lesen, sonst Brechreiz)

    Mail an die Redaktion ist raus.

  • Ehrlich? Die Verkaufs- und Informationsplattform der Bahn ist super, und das sieht man immer dann, wenn die Mitarbeiter ausländischer Bahnen "ihre" Routen auf der DB-Webseite nachschauen (so zB gesehen in Litauen). Ich würde mir da eher eine vernünftige Integration mit anderen Buchungssystemen wünschen. Es kann doch nicht angehen, dass ich mit ein paar Klicks so etwas wie "München-Oslo" oder "München-Rom" als Flugticket buchen kann, aber für ein Bahnticket zig verschiedene Webseiten abfragen muss bzw. nur Teilstrecken buchen kann...

    Du rennst bei mir/uns offene Türen ein:

    https://back-on-track.eu/resources-for-…kets-in-europe/

    Wir haben es dem Verkehrsausschuss des Deutschen Bundestages gesagt, dem EU-Parlament, der EU-Kommission, dem Schweizer Parlament ...

    ... und wir fragen gerade die Parteien zur Europawahl. Zwar nicht direkt nach der Fahrradmitnahme, aber nach Erleichterungen/Verbesserungen für den internationalen Bahnverkehr:

    https://back-on-track.eu/election-corne…ament-election/

  • Fahrradaktivist: Radfahren ist gefährlich, außer auf "Protected Bike Lanes"

    Und einmal mehr die Lüge, dass die Fahrbahn den Autos gehört: "Dem Auto wird mehr als die Hälfte aller Verkehrsflächen eingeräumt" bzw. "Heute hat der Radverkehr einen Anteil von drei Prozent aller Verkehrsflächen.".

    Angesichts der Diffarmierung der Radfahrstreifen als "Todesstreifen": in meiner Datenbank habe ich bei 2529 Todesfällen mit Fahrrad aus den letzten gut 6 Jahren 16 Fälle von fatalem "Dooring":

    - 8x Straße ohne jede Radverkehrsanlage, alle Fahrerseite (6 davon in verkehrsarmen Wohngebietsstraßen)

    - 1x Hochbordradweg, Radfahrer Fahrbahn, Fahrerseite

    - 1x Hochbordradweg, Radfahrer rechter Radweg, Beifahrerseite

    - 1x Hochbordradweg mit Parkständen rechts davon, Radfahrer rechter Radweg, Fahrerseite

    - 1x freigegebene Busspur neben Taxistand, Fahrerseite

    - 3x Schutzsstreifen, Fahrerseite

    - 1x Radfahrstreifen, Fahrerseite

    Wenn überhaupt, dann sind Schutzstreifen auffällig (was nicht weiter Wunder nimmt, da diese Markierung in aller Regel da verwendet wird, wo kein Platz für einen regelkonformen Radfahrstreifen ist, weswegen mittig fahrende Streifen-Benutzer die oftmals entscheidenden 20-30 cm weiter rechts fahren dürften).

    2 Mal editiert, zuletzt von Th(oma)s (25. Februar 2019 um 13:54)

  • Um es zu relativieren: Es stand in der "Bike-BILD".

    Aber trotzdem: Das Geplärre nach "sicheren Radwegen" halte ich auch für äußerst gefährlich, zumal die bepümpelten Wege an jeder Kreuzung wieder genauso "unprotected" sind wie jede andere Radverkehrsführung auch.

    Im Umkehrschluss heißt das ja auch, dass man an keiner Hauptstraße, die keinen Platz für eine eigene abgepollerte Fahrradspur bietet, sicher Fahrrad fahren kann.

    Es ist halt wieder das Dilemma: Man holt die Leute weniger mit Fakten über statistische Unfallrisiken auf das Fahrrad als mit Emotionen. Ich bin hier neulich mit zwei anderen Radfahrern ein Stück entlang einer Hauptstraße auf der Fahrbahn (gerade einmal 300m) gefahren, wo es auf dem Abschnitt gar keinen Radweg gibt. Eine Mitfahrerin sagte hinterher, dass sie dabei Angst gehabt hätte und zwar nicht einmal Angst davor, von hinten stumpf überfahren zu werden, sondern Angst, bedrängt zu werden. Es war -wie sich dann herausstellte- eigentlich nur das ungute Gefühl, dort nicht hinzugehören und den Autoverkehr zu behindern.

    Leider haben die Leute zu wenig Angst vor den tatsächlichen Gefahrenstellen.

  • Es ist halt wieder das Dilemma: Man holt die Leute weniger mit Fakten über statistische Unfallrisiken auf das Fahrrad als mit Emotionen. [...]Es war -wie sich dann herausstellte- eigentlich nur das ungute Gefühl, dort nicht hinzugehören und den Autoverkehr zu behindern.

    Die unselige Verknüpfung beider Probleme wird jedesmal vertieft, wenn wieder ein Radwege-Aktivist, ein Zeitungs-Kolumnist oder eine Umwelt-NGO den Kontext von Lebensgefahr und Flächengerechtigkeit herstellt.

  • zumal die bepümpelten Wege an jeder Kreuzung wieder genauso "unprotected" sind wie jede andere Radverkehrsführung auch.

    Wer ist eigentlich auf die Idee gekommen, dass Poller eine gute Idee sind?

    Erfahrungsgemäß werden die ersten Pilotprojekte in einer anständigen Breite gebaut. Die nächsten Projekte schrumpfen dann schon wieder auf Mindestmaß, so dass sich Radfahrer gegenseitig nicht mehr vernünftig überholen können.In Berlin ist es schon beim zweiten oder dritten so weit: Gerade mal 1,4m Abstand zwischen Guillideckel und Begrenzungslinie: https://twitter.com/CMBerlin/status/1099759143290839040

    Außerdem erzeugen diese Dinger eine ziemlich große Verletzungsgefahr bei einem Sturz. Wo man sonst zu 90-95% einfach ein Stückchen rutscht, knallt man jetzt mit Oberkörper oder Kopf gegen einen Poller.

  • Leider haben die Leute zu wenig Angst vor den tatsächlichen Gefahrenstellen.

    Angst ist leider nicht rational (und passt so prima zu den meisten Handlungen vieler Menschen).

    Ich bin überzeugt, dass PBL nur eine Übergangslösung sein werden. Die Tatsache, dass sie sich gar nicht so schnell und flächendeckend erstellen lassen, wie sich das manche Aktivisten wünschen, stimmt mich dahingehend positiv. Aber je mehr Leute durch PBL (oder andere Radinfrastruktur) den Geschmack am Radfahren (wieder-) finden, desto mehr Leute fahren auch zwangsläufig auf anderen Wegen. Das kann eine Spirale nach oben anstoßen, die sich dann hoffentlich auch ohne PBL weiterdreht. Falls das klappen sollte, sähe ich mehr Radfahrende grundsätzlich positiv (safety in numbers!) – ziemlich egal auf welchen Wegen sie unterwegs sind. In Teilen lässt sich das ja schon heute beobachten, wenn Radverkehr lokal/regional entsprechend gefördert wird.

    Zur Ausgestaltung von PBL: Wenn dann bitte so wie in Kopenhagen, also mit Bordsteinen. Poller sind Käse. Erhöhung der Strafen (*10, evtl. Koppelung an Einkommen) und konsequentes Kontrollieren und Ahnden wären angesagt. Das trägt sich selbst, bis es hoffentlich irgendwann nicht mehr nötig sein sollte, weil das Problem in Fahrschulen, Bewußtsein der Kfz-Lenkenden und der Kultur angekommen sein wird. (Oder kennt jemand Berichte über dauerhaft zugeparkte Rad-/Fußverkehrsinfrastruktur aus NL/DK?)

    Ich hoffe ja immer noch darauf, dass in möglichst naher Zukunft, der Klimakrise (dem Klimawandel) dahingehend Rechnung getragen wird, dass man die heißen Eisen ernsthaft angeht. Als Nebeneffekt müsste dabei nämlich auch eine direkte wie indirekte Förderung des Fuß- und Radverkehrs herausspringen – so wie es in manchen Städten (im Ausland) ja schon geschieht. Zusammen mit den Öffis müssten beide konsequent gefördert werden, grundsätzlich und zweifelsohne zu Lasten des motorisierten (Individual-) Verkehrs. Städte und Ortszentren müssen lebenswerter werden. T30 innerorts ist dabei das Mindestmaß, Komplette Sperrung für Kfz der Königsweg und auch deutlich bessere Infrastruktur (Kreuzungsdesign, Ampelphasen etc.) ein Muss. Es wird ein langer Prozess, aus dem Industrie-, Kohle- und Autoland DE eine in Klimafragen vorbildliche Nation zu machen. Ohne baldiges und konsequentes „Kette rechts“ aller Beteiligten wird das aber nix. Die Hoffnung stirbt zuletzt …

  • Aber je mehr Leute durch PBL (oder andere Radinfrastruktur) den Geschmack am Radfahren (wieder-) finden, desto mehr Leute fahren auch zwangsläufig auf anderen Wegen. Das kann eine Spirale nach oben anstoßen, die sich dann hoffentlich auch ohne PBL weiterdreht.

    Ich sehe die Spirale sich dahingehend drehen, dass die Vision "PBL" effektiv jede aufkeimende Initiative abtötet, die 200.000 Kilometer Bockmist im Altbestand irgendwann mal ungestraft von der Kraftfahrerschaft rechts liegen lassen zu dürfen.

    PBL=Opium für's Radfahrer-Volk.

  • Zitat von Th(oma)s

    Und einmal mehr die Lüge, dass die Fahrbahn den Autos gehört: "Dem Auto wird mehr als die Hälfte aller Verkehrsflächen eingeräumt" bzw. "Heute hat der Radverkehr einen Anteil von drei Prozent aller Verkehrsflächen."

    Das ist aus der Sicht eines Radwege-Predigers keine "Lüge"; der kann sich einfach nicht vorstellen, dass man mit dem Fahrrad überhaupt das öffentliche Straßennetz gleichberechtigt nutzen - und Spaß dran haben könne. Das Auto erhält ja perverser- und zynischerweise erst dann exklusive Verkehrsflächen, wenn "Radwege" gebaut werden...

    Den Fehler begehen allerdings auch nicht wenige Radwege-Kritiker, wenn es um den Straßenbau geht. Ich lese immer wieder, wie fürchterlich es doch sei, dass immer mehr Straßen gebaut werden würden. Also wenn irgendwo eine Umgehung gebaut wird und ich die als Radfahrer auch befahren darf - dann wüsste ich nicht, warum ich das schlecht finden soll? So spar ich mir eine weitere gefährlichere Ortsdurchfahrt.

    Und: Auch wenn es ums Finanzielle geht, werden einfach die allgemeinen Kosten für den Straßenbau und den Radwegebau gegenübergestellt. Und so getan, als käme das Geld für den Straßenbau nur Autofahrern zugute...

    Zitat von Th(oma)s

    Angesichts der Diffarmierung der Radfahrstreifen als "Todesstreifen": in meiner Datenbank habe ich bei 2529 Todesfällen mit Fahrrad aus den letzten gut 6 Jahren 16 Fälle von fatalem "Dooring":

    Einer meiner nur drei Unfälle war ein Dooring-Unfall - der glücklicherweise glimpflich ausging. Es ist halt eine besonders "unnötige" Sorte von Unfall. Muss nicht sein, auch wenn man sich "nur" schwer oder leicht verletzt... Zynischerweise kriegen Radfahrer dann ja aber genau bei dem Unfalltyp auch noch eine Mitschuld...

    Ich halte von Schutz- und Radfahrstreifen allerdings auch rein gar nichts. Vor allem nicht in der miserablen Form, wie sie in aller Regel ausgeführt werden. Sie sind ein fauler, symbolischer Kompromiss, um genau jene über Generationen indoktrinierten Fahrbahnparanoiker doch wieder auf die Fahrbahn zu kriegen. Dann malt man diese Dinger neben Längsparkstreifen und wundert sich, dass aufgrund der nicht ausreichenden verbleibenden Restbreite links ständig die Autos und Busse im Zentimeterabstand vorbeirauschen. Trotz "Schutzstreifen" (ich denke bei dem Ausdruck immer an Orwell). Die Paranoiker fühlen sich dann aber umgehend wieder bestätigt, dass man (trotz "Schutzstreifen") auf der Fahrbahn einfach nicht radfahren kann. Läuft da nicht grade in Berlin so eine Kampagne mit Fotos von Kindern zwischen zwei schwarzen Sattelzügen? Das ist meine ich sogar am Ende der berühmt-berüchtigten PBL...

    Eine Fahrbahn, die (zum Überholen) ausreichend breit ist, braucht schlicht und ergreifend keine Radverkehrsstreifen. Außerdem wird dadurch schon wieder suggeriert, ohne sei das zu gefährlich bzw. woanders müsse man erst gar nicht mit Radfahrern rechnen (Letzteres ist der Hauptgrund, warum man bei mir in der Stadt diese Dinger haben wollte).

    Wie Yeti ja auch anmerkt: Die Leute wollen "den Verkehr" nicht aufhalten. Weil sie wohl meist selber im Auto sitzen und von Radfahrern genervt sind. Das ist eigentlich einfach nur eine psychische Macke. Basierend auf von Kindheit an eingetrichterten Minderwertigkeitskomplexen. Anstatt jene zu bekämpfen und sich als gleichberechtigter Verkehrsteilnehmer zu emanzipieren, fahren sie nun wieder in Scharen den Pömpelfans hinterher. Um sich dann auf "guten und sicheren Radwegen" hin und wieder vom Laster zu Brei fahren zu lassen...

    Das scheint mir ja auch so einkalkuliert zu sein. Für die "Verkehrswende" müssen halt ein paar Opfer gebracht werden! :evil:

  • Eben, die Poller gibt es nur wegen der Ignoranten (und selbst Poller sind kein Allheilmittel: Bilder aus Dortmund). Die bei – wie auch immer gestalteten – Bordsteinen nötigen Alternativen standen ja in den weiteren Sätzen …

    Poller sind einfach nur eine technische Lösung für ein menschengemachtes Problem, welches es nicht geben müsste bzw. im heutigen Maße gäbe, wenn man die illegalen Aktivitäten konsequent und nachhaltig ahndete.

  • Eben, die Poller gibt es nur wegen der Ignoranten (und selbst Poller sind kein Allheilmittel: Bilder aus Dortmund). Die bei – wie auch immer gestalteten – Bordsteinen nötigen Alternativen standen ja in den weiteren Sätzen …

    Poller sind einfach nur eine technische Lösung für ein menschengemachtes Problem, welches es nicht geben müsste bzw. im heutigen Maße gäbe, wenn man die illegalen Aktivitäten konsequent und nachhaltig ahndete.

    Aber was soll der Bordstein für einen Vorteil zu einer weißen Linie haben? Ich sehe eigentlich nur Nachteile. Teuer, unflexibel, genauso überfahrbar wie eine Linie, spezielles Räumgerät nötig, meist schlechtere Oberflächenqualität auf solchen Wegen, verführt zu abstrusen Wegeführungen...