Hamburg: Eidelstedt-Center

  • Ich hätte genau so gehandelt. Vielleicht etwas geschickter, weil ich erst Material zum Festlegen des zweiten Flügels gesucht hätte, bevor ich ihn festhalte. Passiert in der Zwischenzeit ein Unfall damit, ist es nur Blech und man selber nicht veratwortlich.

    Und den beiden Damen hätte ich gesagt."Danke? Was heißt hier Danke? Nehmen Sie bitte meine Anzeige auf wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr gegen die Bauleitung dieser Baustelle."

    Und beim zweiten Tor hätte ich direkt nochmal angerufen und mich als Geschädigten angegeben. Hätte man spätestens bei den letzten Polizisten, die Malte vernommen haben, machen können.

    Ich muss leider sagen, tut mir leid, aber Opfer verhalten sich wie Opfer, auch wenn sie sich als Helden fühlen.

    bye
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  • Und beim zweiten Tor hätte ich direkt nochmal angerufen und mich als Geschädigten angegeben. Hätte man spätestens bei den letzten Polizisten, die Malte vernommen haben, machen können.

    Im Nachhinein betrachtet: Ja. Hätte ich machen sollen. Ich war aber in dem Moment etwas zu fertig mit der Welt, um da vernünftig reagieren zu können.

    Andererseits: Es hätte im Endeffekt nichts geändert. Wir brauchen hier ja gar nicht erst anfangen zu überlegen, ob ich für die geprellte Hand womöglich Schmerzensgeld bekommen hätte, das ist vollkommen abwegig, aber es wäre mir ja schon wert, wenn man dem zuständigen Bauleiter einmal deutlich macht, dass er seinen Kram ordentlich absichern könnte. Es wäre ja nicht das erste Mal, dass sich Teile einer Arbeitsstelle selbstständig machen und einen mittelschweren Verkehrsunfall verursacht.

    Wenn das Ding aber aktenkundig würde, käme auch gleich wieder die Frage auf, warum ich mich denn berufen gefühlt habe, unbedingt den Helden spielen zu müssen, denn die Gefährdung entstand im rechtlichen Sinne ja nicht durch die ungesicherten Tore, sondern weil ich der Meinung war, jetzt unbedingt eingreifen zu müssen.

    Whatever. Ich streiche den gestrigen Abend einfach aus meiner Biographie. So sehr habe ich mich schon lange nicht mehr zum Affen gemacht.

  • Malte Nur kurz, da vom Schmartfoon:

    Du hast meine Empathie, und ja: Ich kenne analoge Situationen sehr gut: Manchmal ist meine Frau, die ebenfalls sozial arbeitet und handelt, hilfreich, indem sie mich dann doch etwas einbremst, wenn ich wieder einmal meine, alle Probleme lösen zu wollen: "M***, du kannst nicht die Welt retten!"

    „Zeigen wir dem staunenden Ausländer einen neuen Beweis für ein aufstrebendes Deutschland, in dem der Kraftfahrer nicht nur auf den Autobahnen, sondern auf allen Straßen durch den Radfahrer freie, sichere Bahn findet.“ (Reichsverkehrsministerium, 1934)

  • Ich hätte es dabei belassen, die 110 zu wählen. Da sitzen die Leute mit ihren Smartphones am Fenster und hoffen vermutlich, dass es einen Unfall gibt, den sie dann gleich bei Youtube hochladen können. Wenn man die Pozilei informiert hat, es dort aber keinen interessiert und dann gibt es einen Unfall: SEP (someone elses problem). Als selbst Geschädigter hätte ich Anzeige gegen die Baufirma erstattet. Nicht wegen der Aussicht auf Schmerzensgeld, sondern damit die Pozilei und künftig auch die Baufirma den Fall dann vielleicht doch mal ernst nimmt.

    *edit: Alternativ kannst du die Baufirma und die Pozilei HH hier nominieren: https://digitalsynopsis.com/buzz/not-my-job-funny-pics/

  • Ich habe ein bisschen weiter nördlich auch Superheld gespielt und eine große Warntafel von der Fahrbahn gezogen.
    Die Sau hat sich nämlich nicht von alleine bewegt, obwohl sie dauern angehupt wurde.
    Da es eine wirklich große Warntafel war, blieb mir nix anderes übrig als sie so weit zu zerren wie ging. Endstation war die (sehr kleine) Einfahrt zu einem Drogeriemarkt.
    Und was bekommt man als Dank? Ein Angebot "was auf die Fresse zu bekommen wenn das scheiss Ding nicht sofort aus dem Weg geräumt wird".
    Absender war ein krakelender Großraumlimousinenfahrer der wohl einen zu niedrigen Cholesterinspiegel hatte.
    Hab ihn dann auf die 110 verwiesen, dass die gleich kommen und er mir nicht auf die Nerven gehen soll, möchte er das Schild nicht im Kofferaum haben. Und zwar direkt durch die Heckscheibe.

    Wollte er nicht, körperliche Auseinandersetzung war auch vom Tisch und unter lauten Gehupe wurde dann halt auf dem Gehweg gekparkt.
    Die Cops waren total gut drauf, zu dritt haben wir das Teil dann wegbefördert. Und es gab sogar noch ein "Danke".
    Geht doch.

  • was ihr alles so macht, wenn auf der Fahrbahn Dinge rumliegen, die für Leute, die in Blech gehüllt absolut keine direkte Verletzungsgefahr darstellen :whistling:

    Käm mir nicht in den Sinn. Auch nicht als Autofahrer.

    Rennleitung/FW rufen - jo. Aber irgendwelche Verkehrszeichen, Verkehrszeichenträger und Absperrungen von der Straße zerren?

    Da müsste ich mir schon konkrete und direkte Gefährdungsszenarien ausmalen. *überleg*
    Plane, die von einer Autobahnbrücke runterzuflattern droht vielleicht. Oder Baum ohne Warnweste, der am Straßenrand auf Halb8 hängt und umzustürzen droht, auf die Fahrbahn, wo das wegen der fehlenden Warnweste niemand mitbekommt. Oder mitbekommen will..

  • Und was bekommt man als Dank? Ein Angebot "was auf die Fresse zu bekommen wenn das scheiss Ding nicht sofort aus dem Weg geräumt wird".

    Irgendwie flogen heute anscheinend die Idioten mal wieder tief. Bei mir erst der Fahrer des polnischen Fahrzeugs, das "eine handbreit Luft" beim Überholen für ausreichend erachtet. Ist ja auch wirklich ungeheuerlich so ein Radfahrer links neben dem Radfahrstreifen. Ach ja: auf dem Radfahrstreifen in voller Breite parkte ein Auto.

    Und dann der Fahrer des Lieferwagens, der an einer Engstelle hätte warten müssen (LKW in zweiter Reihe auf seiner Seite), statt dessen aber draufhielt und noch brüllt: "Ihr scheiß Radfahrer könnt doch auch mal warten! Und jetzt verpiss Dich!". Mein "Vergehen": rechtzeitig anhalten, so dass er nichtmal bremsen muss. Nur den Kopf habe ich geschüttelt.

    Also manche Fahrten morgens sind zum Vergessen.

    Gleichzeitig nahm ich zur Kenntnis, dass heute ab hier, hier und hier Fahrzeuge im Rückstau der Ampeln zur Frankfurter Allee (B1/B5) warteten. Und nur beim ersten Link ist die Ampel ganz hinten im Bild zu erahnen. Wahrscheinlich kommt daher die ganze schlechte Laune.

  • was ihr alles so macht, wenn auf der Fahrbahn Dinge rumliegen, die für Leute, die in Blech gehüllt absolut keine direkte Verletzungsgefahr darstellen :whistling:

    Mir geht es nicht ums heilige Blechle.
    Sondern um die Reaktionen, die abgelenkte Blechlelenker fabrizieren, taucht urplötzlich ein Hindernis auf.
    Z.B. sich so erschrecken und auf den Gehweg fahren. Oder in die Bushaltestelle.
    Ist also in erster Linie Eigennutz.

  • Gleichzeitig nahm ich zur Kenntnis, dass heute ab hier, hier und hier Fahrzeuge im Rückstau der Ampeln zur Frankfurter Allee (B1/B5) warteten. Und nur beim ersten Link ist die Ampel ganz hinten im Bild zu erahnen. Wahrscheinlich kommt daher die ganze schlechte Laune.

    Das heißt: die Autofahrer standen im Stau [sie bildeten ihn, aber das kapieren sie ja nicht], und dann »überholt« rechts ein Radfahrer, der nicht mal Steuern zahlt?

    Ja, da rastet der Neandertaler aus ...

    (Sorry, liebe Neandertaler, für diesen Vergleich.)

    Vor vielen Jahren, als eine Menge Hamburger über den Ersten Bürgermeister hergezogen ist, weil der mit der Hafenstraße verhandelt hat, gab jemand eine meines Erachtens zutreffende Analyse: Spießer, die wütend darauf sind, dass manche sich eine Freiheit nehmen, die sie sich selbst nicht zu nehmen trauen, fangen an, diese Freiheitsnehmer zu hassen.

    So etwas trifft man in vielen Bereichen an.

  • Oh, wenn’s mit dem Sturm so weitergeht, dann gesellt sich die Arbeitsstelle am Eidelstedt-Center zu dem Zweirichtungsradweg an der Kieler Straße.

    Aber ich mach erstmal Musik an:

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  • denn der Superheld hat sich an der rechten Hand verletzt.

    Nur mal so fürs Protokoll — ich bin gerade echt nicht in der Stimmung, mir nett gemeinte Beleidsbekundungen anzuhören — irgendwo in diesen Bildern erkennt der Fachmann eine prächtige Zerrung (oder Prellung?), die mich noch ein paar Monate begleiten wird:

    Das sind MRT-Aufnahmen meines rechten Handgelenkes und allein schon der anderthalb Arbeitstage wegen, die für diverse Arztbesuche draufgegangen sind, muss ich noch mal in mich gehen, ob ich das PK 27 aufs Brot schmieren möchte. Ich bin mir aber noch immer nicht sicher, dass das den Aufwand wert ist, beziehungsweise ob ich nachher nicht irgendwie blöder dastehe als ohnehin schon.

    Immerhin: Die Handlungsempfehlung lautet, das Handgelenk normal zu belasten. Also: Viel Fahrrad, viel Computer. Normaler Alltag.

    Dennoch bin ich erstmal von jeglichen Versuchen geheilt, bei nächster Gelegenheit wieder Ordnung in den Straßenverkehr zu bringen: Wenn ich das nächste Mal die halbe Baustellenabsicherung auf der Fahrbahn tanzen sehe, dann rufe ich allenfalls 110, aber ich werde mich hüten, noch mal Hand anzulegen.